Begleitet uns hier auf unseren Reisen innerhalb Deutschlands durch das Jahr 2017!
Itinerary Date :28.12.2017Die Derniere der München-Tour
29.01.2017
Unsere Münchentour Nummer 1 geht zu Ende. Wir blicken auf gut 30 Auftritte und über 2500 kleine und große Zuschauende zurück! Unser letzter Auftritt war nochmal zauberhaft! Erster Spieltag war im Dezember 2015 in der Bayernkaserne und unser letzter Spieltag nun wieder in der Bayernkaserne. So schließt sich der Kreis.
Deutlich führte es uns vor Augen, wie viel sich seit Dezember 2015 in der Arbeit mit geflüchteten Menschen getan hat. Wie viele engagierte Menschen immer noch unentwegt mit anpacken, die Situation so angenehm wie irgendwie möglich zu gestalten. Wie viel Herz und unzählige Stunden in die Projekte geflossen sind und immer noch fließen.
Wahnsinn, wie gut und schnell die Menschen Deutsch gelernt haben. Davor ziehe ich sowas von meinen Hut! Mit vielen Bewohnerinnen und Bewohnern kann man sich schon sehr gut auf Deutsch verständigen. Oft werden wir wiedererkannt, weil sie uns an anderen Unterkunftsorten schon einmal mit unserer Show gesehen haben. Interessant wenn man hört, welche Wege die Menschen seit ihrer Ankunft in unserer Stadt genommen haben.
Unser letzter Auftritt mit dem alten Stück traf auf ein besonders begeistertes Publikum, das voll mit dabei war. Es wurde viel gelacht, gerufen, mitgefiebert und geklatscht.
Zudem hatten wir die Ehre eine ganz besondere 6 Jährige kennenzulernen. Als Peterusilius in einer Szene zu weinen beginnt (weil die anderen beiden Clowns ihn geärgert hatten), stürmt das Mädchen auf die Bühne – umarmt und tröstet ihn. Klar tut es Frieda und Mucki fürchterlich leid. Soviel Empathie wird sofort belohnt: Nach einer kurz eingeflüsterten Anweisung, klettert das mutige Mädchen auf einen Stuhl und löst die Situation zusammen mit Mucki auf. Das Publikum ist begeistert und klatscht. Sie bekommt noch eine Rolle in einer spontanen Zaubernummer. Sie strahlt über beide Ohren. Hinterher berichten die Sozialarbeiterinnen, dass genau dieses Mädchen sehr oft weinen muss – sie wisse genau wie sich traurig sein anfühlt. Es sei ein Geschenk, das genau sie den großen Moment bekommen hat und im Mittelpunkt stand.
Da kann ich nur sagen: Was für ein Geschenk, dass wir diese Arbeit machen dürfen! Danke an Alle die uns dabei unterstützen!!
Die nächsten Wochen stehen im Zeichen von Workshops – die Mitglieder der Regiogruppe München mit geflüchteten Kindern in München machen.
Parallel arbeiten wir an einem neuen Stück, mit welchem wir vom 04.03. – 09.03.2017 zur Münchentour Nummer 2 aufbrechen. Wir freuen uns schon auf noch mehr geniale Begegnungen.
Wenn jemand Interesse an einem Auftritt von Frieda, Flips, Peterusilius und Mucki für geflüchtete Menschen hat, dann meldet Euch bitte.
Herzlichst Mia
Manege frei! Vorhang frei!
16.02.2017
Zirkusworkshops für Kinder mit Fluchterfahrung im Münchener Westen
Nachdem wir in München schon in vielen Einrichtungen mit Clownsauftritten unterwegs waren kamen immer mehr Anfragen rein, auch über die Auftritte hinaus mit den Kindern zu arbeiten. In Form von zirkuspädagogischen Kursen kommen wir dem Ganzen sehr gerne nach. Die Workshops sind die zweiten Zirkustage, die wir in Münchner Gemeinschaftsunterkünften initiieren.
Wenn wir schließlich vollbepackt in die Einrichtung kommen werden wir neugierig von Groß und Klein begrüßt.
Nach letzten Absprachen vor Ort ging es dann los. Einen Monat lang können die Kinder mit den Workshop Leiterinnen immer wieder Zirkusluft schnuppern. Zirzensisch kostümiert sorgen wir für eine unverkennbare Zirkusatmosphäre – die alle Kinder ansteckt. Ungewohnte Klänge durchziehen die Gänge und zusammen mit den Kindern machen wir den für uns bereitgestellten Gemeinschaftsraum spielerisch zu unserer Manege.
