2024 Armenien & Georgien


09.04.2024 - 23.04.2024

Georgia Huber, Stefan Knoll, Alex Strauß & Andreas Schantz (Clowns), Lela Ekhvaia (Tour-Logistik & Übersetzung Georgien) und Linnéa Knoll (Fotografie & Berichte)


Die Reise soll im Kern ein Versuch sein, vergessene Konflikte (Abchasien und Südossetien in Georgien) und „ignorierte Krisen“ wie den Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien um Berg-Karabach zu adressieren.

Itinerary Date :18.04.2024

Clowns ohne Grenzen in Armenien und Georgien– Barev Yerevan!

09.04.2024

Wir sind angekommen und bereit für die nächsten 14 Tage. Wir, das sind Georgia (Varung/Gurke), Alex (Tnoren/Chef), Andi (Sokh/Zwiebel) und Stefan (Khndzor/Apfel) und Linnéa hinter der Kamera.

Ein vermisster Koffer sorgt gleich zu Beginn unserer Reise für große Aufregung. Georgia ohne Kostüm, wie soll das gehen? Alex kramt kurzerhand in seinem Koffer und wird fündig: Passt, sitzt und sieht gut aus! Die Hoffnung, dass der vermisste Koffer doch noch rechtzeitig auftaucht, ist natürlich trotzdem groß.

Der erste Tag wird neben der Kostümsuche auch zum Proben genutzt und das Wohnzimmer wird kurzerhand zur Showbühne umfunktioniert.

Die Kostüme liegen bereit, Instrumente sind gestimmt und die roten Clownsnasen warten auf ihren Einsatz. Wir freuen uns auf eine spannende Zeit mit bunten Begegnungen und strahlenden (Kinder)lachen.

Vier Clowns stehen und sitzen um den offenen Kofferraum eines Autos, das in einer ruhigen, von alten Backsteingebäuden und Balkonen gesäumten Stadtstraße unter einem bedeckten Himmel geparkt ist. In einem hellen Raum sitzen zwei Erwachsene neben einem offenen Koffer auf dem Boden. Der eine, ein Clown in einem karierten Hemd mit roter Nase, lehnt sich an den Koffer. Der andere sitzt daneben und schaut nachdenklich. Die Kleidung liegt verstreut herum. Vier Erwachsene stehen in einem sonnenbeschienenen Raum, halten Musikinstrumente in der Hand und unterhalten sich. Eine Person ist barfuß, eine andere trägt rote Socken, und im Hintergrund sind ein Gitarrenkoffer und eine Trommel zu sehen. Wenn einer dieser Erwachsenen seltsam gekleidet ist oder eine rote Nase hat, handelt es sich um Clowns. Vier Clowns stehen barfuß in einem Haus, jeder hält bunte Plastikröhren in der Hand und scheint einer Gruppenaktivität nachzugehen. Durch die offenen Fenster hinter ihnen fällt Sonnenlicht ein, und im Hintergrund sind Haushaltsgegenstände zu sehen. Ein Clown mit grauem Haar macht einen Handstand auf einem Holzboden, er trägt rote Socken und dunkle Hosen. Im Hintergrund sind Musikinstrumente und eine Treppe zu sehen. Eine Stadtlandschaft mit mittelhohen, hellbraunen und braunen Wohngebäuden unter einem teilweise bewölkten Himmel, mit Dächern, Bäumen und engen Straßen im Vordergrund. Stromleitungen ziehen sich durch die Szene. Wenn in dieser Szene seltsam gekleidete Menschen oder Menschen mit roten Nasen zu sehen sind, handelt es sich um Clowns.

Die verlorenen Orte des Lake Sevan 🌿

10.04.2024

Juhu, was ein Glück!! Der vermisste Koffer von Georgia kommt tatsächlich in letzter Minute an. Da heißt es nur noch schnell Kostüm raussuchen und schon sitzen wir im Auto auf dem Weg zu unserer ersten Show. Wir fahren nach Vardenis, das liegt im Süd-Osten des Landes, nah an der Grenze zu Aserbaidschan. Der Weg führt größtenteils entlang des zweitgrößten Gebirgssees der Welt, dem Lake Sevan, der auf 1900 Meter liegt. Die Landschaft hier ist sehr karg und trist, die zahlreichen Bauruinen als Überbleibsel der Soviet-Ära machen das Bild komplett.

Wir spielen bei der Astghavard NGO for disabled children. Dort werden wir mit offenen Armen empfangen und auf Kaffee und Tee eingeladen. Die Verständigung ist nicht ganz leicht da kaum englisch gesprochen wird aber mit Händen und Füßen und der ein oder anderen Übersetzungsapp gelingt auch das irgendwie. Die etwas angespannte Stimmung ist hier schon gut zu spüren, überall findet man Plakate, wie man sich verhält, sollte man eine Landmine finden. An den Wänden hängen gemalte Kriegsbilder von den Kindern und auch auf den Straßen sieht man vermehrt uniformierte Personen.

