2017 Iran – Reisebericht


17.01.2017 - 31.01.2017

Susie Wimmer, Andreas Schock, Monika Single, Walter Steffen (Kamera, Film), Reza Abedini und Solmaz Mougouie (beide Logistik)


Persönlicher Reisebericht von Andreas

Itinerary Date :29.01.2018

Eine grenzenlos wundervolle Begegnung mit dem Leben

29.01.2018

Heute, genau  vor einem Jahr, bin ich 2 Tage vor den anderen, alleine zurückgeflogen. Glücklich und zufrieden saß ich im Flugzeug, den inneren Koffer voll gepackt mit vielen Eindrücken, Momenten und Begegnungen. Reza, unsere Freund und Reisebegleiter sollte als Clown für die letzten 2 Tage meinen Platz in der Show  einnehmen und hat doch gleich seinen eigenen Platz und „Clown“ gefunden. Aber noch einmal von vorne …

Für mich war es die erste Reise mit den ClownsOhneGrenzen. Ich unterstützte vorher den Verein durch Spendenaktionen  als Mitglied. Ich lernte in der Regiogruppe Franken Moni kennen und wir präsentierten zusammen mit anderen 2016 den „Happy Welcome“  Film von Walter Steffen in Erlangen. Die Reise begann für mich als ich von Moni im August 2016 gefragt wurde, ob ich es mir vorstellen kann, als Reise-Clown in den Iran mitzukommen.  Dann ging alles ganz schnell. Ich lernte die wunderbare Susie kennen und zu dritt begannen wir mit den Vorbereitungen für eine reisetaugliche Show. Wir spielten ein Wochenende zusammen und verarbeiteten das Improvisationsmaterial mit der großen Portion Erfahrung von Susie zu einer gut funktionieren Show für uns drei. Walter dokumentierte einen Teil davon schon mit der Kamera und wir lernen uns  so kennen.

Ich wurde vor der Reise mit vielen Fragen, Sorgen und auch Ängsten aus meinem Umfeld konfrontiert. Ab diesem Zeitpunkt merkte ich schon, dass die Reise eine besondere Auswirkung auf mein Leben habe würde. Ich habe unglaublich viel erfahren und gelernt.
Zum Beispiel  habe ich durch die Reise erst richtig verstanden und vor allem erlebt was „Clowns ohne Grenzen“ bedeuten kann. Die inneren Grenzen, die wir hier in Deutschland haben und die sich doch so schnell auflösen, wenn man vertraut und einfach macht. Ich habe wie viele andere Deutsche auch erst einmal gar kein Bild oder eine Vorstellung vom Leben im Iran … welch ein Vorteil … ich reiste mit kaum einem Hintergrund … wie ein Kind unvoreingenommen in dieses wunderschöne Land und saugte jeden Moment auf. Ich staunte wie schon lange nicht mehr. Teheran – eine riesige Stadt, die vielen Menschen und dieser Verkehr.  Eine ganz andere Sprache und Kultur. Die Offenheit und Neugier der Menschen und Ihr Lebensfreude. Die Gastfreundschaft, die einem sofort das Gefühl gibt willkommen zu sein. Wenn Menschen einem Ihr Haus, Herz und Ohr öffnen, dann gibt es keine Grenzen, die andere ausschließen oder ausgrenzen. Ich habe erfahren, dass auch wenn das nicht alle tun, es in jedem Land Menschen gibt, die genau das tun wollen! Ich zog oft meinen Hut vor den vielen Frauen, die sich für andere Menschen in den unterschiedlichsten Projekten einsetzen und das soziale Leben im Iran gestalten.Im Lauf der Reise erfuhr  ich immer wieder wie Susie in Kontakt mit Menschen Humor und Liebe einsetzt, um eine Begegnung zu schaffen, die keine Grenzen kennt. Ich folgte ihr blind und mit vollem Gefühl und staunte über das was möglich ist. Mein Clown überraschte mich dabei auch immer wieder, da er es ganz selbstverständlich schaffte, viele Situationen spontan für ihn so aufzulösen, dass es immer wunderbar in einer Begegnung und in einer gemeinsamen Verbundenheit endete. Durch diese besondere Art des „Sich begegnen können“ waren mir die Gemeinsamkeiten zwischen uns Menschen immer viel deutlicher und bewußter als unsere Unterschiede durch Äußerlichkeiten, Sprache und unsere Kulturen.

Die langen Gespräche im Reiseteam halfen mir, die vielen Eindrücke und offenen Frage zu teilen und somit auch zu verarbeiten. Wir spielten uns immer mehr aufeinander ein, die Show verändert sich, passt sich an und gab jetzt Raum für viel Interaktionen mit dem Publikum. Reza wurde immer mehr in die Show integriert und bereitete sich so auf seinen Einsatz vor. Die Orte an denen wir spielten, konnten unterschiedlicher nicht sein und es bliebt immer spannend wann, wo, wie lange wie Show dauerte. Das vorher und nachher gewann für mich immer mehr an Bedeutung und die Zeit mit den Kinder und dem Publikum nach der Show wurde für mich ein wichtiges Element dieser gesamten Erfahrung. Wie intensiv alles war, wurde mir aber jetzt erst wieder durch das Filmmaterial bewußt gemacht. Ich bin nun sehr gespannt, was uns der Film“ Joy in Iran“ über die Kraft des HuMoRs und der Idee der „Clowns ohne Grenzen“ erzählen wird.

Unvergessen für mich bleibt aber in erster Linie der wunderschöne Klang von Kindern, die lachen und nicht mehr aufhören wollen. Die fröhlichen Gesichter so vieler Menschen und diese Energie, die dabei entsteht. HuMoR – Liebe – Freude und Menschen … welch ein Glück!

Mit fröhlichen Grüßen
Schocki und sein Clown Hepp

Gepostet am

18.01.2020