Eine Situation die nicht ganz ohne ist, da man ja auch sehen muss, dass der einzige große Raum für alle Bewohner da ist. Es leben viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen auf engem Raum. Aber die begeisterten Gesichter der Kinder und die erklärenden Worte haben letztlich überzeugt – dass nun einfach tolle Stunden für die Kinder angesagt und diese ja auch zeitlich begrenzt und überschaubar sind. Mittlerweile sind wir dort schon bekannt und gespannte Blicke sind uns sicher. Wir werden auch von Unbeteiligten als bunte, etwas verrückte Abwechslung willkommen geheißen.
Die Workshops waren für Kinder ab 6 Jahren gedacht- aber da haben sich sicher ein paar kleinere heimlich dazu gemogelt. Auch die kleineren Kinder sind voll dabei und staunen, was hier in ihrer Unterkunft nun alles vor sich geht.
Die Kinder sind fasziniert von den Workshops in Clownerie, Zauberei, Jonglage, Fakir Kunst und Akrobatik. Wirklich beeindruckend, wie sie die gezeigten Inhalte und Spiele in sich aufsaugen und wirklich sehr schnell lernen. Als Abschluss gibt es immer wieder eine „Open Stage“ bei der die Kinder erste Bühnenluft schnuppern und sehr mutig ihr Können zeigen. Sich selbst und seine Talente in den Mittelpunkt stellen, den anderen aber auch den Platz auf der Bühne gönnen, zuverlässig andere Kinder bei der Akrobatik halten, aber auch den anderen und sich selbst vertrauen – Zirkus bietet vielfältigste Möglichkeiten für soziales Lernen.
Die Zirkusworkshops finden insgesamt 4 x statt und enden mit einer kleinen Vorstellung für die Eltern und Bewohner der Einrichtung. Eltern die durch die Glastüren erste Blicke auf die kleine Artistinnen und Artisten erhaschen konnten, waren schon sehr stolz auf ihre Kinder.
Unser Dank gilt dem Team der Einrichtung, die für die nötigen Rahmenbedingungen vor Ort sorgte und der Stadt, die uns finanziell unterstützt.
Wir freuen uns auf die Werkshow mit den Kinder nächste Woche!
Herzlich
Sonja und Mia
Rendsburg
23.02.2017
Gestern am 23.02. spielten Annika Zimmermann, Harald Roos und Heiko Mielke in der EA Rendsburg Ihre kurzfristig eingespielte Show. Derzeit leben etwa 320 Flüchtlinge, davon rund 100 Kinder, in der qualifizierten Erstaufnahmeeinrichtung. Die Geflüchteten kommen aus unterschiedlichsten Ländern zu uns.
Es war eine große Freude für die ganze Familie unser Programm zu spielen.
Und nach der Show bekamen wir ein selbst gemaltes Clownsbild mit grüßen aus allen anwesenden Ländern geschenkt.
Herzlichen Dank Birgit Schäffer für´s organisieren, und Bente Petersdotter vom DRK für das bereitstellen der Fotos.
Und natürlich an meine beiden Clownkolleginnen Papi und Püppi.
clowneske Grüße
Pepe
Kinderzirkusschau in Gemeinschaftsunterkunft vor begeistertem Publikum
01.03.2017
Glitzer, Tüll und Schminke sowie ein buntes Schwungtuch als Vorhang und Wimpelfähnchen mit Glöckchen, zauberten letzte Woche aus einem Gemeinschaftsraum unsere Manege! Die Luft flirrte vor Aufregung denn der große Moment war gekommen: Gemeinsam begannen wir einen ganz besonderen Nachmittag in der Gemeinschaftsunterkunft. Was in den letzten vier Wochen von den Kindern erarbeitet wurde, wird nun vor dem fast ebenso aufgeregten Publikum präsentiert.
„Sehr geehrtes Publikum, herzlich willkommen bei der Kinderzirkusschau von Clowns ohne Grenzen – Sehr geehrte Eltern, gleich kommen unsere Artistinnen und Artisten. Sie können stolz auf sie sein, denn die Kinder sind großartig! Wahnsinn, was sie in den letzten vier Wochen gelernt haben. Seien Sie gespannt und begrüßen Sie sie mit einem donnernden Applaus!“
Das ließ sich das begeisterte Publikum – das schon über eine Stunde auf den besten Plätzen ausgeharrt hatte – nicht zweimal sagen und der Gemeinschaftsraum tobte, als die Kinder in bunten Kostümen, zur Einzugsmusik winkend auf die Bühne hüpften.