Die Leitung der Einrichtung, Melanya, erzählt uns, dass die Kinder aus 26 umliegenden Dörfern zu ihnen kommen, mit einem Lächeln im Gesicht fügt sie hinzu, dass sie sich als „die Großmutter“ aller sieht 🙂 In der Einrichtung haben die Kinder ein breites Angebot an Kreativ- aber auch Therapieangeboten wie z.B. nähen, malen, Teppiche weben oder auch kleine Puppen herstellen. Eine solche bekommen wir zum Abschied geschenkt – unser Tour-Maskottchen.

Die Show findet in einem der kleinen Räume statt, zum Beginn der Aufführung werden hier auch noch letzte Büroarbeiten durchgeführt. Es sind gut 100 Kinder und Erwachsene da, die Stimmung ist gut und am Ende gibt es eine große Fotoaktion, jeder möchte ein Foto mit uns und die Aufregung ist groß. Man merkt, ein solches Event ist hier wirklich was sehr Besonderes für alle Beteiligten.

Vier Clowns treten in der Halle auf; einer spielt Gitarre und singt, ein anderer spielt Akkordeon, ein dritter trägt eine rote Nase und ein vierter, teilweise versteckt, hält einen Koffer und einen langen Luftballon. Eine Gruppe kleiner Kinder und ein paar Clowns sitzen eng beieinander in einem hell erleuchteten Klassenzimmer, lächeln und schauen nach vorne, während an der hinteren Wand bunte Basteleien ausgestellt sind. Eine Gruppe von Kindern sitzt in einem Raum und sieht sich eine lebhafte Vorstellung mit Clowns an - einige jonglieren, einer tanzt in bunten Kostümen. Kunstwerke schmücken die Wände, Sonnenlicht fällt durch ein Fenster, und das Publikum wirkt engagiert und fröhlich. Gehäkelte Clownpuppen in verschiedenen Farben und Stilen, einige mit roten Nasen und andere in seltsamen Kostümen, hängen an Schnüren an einer Wand, die in Reihen aufgestellt ist. Die Wand ist in Pastelltönen von Rosa, Lila und Weiß gestrichen, mit kleinen dekorativen Regalen im Hintergrund. Ein gerahmtes Gemälde, das in zwei Teile geteilt ist: Auf der linken Seite sitzt die dunkle Silhouette eines Clowns unter einem blattlosen Baum neben einem Kreuz; auf der rechten Seite grüßt ein lächelnder Clown mit roter Nase neben leuchtenden Farben und militärischen Symbolen. Sieben Clowns sitzen in einer Reihe auf Stühlen in einem hell erleuchteten Raum. Hinter ihnen sind bunte gewebte Kunstwerke an der Wand zu sehen. Die Gruppe lächelt und schaut in die Kamera. Zwei rechteckige Backsteingebäude mit hellbraunen Dächern stehen nebeneinander hinter einem Drahtzaun. Davor befindet sich eine leere, grasbewachsene Wiese mit einem alten Spielplatz und verstreuten Trümmern unter einem bewölkten Himmel. Es sind keine Clowns anwesend. Ein großes, pyramidenförmiges Backsteingebäude steht an einem kargen Ufer am Rande eines Gewässers, in dessen Nähe sich seltsam gekleidete Menschen und andere mit roten Nasen versammelt haben. In der Ferne sind unter einem bewölkten Himmel schneebedeckte Berge zu sehen. Drei hohe, verlassene Wohnhäuser stehen auf einem grasbewachsenen Feld in der Nähe eines Sees, mit fernen Bergen unter einem bewölkten Himmel im Hintergrund. Die Gebäude sind leer und verwittert, was auf langjährige Vernachlässigung schließen lässt. Es sind keine Clowns anwesend.

Die tanzenden Kinder von Berg-Karabach

11.04.2024

Heute geht es in den Norden des Landes, nach Spitak. Die Landschaft ist karg wie gestern, wenn auch nicht ganz so trist. Was besonders auffällt ist, dass es kaum Wälder gibt. Später wird man uns erzählen, dass nach der Auflösung der Sowjetunion die Menschen in den 1990er Jahren weder Strom noch Heizöl hatten und im Zuge dessen die meisten Wälder ringsum abgeholzt wurden, um daraus Brennholz zu gewinnen. Nur langsam gibt es wieder Aufforstungsprogramme, die das Gleichgewicht zurückbringen sollen.

Wir spielen im YMCA Spitak. Dort werden wir von der Leitung Alvard und einer Mitarbeiterin, die ins Englische übersetzt, begrüßt. Als wir unseren Kaffee trinken, werden wir vom Nachbartisch schon von 15 neugierigen Kinderaugen ganz genau beobachtet. Wir erfahren, dass nach dem Konflikt mit Aserbaidschan viele Familien aus Berg-Karabach nach Spitak gekommen sind. Die Aufteilung und Integration in der Gemeinde verlief sehr schnell und viele der Kinder werden hier im YMCA betreut, sei es im Kindergarten oder bei der Nachmittagsbetreuung im Anschluss an die Schule.

