Hurra! Es geht wieder los! Nächste Woche starten unsere Clowns Carola Schure, Andreas Gottschalk und Heiko Röhl nach Tansania ! Zuletzt waren wir 2018 bei unseren Freunden in Darelsalam – wenn wir können kommen wir wieder! Alles ist gepackt, gecheckt, geprobt: Also kann es los gehen! Gute Reise!
Habari kutoka Tansania - Anreise
08.03.2025
Gestern Morgen um 6.00 Uhr machten wir uns auf Richtung Flughafen Hamburg.
Pünktlich um 10.45 Uhr starteten wir zum ersten Stopp Istanbul.
Nach dreieinhalb Stunden am völlig überteuerten Flughafen, Kaffee 8.-€, ging es weiter nach Daressalam in Tansania.
Schon beim ersten Schritt aus dem Flieger spürten wir den Temperaturunterschied zu Deutschland. Gestartet bei 0 Grad hatte es hier um 3.30 Uhr Ortszeit, +2 Std., noch 27 Grad. Unsere einfache Unterkunft liegt im Norden der Stadt. Wir haben Glück, denn unsere Ferienwohnung liegt im 6. Stock und der Seewind verschafft uns eine angenehme Abkühlung. Sobald man auf der Straße ist, beginnt der Schweiß ohne große Anstrengung zu rinnen.
Wunderschön ist für mich, all die grünen und blühenden Bäume zu sehen – von der Kokospalme über den Leberwurstbaum bis hin zu verschiedensten blühenden Akazien, von denen es über 60 verschiedene Arten gibt.
Daressalam hat ca. 1,5 Mio. Einwohner. 70% der Bevölkerung sind Muslime. Zurzeit ist hier Ramadan.
Heute verbringen wir den Tag mit Proben, akklimatisieren und organisieren.
Am Abend treffen wir unsere einheimische Logistikerin Habiba, um die nächsten neun Spieltage in dieser Stadt durchzusprechen und ihr unsere Show einmal vorzuspielen, um interkulturelle Fehler zu vermeiden.
Nach Daressalam reisen wir weiter nach Sansibar und Morogoro, 3 Std. Landeinwärts.
Es bleibt spannend, wie schnell gewöhnen wir uns an die Temperaturen während der Show.
1. Spieltag
09.03.2025
Die Aircon lief die ganze Nacht, als ich um 6.30 Uhr auf den Balkon unserer Unterkunft ging, waren dort schon wieder tropische Temperaturen.
Um 7.30 Uhr standen wir unten und warteten auf unseren Driver. Zum Glück herrschte an der Zufahrt ein wenig Wind, denn der Fahrer hatte es schon am Morgen schwer, durch den zähen Verkehr pünktlich hier zu sein.
Die Fahrt zu unserem ersten Auftritt zur Nuru Angavu Schule dauerte gut 1,5 Std. Die Schule war weit außerhalb Daressalams in einer Region, in der es keine Teerstraßen mehr gibt. Wie in vielen Ländern, die ich bereits mit den Clowns ohne Grenzen bereisen durfte, ist es auch hier so, dass die Gäste erstmal ins Büro des Prinzipals zum Smalltalk geladen werden.
Anschließend haben wir unseren Vorhang samt Logo als Bühnenhintergrund aufgespannt. Dann Pipi machen und umziehen.
Moja, mbili, tatu und wir gingen mit unserer Einmarschmusik auf unsere Bühne. Im Takt klatschend trafen wir 150 Kinder der 1.-4. Klasse. Alle vier Klassen sind Inklusionsklassen.
Bis dahin kannten wir unsere Show nur von den Proben, jetzt wissen wir, dass sie funktioniert. Nur leider konnten wir nicht alle Nummern spielen, da unsere Kontaktfrau uns das Time out Zeichen zeigte. Womit sie uns zu verstehen geben wollte: Die Kinder haben jetzt Tea time. Das kommt dabei raus, wenn man bei der Ankunft zunächst den Regularien folgen muss. Aber die 35 min unseres Programms fanden die Kids und die Lehrerschaft absolut gelungen. Wir Clowns waren erleichtert und alle Befürchtungen über Patzer, Löcher, interkulturelle Hindernisse waren unnütz.