Sechs verschiedene Nationen waren auf der Bühne vertreten und der Jubel war groß, als die Kinder die Zuschauerinnen und Zuschauer in allen Sprachen begrüßten.
Und dann ging es auch schon los. Die Kinder haben sich für Clowns, Akrobatik, Tellerjonglage und mutige Fakire entschieden. Souverän präsentierten sie sich dem Publikum und die Workshopleiter assistieren den Kindern. So konnte jedes Kind seinen Auftritt im Rampenlicht bekommen und genießen.
Kaum war die Show zu Ende wurde gemeinsam zu syrischer Musik noch ausgiebig mit dem Publikum getanzt, gejubelt und gesungen.
„Wann kommt ihr wieder?“ fragten die Kinder. Die Antwort war denkbar einfach: „Bald!“ Schon nächste Woche ist der Besuch mit dem Clownsteam der Münchentour angesetzt. Worauf wir uns sehr freuen!
Unser Dank geht an das Team der AWO und an die Stadt München für die tolle Unterstützung!
Das Workshopteam der Regriogruppe München
Versprochen ist versprochen!
07.03.2017
Münchentour 2017 – wir kommen wieder, hatten wir letztes Jahr angekündigt und das haben wir nun auch gehalten.
Seit Samstag sind wir (Friederike Martin, Sabine Scherner, Peter Kisters und Mia Rohrbach) mit unserem neuen Stück zu einer zweiten Münchentour durch Einrichtungen für Menschen mit Fluchterfahrung aufgebrochen.
Schön ist es, die Orte wieder zu besuchen und festzustellen, dass anstatt Containern, alten Firmengebäuden und Traglufthallen nun immer mehr feste, neue Gebäude eine wesentlich bessere Zuflucht bieten. Bunte Fensterläden und Sitzgelegenheiten im bepflanzten Garten machen es wirklich einladender. Allgemein herrscht mehr Struktur und die Abläufe haben sich eingespielt. Häufig sind die Gänge mit bunten Bildern der Kinder gestaltet und diese Bilder erzählen von viel Engagement und Zeit. Der Verdienst von Helfenden und Mitarbeitenden der Einrichtungen.
Vor Ort angekommen werden wir herzlichst begrüßt.
Man merkt wie unsere Arbeit wirkt, wenn die Kinder uns begrüßen und uns die Inhalte unserer letzten Show (von teilweise vor über einem Jahr!) wiedergeben können. Ja sie wissen auch noch unsere Namen.
Sieben Auftritte sind nun schon gespielt – Wahnsinn wie die Zeit wie im Fluge verstreicht. Jeder Auftritt ist anders und besonders.
Ein gutes Beispiel für die Entwicklung vor Ort: Bereits zum dritten Mal waren wir bei einem Helferkreis zu Gast. Die Ehrenamtlichen gestalten jede Woche einen offenen Treff in einem Raum in der Nachbarschaft. Erst wurde dieser eher schleppend angenommen. Der Kontakt musste sich erst anbahnen. Beim zweiten Besuch war deutlich mehr los – es wirkte vertrauter. Doch gestern waren wir regelrecht gerührt. Eine bunte Durchmischung hat stattgefunden und die Menschen wirkten sehr vertraut miteinander. Während die Kinder gemeinsam spielen, sitzen die Eltern zusammen und tauschen sich aus – sie helfen sich gegenseitig und sind Nachbarn geworden.
Unser Besuch gestern war für Alle zusammen ein Anlass zur Freude. Schön, wenn man sich so auch bei den Helfern bedanken kann. Es wurde gemeinsam gelacht. Wunderschön!
Weiter gehts…diesmal auch in Kindergärten die viele Kinder aus den Einrichtungen integriert haben. Wir freuen uns schon!
„Das Leben ist ein großes Fest, wenn sich's nicht berechnen lässt“ (J. W. v. Goethe)
28.12.2017
…Auftaktveranstaltung der Workshopreihe für geflüchtete Frauen und ihre Kinder in Nürnberg
Vom 27.-28.12.2017 begann unsere Reihe an Kursen für geflüchtete Frauen und ihre Kinder in Nürnberg. Ein Kooperationsprojekt zusammen mit dem Traumahilfezentrum Nürnberg (THZN) und den Integrationszentren „First Steps“ und „First Steps Women“ der Johanniter.
Idee ist hier die Stabilisierung der Mütter und Frauen der geflohenen Familien durch einen mehrteiligen Workshop in Clownerie und einfachen Zirkuskünsten und so gemeinsam ins Tun zu kommen, einander zu begegnen, gemeinsam zu lachen und das neue Integrationszentrum bekannt zu machen.
