Kinderkünstler*innen in vollem Einsatz für uns: Eine bezaubernde Aktion von Kleinen und Großen! Danke an alle Beteiligten!
„Ein Gefühl ist ein Gefühl, ist ein Gefühl!
Und Gefühle sind wichtig.
Als Erzieherin arbeite ich seit vielen Jahren in einem Montessori-Kindergarten. Die Coronapandemie ließ in den letzten zwei Jahren alles durcheinanderwirbeln. So fand ich mich, mit den Vorschulkindern, des gesamten Kindergartens, in einem umgewandelten Turnraum im Keller wieder, der jetzt unser Gruppenzimmer sein durfte. So war gewährleistet, dass die Gruppen stets klein gehalten werden konnten und ein relativ stabiler Regelbetrieb möglich war.
Also machten wir es uns gemütlich und mussten feststellen, dass wir es doch recht schön haben. Manchmal öffnen Veränderungen neue Türen und lassen uns neue Wege beschreiten.
Der Weg der Vorschulkinder führte direkt und ohne Umwege zu ihren Gefühlen. Glück, Wut, Trauer, Freude, Angst, Liebe und noch viele mehr. Alle waren sie da und alle wollten beim Namen genannt werden. So stand das letzte Kindergartenjahr der Kinder unter dem Motto: „Das bin ich und ich habe Gefühle!“
Bis Weihnachten waren wir damit beschäftigt Gefühle kennenzulernen, sie zu benennen, darüber zu sprechen, sie zu spüren und zuzulassen. Dann machten wir eine lange Pause, die sich Lockdown nannte und kamen erst im Frühjahr wieder komplett zurück in den Kindergarten. Was zuerst sehr schade war, denn das Kindergartenjahr neigte sich schon dem Ende zu und viel Zeit hatten wir nicht mehr zusammen. Doch dann öffnete sich eine neue Tür und diese hieß Kunst. Kunst… Gefühle…. Was passt besser zusammen als diese beiden Komponenten? Und genau so war es auch! Also berichtete ich den Kindern von meiner Idee, sie zu Künstlern werden zu lassen. Ihnen zu zeigen was Kunst alles sein kann und welche Möglichkeiten sie haben, selbst ein Künstler zu werden. Musik ist Kunst, Bildhauerei ist Kunst, Theater und was für mich persönlich wichtig war, die Clownerie. Doch auch die Malerei. Die Kinder waren mit mir einer Meinung, dass deren Abschlussfest im Kindergarten eine Vernissage werden soll. Sie wollten malen, kreativ sein und am Ende zeigen, was sie geschaffen haben.
Wir lernten verschieden Künstler näher kenne. Da war Paul Klee, Albrecht Dürer, Heinrich Nauen und Jackson Pollock. Die Kinder waren bei jedem einzelnen mit Feuereifer dabei. Sie arbeiteten wie die großen Künstler und erschufen wahre Meisterwerke. Es war klar, bei einer einfachen Vernissage kann es nicht bleiben. Die Idee, einzelne Kunstwerke zu verkaufen, um einen Erlös zu erwirtschaften, war geboren. Auch meine Idee, das Geld zu spenden war für meine Vorschulkinder selbstverständlich.
Ich und meine Clownin Fräulein Piepenstock 😉 mussten nicht lange überlegen und als ich den Kindern von der Organisation „Clowns ohne Grenzen“ erzählte, war klar dorthin soll unser Geld. Damit sich die Kinder im Kindergarten auch ein richtiges Bild von den Clowns machen konnten, gaben Hepp (Andreas Schock) und Fräulein Piepenstock (also ich), an einem Vormittag, unser Bestes.
Am 31.07.2021 fand dann, mit großem Erfolg, die Vernissage mit Versteigerung einzelner Werke statt. Alle Eltern waren gekommen. Die Kinder haben Wochen vorher ein kleines Programm zusammengestellt und hart geprobt. Der Garten war geschmückt mit den wunderschönsten Kunstwerken. Tage vorher und Tage nachher hat es geregnet, doch an diesem Tag war der Himmel blau und die Sonne hat all ihre Kraft gebündelt, für diesen besonderen Tag. Es war ein perfekter Abend, ein perfektes Fest, ein perfekter letzter Kindergartentag für meine Vorschulkinder. Meine Vorschulkinder, die dieses Kindergartenjahr, für mich zu etwas ganz außergewöhnlichen gemacht haben.
Es war uns, aber vor allem mir eine wahnsinnig große Freude, dem Verein „Clowns ohne Grenzen“ eine Betrag von 2038 Euro übergeben zu können.
Sieglinde Bleicher“