Zu sechst, im kleinen 4,5-Sitzer Auto ging es dann in 1,5 Stunden, leider nicht Richtung Unterkunft, sondern zum zweiten Auftritt des Tages. In der Genesis School erstmal das gleiche Prozedere, Konrektor und Rektor in ihren Büros besuchen und dann erst Bühne herrichten und nachschminken. Dann kam der Hinweis, pünktlich um 13.10 Uhr müssen wir fertig sein. Also auch diese Show etwas verkürzen. Wir haben mit Habiba abgesprochen, sie möge uns ein Zeichen geben, wenn wir noch fünf Minuten haben. Zeichen kommt, wir spielen die laufende Nummer durch und leiten den musikalischen Ausmarsch ein. Nach ein paar Takten ruft sie rein wir sollen doch bitte die Ballonnummer doch noch spielen. Also noch drei Takte Musik und zurück zum Showablauf.
Spontanität ist eine unbedingte Fähigkeit auf allen Reisen der Clowns ohne Grenzen.
Nach einer ausgiebigen Fotosession fuhren wir Richtung Unterkunft. Da wir direkt am Meer entlang fuhren baten wir den Driver Stefania an einer geeigneten Stelle zu stoppen, damit wir uns kurz im Meer erfrischen können. Gesagt getan. Zu unserer größten Verwunderung war es keine Erfrischung. In der Tat hatte das Meer Lufttemperatur. Meine gelegentliche Badewanne zu Hause ist nicht wärmer.
Ich bin wirklich ein weitgereister Erdenbürger, der schon in allen Ozeanen schwimmen war, aber sowas habe ich noch nicht erlebt.
Die Erfrischung bestand darin den nassen Oberkörper aus dem Wasser zu nehmen und sich über den, die Verdunstungskälte startenden, Wind zu freuen.
Für die 24 km Rückfahrt brauchen wir glücklicherweise nur 2,5 Std. Der Verkehr in der ehemaligen Hauptstadt Tansanias lässt grüßen.
Usiku mwema
Heiko alisas karoti
📸 Pictures by Mark Wilson Waziri
#clownsohnegrenzen #clowns #tanzania #clownswithoutbordersgermany
2. und 3. Spieltag
10.03.2025
Wir kommen langsam an in unserer Show, Abläufe werden klarer, spielen sich ein. Immer wieder müssen wir jedoch kürzen, weil die Kinder Folgetermine haben: entweder sie müssen beten, zum Essen oder andere Besucher (wichtigere als die Clowns) haben sich angesagt.
Die Show gestern morgen war da eine Ausnahme, wir sollten tatsächlich in voller Länge spielen dürfen. Wir waren zu neun Uhr in der Matunaini primery scholl angekündigt. Nach der obligatorischen Audienz beim Leiter der Einrichtung erwarteten uns etwa 100 Kinder mit Einschränkungen. Sie hatten sich gegenseitig dabei geholfen, die Rollstühle durch den Sand zur Bühne zu schieben.
Die Kinder und wir Clowns Pilli Pilli (Chilli- Carola), Carotti (Möhre- Heiko) und Njanja (Tomate- Andreas) hatten viel Spaß beim Musizieren, Jonglieren, sich gegenseitig Necken und wieder Vertragen. Nach ca. 45 Minuten gab uns Habiba dann doch das Zeichen, zum Schluss zu kommen, denn die Kinder hatten noch Termine…
Danach ging es gleich ins Auto, damit wir pünktlich zur nächsten Einrichtung kommen, dem Kurasin Childreshome- wieder ein Waisenhaus, in dem viele Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen leben. Wir wurden freudig begrüßt. Dann kam die Nachricht, dass wir nur höchstens eine halbe Stunde spielen können, da eine Gruppe Polizistinnen sich angekündigt hatte. Diese gesellten sich dann auch ins Publikum und folgten artig der Show- zusammen mit den Kindern. Beim Abschiedslied hielt es aber auch sie nicht mehr auf den Stühlen, sie tanzten und sangen zusammen mit uns! Schade, dass wir davon keine Fotos machen durften!