Am ersten Kurstag hatten sich die Workshop Leiterinnen Susie Wimmer, Katrin Rohlfs, Sonja Ertl und Mia Rohrbach im Integrationszentrum getroffen. Moni Single übernahm die Organisation und wurde hierbei von Jenny Kwapis unterstützt. Voller Spannung und Neugier warteten wir also auf den Start des Projektes, aber es passierte erstmal NICHTS. Keine Teilnehmerin erschien zum Kursbeginn. Ratlosigkeit: Woran mag es liegen? Was können wir jetzt tun? Was können wir ändern?
Tja – gestolpert…aber das bringt uns (zumindest nicht für lange) aus dem Konzept. So begannen wir erst einmal mit einer gemeinsamen Einheit zusammen mit den Unterstützerinnen Marion Nagengast-Schneider und Julia Krieg vom THZN. In dieser Zeit klemmten sich Moni und Jenny hinters Telefon. Wir feilten an unserem Plan B: Einrichtungen besuchen und für die weiteren Workshoptage werben.
Spontan und unbürokratisch empfing uns eine große Einrichtung in Nürnberg die ca. 150 geflüchtete Menschen beherbergt. Die Mundpropaganda und die Musik mit der wir auf den Stockwerken auf uns aufmerksam machten, wirkten überraschend gut und so fanden wir uns mit 40 Zuschauenden in einem klitzekleinen Mehrzweckraum wieder. Andreas Schock, Moni und Susie spielten das Iran Stück. Sowohl die kleinen als auch die großen Bewohner waren begeistert.
Hinterher war die Freude groß als sie in einem offenen Workshop mit Sonja und Mia verschiedene Zirkuskünste ausprobieren konnten. So wurde der Innenhof der Unterkunft zum „Workshopraum“ und sowohl Kinder, Erwachsene und die drei Clowns waren mit Eifer dabei.
Bei der gemeinsamen Reflexion am Abend war der Tenor – wir schauen was auf uns zukommt und reagieren spontan. So konstruierten wir Pläne für die verschiedenen Szenarien des nächsten Tages und gingen – froh über die gute Wendung des Tages, die strahlenden Gesichter in der Einrichtung und die schönen Begegnungen – motiviert in den zweiten Tag.
Am nächsten Morgen erschienen eine Teilnehmerin und zwei Kinder. Also begann der Kurs und Juli Schramm kam statt Katrin als Unterstützung ins Team. Am Vormittag wurde viel zusammen gelacht und die Kinder strahlten – denn so ungestört konnten sie wohl selten so viele spannende Sachen testen.
Die Mutter musste allerdings mittags wieder los. Sie hat fest vor zum nächsten Kurs zu kommen und bei ihren Freundinnen Werbung zu machen.
Wir beschlossen wieder zu Plan B zu wechseln. Eine Einrichtung der Johanniter hatte uns am Vortag diese Option schon zugesagt und Luisa Zwingel vom engagierten Sozialdienst vor Ort informierte die Frauen und Kinder über unser Kommen.
Als Ferienprogramm waren wir sehr willkommen und es waren wirklich alle Mütter mit ihren Kindern gekommen. Vom gestrigen Tag hatten wir mitgenommen, dass es toll war – dass das Zirkusmaterial in der Show vorkam, das anschließend im Workshop verwendet wurde. So improvisierten Susie und Juli als „Schnipp und Schnapp“ eine Show mit Drehtellern, Jongliertüchern und Schwungbändern.
Im Anschluss übernahmen Sonja und Mia wieder eine kurze offene Workhopeinheit bei der die Clowns Schnipp und Schnapp zusammen mit den Kindern und Frauen lernten. Eine schöne Atmosphäre entstand und wir bewarben unser Projekt das sich als Nachmittagseinheiten noch durch den ganzen Januar ziehen wird und am 31.01 und 01.02.2018 nochmal mit zwei intensiven Tagen enden wird.
Jean Paul sagte einmal: „Gegen das Fehlschlagen eines Planes gibt es keinen besseren Trost, als auf der Stelle einen neuen zu machen.“
So schlossen wir nochmals eine Planungsrunde an. Viele Erkenntnisse haben wir gewonnen und neue Pläne geschmiedet. Mal sehen ob sie dieses Mal so durchgeführt werden wie unsere Hirne das entwickelt haben – oder ob es neue herrlich spontane und unerwartete Momente voller Lachen werden. Egal…wir freuen uns auf alles Mögliche und Unmögliche das da kommen mag.
Für das Team
Herzlich Eure Mia