Am Abend waren wir eingeladen zum Konzert von der Band, in der Habibas Mann Gitarre spielt. Afrikanische Rhythmen, Temperament und heiße Temperaturen- es dauerte nicht lange und die T-Shirts waren naß vom tanzen.
Heute besuchten wir wieder zwei Waisenhäuser kurz hintereinander: Das erste war das New Life Orphan Centre.
Hier spielten wir vor etwa 50 Kindern in einem Raum, der sonst als Moschee benutzt wird.
Danach ging es ca. eine Stunde durch den dichten Verkehr zum Zaidia Orphanage Centre. Die Bühne war zwar in einem offenen Gebäude mit Ventilatoren an der Decke, doch die Hitze war eine echte Herausforderung; als wir Clowns schon bereit waren für die Performance, mussten wir noch darauf warten, bis die Kinder ihr Gebet beendeten. Wir saßen dazu auf Stühlen und bewegten uns kaum und doch lief der Schweiß in Strömen!
Übrigens wurde Pilli Pilli bei der Ball- Klau-Nummer von den Kindern hier nicht verraten wie sonst! Vielleicht wegen des internationalen Frauentages!?
Wir besuchen hier Einrichtungen, die privat geführt und ausschließlich durch Spenden finanziert werden. Die Kinder leben in sehr einfachen bis ärmlichen Verhältnissen. Es macht so große Freude, sie lachen und staunen zu sehen. Auch wir Clowns werden auf dieser Reise reich beschenkt!
Kwaheri und gute Nacht- Andreas
📸 Pictures by Mark Wilson Waziri #clownswithoutbordersgermany #clownsohnegrenzen #clowns #hahahashtag
4. Spieltag
12.03.2025
Sonntag
Auch heute wieder um 8 Uhr losfahren, pünktlich, also wieder selbst Frühstück bereiten, denn das gibt’s gemacht erst ab acht. Immerhin konnten wir es einrichten, dass wir Obst und Eier vorher geliefert bekommen, aber wir waren noch ziemlich pappsatt vom späten Abendessen, und das, obwohl ich nur die Reste von meinen Mitreisenden aß, weil meine Suppe nach gaaar nichts schmeckte…jaaa, das Essen, die Früchte! Ach!Ankunft am Tor von “Umbra Ophanage”, eines der Waisenhäuser, davor ein ca 14-jähriger Junge mit seinem körperlich behinderten jüngeren Bruder (?), der uns um Essen bittet. Doch wir werden hinter das Tor gewunken und es schließt sich sogleich wieder – ich komme innerlich gar nicht so schnell hinterher. Jetzt herumstehende hilfsbereite größere und kleinere Menschen begrüßen, Raum besichtigen: Wir spielen drinnen im Gebetsraum, dessen Teppichboden sogleich mit einem sehr schmalen Handbesen gefegt wird. Wir dürfen also wieder barfüßig spielen – daran könnte ich mich gewöhnen.
Andreas hat 45 (!!!) min Spielzeit ausgehandelt – wir können endlich mal unsere ganze Show spielen, juhu! Die 20 Kinder sitzen mit einem halben Meter Abstand nach Geschlechtern getrennt ziemlich dicht vor dem Bühnenplatz. Wenigsten kann man gut zwischen ihnen durchlaufen, was wir sowohl beim Einmarsch als auch bei unseren Verfolgungsjagden nutzen.
Die Show läuft, der Schweiß läuft, Pilli Pilli denkt, sie kriegt jetzt einen Luftballon, plötzlich holt Andreas den Hoola-Hoop-Reifen raus – ja, damit haben wir noch gar nicht gespielt, aber unsere Hoola-Teller-Variante mit Publikumsbeteiligung war eine super Einflechtung und das Foto finde ich grandios gelungen.
Nach der Vorstellung scharen sich die Kinder um uns, endlich kann ich mal Seifenblasen machen – immer noch die kleinen, aber immerhin – wir nehmen uns die Zeit, noch Ukulele zu zeigen und Hoola spielen zu lassen, aber Habiba drängelt: nächster Termin.
Nach der Vorstellung scharen sich die Kinder um uns, endlich kann ich mal Seifenblasen machen – immer noch die kleinen, aber immerhin – wir nehmen uns die Zeit, noch Ukulele zu zeigen und Hoola spielen zu lassen, aber Habiba drängelt: nächster Termin. Ein weiteres Waisenhaus namens Chakuwama: draußen spielen, richtig gute Aufhängung unseres Vorhanges ist möglich und wir bleiben bei barfuß, was allerdings bei unseren Rennereien und dem Herausziehen der transformierten Ballonwurst, die sehr laaang ist, zur Herausforderung wird: schnell schnell aua aua – heißßßßßßßßß .. hätten ja Schuhe anziehen können.
Auf dem Weg hierher hatte ich bemerkt, dass mein Telefon weg war. Ich hatte es mitgenommen in die offene!! Umkleide – na prima! Aus der Tasche gefallen oder entwendet? Habiba hat sich schon gekümmert. Jedenfalls sah ich im Publikum, dass Smartphone oder Teile davon, egal in welchem Zustand sie waren, zum erwünschten Objekt der Begierde gehört – jedes Kind hatte möglichst einen Teil davon in der Hand – wie die Erwachsenen. Das machte meine Sorge um mein Phone nicht leichter, aber Showtime ist Showtime und alles weitere wird sich finden. Fand sich dann auch bzw. wurde gefunden, puh.
Nach der Show Obst, Gemüse, Brot und Wasser einkaufen und mal zu Hause speisen. Abends Spaziergang am Strand, das ist gut, da sieht man den Müll nicht so genau und Andreas gibt ‘nen Cocktail aus – alle wollten den einen: Pina Colada – mit und ohne.
📸 Pictures by Mark Wilson Waziri
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5. Spieltag
13.03.2025
Heute etwas ganz anderes: ein Krankenhaus
Andreas hatte einen Kontakt zur irischen Ärztin Dr. Trash bekommen, die durch Spenden finanzierte Krankenhausprojekte leitet: da werden neben den Behandlungen, weite Transporte, Verpflegung und Übernachtungen der Eltern bezahlt, sogar kleine Schneiderausbildungen können die Eltern machen, wenn sie lange ihre Kinder im Krankenhaus begleiten müssen. Andreas kauft sich ein dort geschneidertes Hemd, das Geld dient dem Projekt.
Es gibt Therapeutinnen, Lehrerinnen und: Clowns! Es war eine Überraschung, als sich unsere Kontaktpersonen als Klinikclowns entpuppten.
Ja und jetzt was? Zusammen spielen, Show spielen?
Impro können wir ja: Wir binden sie ein und sie spielen mit. Der Njanja hat da so seine Tricks und Pili Pili Unterstützung beim Faxen machen – ganz schön wild und spaßig. Die erste Show draußen, die zweite ohne Fotos nach Krankenhausbesichtigung im kleinen Spielzimmer. Unsere neuen Freunde wussten jetzt, was sie erwartet und fädelten sich mit ein.
Wieder tanzten wir mit allen zum Schluss, Seifenblasen ließ ich weg – einige sichtlich schlimm kranken Augen waren mir zu gefährlich dafür.
Abschluss: We will missing you – heul!
Zum Schluss noch ab zur Audienz bei Dr. Trash, in deren Büro.
Nachmittags essen wir und fallen gegen fünf in unsere Betten.
Bis demnächst Carola
📸 Pictures by Mark Wilson Waziri #clownswithoutbordersgermany #clownsohnegrenzen #clowns #hahahashtag
6. Spieltag
14.03.2025
Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker da unser Driver uns um 8.00 Uhr abholen wollte. Wir sitzen im Innenhof unserer Unterkunft und warten. Glücklicherweise weht ein angenehmer Wind. So halten sich, trotz 30 Grad, die Schweißperlen noch zurück. Um 9.30 Uhr geht’s dann los. Wir fahren zur Nazzar foundation.
Alle bis jetzt besuchten Einrichtungen werden ausschließlich durch ausländische Organisation finanziert, so auch hier. Der Staat bringt die zum großen Teil Waisen zwar hier her jedoch zahlen sie nichts.
Nach 1,5 std. Fahrt erwarten uns 22 Kids mit Einschränkungen und 6 Eltern/ Betreuer.
Während des umziehen überlegen wir ob unsere Show wohl für die Kinder geeignet ist. Wir verständigen uns darauf erstmal ganz normal zu beginnen. Kaum erklang unser Pipi langstrumpf Song war es mit der Stille vorbei. Kinder die stehen konnten fing sogleich an zu tanzen und zu „Singen“. In der Tat haben wir unser Programm, bis auf die Keulenjonglage die wir durch Hula hup und Teller drehen , ersetzten durchgespielt.
Anschließend noch , gefühlt 100 Strophen asante kwa heril.
Wir hatten uns schon zurück gezogen als gebeten wurden nochmals zurück zu kommen.
Die Kids haben dann für uns gesungen.
Die anschließende Fotosession war obligatorisch.
Außer uns kamen zwei Herren aus Bulgarien um die Einrichtung mit finanziellen Mitteln unterstützen und zu Besuch kamen.
Auf dem Rückweg hielten wir zum verspäteten Lunch.
Kaum auf dem Parkplatz angekommen kam einer der Restaurantbesitzer auf uns losgestürzt und preist sein Essen an.
Somit gingen die anderen ca. 25 leer aus.
Natürlich durften auch die Verkäufer nicht fehlen. Neben Schuhen, Seesternen, Korallenketten, Feuchttüchern und Gitarrenklängen gab es auch Kokosnüsse, dazu sagten wir nicht nein.
Auf Grund der Entfernung spielten wir heute nur eine Show und hatten mehr Zeit mit Kids zu tanzen und Seifenblasen zu spielen.
📸 Pictures by Mark Wilson Waziri
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7. Spieltag
16.03.2025
Wäre hätte gedacht das Clowns auch Frühaufsteher sind. Wieder klingt der Wecker um 6.30 Uhr. Doch so richtig wach bin ich kaum. Heute Nacht gab es viele Gewitter und man hörte neben dem Donner auch den Regen an die Fenster klatschen.[…] Die erste Show spielten wir in der Tabata Jica Primary School.
Ein riesiger Sandplatz ist im U von den Schulgebäuden umgehen.
Nach der Begrüßung beim Rektor nutzen wir den Raum gleich als Backstage. Noch durften nicht aus dem Büro da die Angst bestand wir könnten die sich in Prüfungen befindlichen Kids ablenken.
Nachdem die Pausenklingel, eine alte Autofelge, die mit einer Eisenstange gehauen wird, kamen 1600 Kinder aus den Klassenzimmern und wurden um unsere Spielfläche sortiert. Wir wissen nun das die Show auch vor einem riesigen Publikum funktioniert.
Unser Ausmarschlied erklingt, die Kids stehen auf, kommen auf uns zu gerannt, klatschen, tanzen drängeln, rufen unsere Namen und ein Chaos entsteht. Wir müssen ein paar kleinere Kids, die im Gedränge umgeschubst wurden, aufhelfen.
Zum Glück löst sich dieses schnell wieder auf.
Da wir Show Nr. 2 erst um 19.00 Uhr spielen nehmen die 45 min. Fahrt zum Hotel gerne auf uns.
Den zweiten Gig spielen wir in einem Kinderheim, dem New Faraja Orphanage Mburahati, in dem Kinder leben, weil es in den Vierteln zu gefährlich ist für sie. Entführung, Missbrauch, Gewalt. Unsere Bühnengröße änderte sich heute extrem. In der ersten Show hatten wir 10×20 m in der zweiten Show waren es dann 1,5×4 Meter. Hier im Kinderheim hatten wir dann noch spontanen Besuch vom Klink Clown, Raimund, den wir sofort in unsere Show integrierten.
Wie die 100 Kids es fanden, seht ihr an den Fotos.
Jetzt ist es 21.20 Uhr und wir machen uns auf zur Unterkunft.
📸 Pictures by Mark Morrison Waziri @markpichabrand
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8. Spieltag
17.03.2025
Drei Shows hintereinander! Und das nach dieser Nacht! Die Eindrücke des letzten Tages haben mein Unterbewusstsein überfordert. Immer wieder wurde ich wach und hatte die gestrigen Bilder präsent: von den wunderbaren Shows, von den begeisterten und ausgelassen lachenden Kindern und auch vom Abend. Wir sind mit Habiba und unserem Fahrer noch zu einem späten Konzert einer tansanischen Band gefahren. Auch hier wurde wieder schweißtreibend getanzt. Ich konnte meine Augen nicht von den Tänzerinnen und Tänzern lassen; Bewegung, Eleganz, Leidenschaft, Körperbewusstheit und Rhythmus- alles zusammen eine Einheit!
Heute nun drei Shows kurz hintereinander, zwei in einer Schule (Malaika Primary school), zuerst 200 Kinder der unteren Klassen, danach 100 etwas Ältere. Beide Performances hatten eine starke Energie. Wir Clowns, obwohl schon vor dem Start nassgeschwitzt, und das Publikum sofort eine fröhliche, ausgelassene und wild- verrückte Einheit!
Danach weiter zum KCC (Kigamboni Children Center) etwa eine halbe Stunde mit dem Auto. Hier werden Kinder aus der Umgebung nach der Schule betreut. Es gibt Unterricht in Zirkuskünsten, Musik, Englisch. Dazu betreibt das Zentrum einen Kindergarten und ein Waisenhaus. Habiba arbeitet hier. Und – das kennen wir schon, keine staatliche Unterstützung, angewiesen auf Spenden!
Wir spielten die Show im Schatten eines Baumes im Freien vor Kindergartenkindern. Die Hitze, zwei Shows in den Beinen, da war die Grenze der Energie erreicht! Zum Glück kam unser tansanischer Kollege Raimond spontan zu Hilfe, den wir gestern schon kennengelernt haben. Da unser Hotel weit entfernt ist von den meisten Auftrittsorten haben wir viel Gelegenheit, den Verkehr hier zu beobachten. Man sollte ausgeschlafen sein, um daran teilzunehmen! Es gilt eine Regel, die uns bisher unbekannt war, erstmal: Losfahren! Und sich von seinem Ziel-streben nicht zu sehr von anderen Regeln abbringen lassen! (Zum Beispiel Ampelfarben) So strömen Fahrzeuge aller Art und Fußgänger abenteuerlich über Straßen und Kreuzungen. Alle bleiben entspannt dabei, es scheint kaum etwas zu passieren, alle fahren langsam und achten aufeinander. Faszinierend! (Ich möchte hier nicht selbst Auto oder Motorrad fahren!)
Und zum Schluss noch ein Satz in eigener Sache. Ich möchte mich bei meinen beiden PartnerInnen bedanken! Es macht viel Spaß mit ihnen zu reisen und auf der Bühne zu sein. Unser Spiel ist sicher und vertraut, wir geben uns gegenseitig Raum, das Timing stimmt (meistens). Und auch wenn einige Kinder intellektuell nicht ganz verstehen mögen, wie die Geschichten entstehen, so nehmen sie doch die verrückte Energie, den Spaß wahr, den wir zusammen verströmen.
Und zuallerletzt: Ich habe heute ein kleines Rätsel für euch installiert. Wer erkennt die Unterschiede bei meinen Kostümen?
Morgen geht’s nach Sansibar!
Grüße von Andreas
📸 Pictures by Mark Morrison Waziri @markpichabrand
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9. Spieltag
18.03.2025
Sansibar (Zanzibar)- Paradies, Touristeninsel. Aber auch hier gibt es sie, die Waisenhäuser für Kinder ohne Eltern.
Das ZASO Childrens Home besuchten wir heute zuerst. Die 48 Kinder hier sind HIV positiv, wie ihre verstorbenen Eltern. Ihre Familien befürchten Ansteckung und geben sie deshalb in das Heim! Hier werden sie verpflegt und sie bekommen medizinische Hilfe.
Mathilda, unsere Koordinatorin hier auf Sansibar hatte angekündigt, uns um neun Uhr heute morgen abzuholen. Sie kam um zehn. Die Stunde verbrachten wir- mit warten. Im Laufe der Zeit haben wir verstanden, dass hier ein anderer Umgang mit der Zeit herrscht, als wir ihn von zuhause gewohnt sind. Der Fahrer könnte dann erst um elf. Das gab uns die Gelegenheit, eine Unterrichtsstunde in traditionellem tansanischen Tanz bei ihr zu nehmen. (Sie ist Musikerin und Tänzerin.)
Die erste Show fand also im ZASO Center statt. Etwa 45 Kinder und Jugendliche bildeten das Publikum. Wir Clowns haben alles gegeben, die Kinder hatten Spass und haben gelacht, aber so richtig Stimmung kam erst auf, als wir das Abschlusslied starteten und dann auch die neuen Tanzschritte einbauten!
Mit dem Auto etwa 20 Minuten entfernt lag das zweite Waisenhaus, in dem wir danach erwartet wurden. Diesmal musste es schnell gehen, Mathilda sollte bald weiter zu ihrer eigenen Show. Wir schminken uns also schon im Auto und als wir aussteigen, begannen wir sofort mit Musik und Tanz. So ging es stimmungsvoll, wild und verrückt weiter. Wieder einmal schauten wir in begeisterte, lachende Augen. Die Kinder, etwa 20, suchten sich plätze im Schatten- und wir Clowns spielten die erste Sonnenshow! Auch hier ist mir wieder aufgefallen, dass die Liebesszene wie so oft auffallend gut ankam. Die Kinder sind gerührt und freuen sich 💕 und fiebern mit!
Ich hatte Habiba neulich danach gefragt. Sie sagte, dass es sehr ungewöhnlich ist, Mann und Frau bzw. Vater und Mutter gemeinsam so eng zu sehen. Hier gilt ein traditionelles Rollenverständnis, in dem die Mütter für den Haushalt und die Erziehung zuständig sind, die Männer sich daran nicht beteiligen. Ganz vereinzelt gäbe es in dieser Hinsicht modernere Tendenzen. Deshalb sind die Frauen in Tansania so stolz darauf, dass unter den sechs Präsidenten zumindest eine Frau ist!
Ich bin übrigens positiv überrascht von dem Angebot an vegetarischen Speisen in Restaurants hier in Tansania. Ich hatte mich schon darauf eingestellt wie sonst mit Salat oder maximal mit Eier Gerichten diese Zeit kulinarisch zu verbringen. Doch habe ich in jedem Restaurant mindestens zwei oder drei vegetarische Angebote gefunden.
So falle ich jetzt müde und sehr satt ins Bett, ich freue mich auf den nächsten beiden Shows morgen!
Grüße nach Hause und von Andreas
Akuna matata!
📸 Pictures by Mark Morrison Waziri @markpichabrand
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