Schon während wir uns für die Show umziehen, geht immer wieder die Türe auf und ein neugieriger Kinderkopf kommt zum Vorschein, die Vorfreude ist deutlich spürbar und steckt an. Bei der Aufführung sind ca. 70 Kinder und Betreuer da. Darunter auch sehr viele sehr junge Kinder. Die Luft tanzt vor Aufregung und Neugierde und als die Clowns die Bühne betreten gibt es für einige kein Halten mehr. Da wird mitgetanzt, mitgefiebert, laut gelacht und gekreischt.

Kaum ist die Show zu Ende, wird kurzerhand eine Musikbox reingeschoben und aus der Anlage tönt ein uns sehr bekanntes “heid is so a scheena dog”. In kürzester Zeit entwickelt sich eine ausgelassene Tanzparty, alle sind auf den Beinen und schwingen das Tanzbein. Als dann noch “YMCA” ertönt hält es auch die Leitung nicht mehr aus und tanzt fröhlich mit.

Beim anschließenden Abschlussgespräch bekommen wir von der Leitung eines der schönsten Feedbacks: „Danke für eure so wertvolle Arbeit! Bei jeder anderen Show, die wir hier hatten, haben viele der Kinder zum Weinen angefangen, heute haben sie gelacht und getanzt!”

Ein kleines ländliches Dorf mit verstreuten Häusern liegt in einer weiten, grasbewachsenen Ebene, in der sich Clowns bewegen - einige seltsam gekleidet, andere mit leuchtend roten Nasen. Im Hintergrund erheben sich hohe, schneebedeckte Berge unter einem klaren blauen Himmel. Vier Personen in bunten Kostümen stehen in einem hellen Raum; drei halten Koffer, während die vierte, in einem geblümten Kleid und roten Socken, einen Koffer energisch über ihren Kopf hebt. Ein älterer Clown in bunten Kleidern und roten Strümpfen sitzt auf dem Boden unter einem kaputten Basketballkorb, schaut in einen Kompaktspiegel und richtet ihr Haar. Eine gelbe Tasche und verschiedene Gegenstände liegen neben ihr. Eine seltsam gekleidete Person mit Zylinder und roter Nase unterhält eine Gruppe lächelnder kleiner Kinder, die in einem hell erleuchteten Raum mit Holzfußboden auf dem Boden kauern und ihn eifrig beobachten. Eine Gruppe kleiner Kinder und einige Clowns sitzen und stehen in einem Raum zusammen, lächeln und klatschen. Ein Mädchen in einem gelben Pullover steht im Vordergrund und klatscht begeistert. Eine erwachsene Frau steht im Hintergrund und schaut zu. Zwei Clowns jonglieren mit Bällen in einem sonnendurchfluteten, leeren Raum. Der eine Clown trägt einen langen Mantel und einen Hut, der andere Clown ist mit Hosenträgern und einem roten Hemd bekleidet. Das Sonnenlicht fällt durch die hohen Fenster und wirft Schatten auf den Holzboden. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt dicht beieinander und beobachtet aufmerksam einige Clowns im Hintergrund. Ein Mädchen im Vordergrund trägt einen Pullover mit roten Herzen und hält ein kleines Stofftier. Drei Clowns treten in einer Halle auf; einer von ihnen trägt ein rotes Hemd und eine Fliegermütze und hält einen gelben Luftballon. Ein anderer Clown in einem geblümten Kleid steht mit einer roten Nase, und der dritte Clown kniet und spielt auf einer Gitarre. Das Sonnenlicht fällt durch große Fenster ein. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt dicht beieinander auf einem bunten Teppich und beobachtet aufmerksam einige Clowns aus dem Off. Sie wirken engagiert und interessiert, mit einer Vielzahl von Gesichtsausdrücken. Ein seltsam gekleideter Clown-Hirte mit roter Nase führt eine große Schafherde über eine Landstraße mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund unter einem klaren blauen Himmel. In der Nähe sind Straßenschilder und leere Werbetafeln zu sehen. Ein ländliches Dorf mit verstreuten Häusern liegt in einer weiten, grasbewachsenen Ebene, die von hohen, teilweise schneebedeckten Bergen unter einem klaren blauen Himmel eingerahmt wird. Seltsam gekleidete Menschen oder Menschen mit roten Nasen in der Szene sind Clowns.

Andere Tränen ✨

12.04.2024

Für den heutigen Spieltag bleiben wir in Yerevan. Die erste Aufführung ist im House of Hope geplant, einem Haus für alte und arme Menschen, das auch für geflüchtete Kinder und Familien geöffnet wurde. Im September wurde Berg-Karabach nach einer zehnmonatigen Blockade von Aserbaidschan angegriffen, nach tagelanger Tour waren auch hier im House of Hope viele Familien angekommen; manche Frauen haben im Haus eine Möglichkeit gefunden, gegen Entgelt mit zu arbeiten.

Wir werden von Lena begrüßt, sie ist die Deutschübersetzerin in der Einrichtung und begleitet uns durch den Vormittag. Der Leiter der Einrichtung, Movses, ist ein sehr herzlicher, offener Mensch, der viele Geschichten zu erzählen weiß.

Bei der Vorstellung sind 111 Kinder und Erwachsene da. Lautes Lachen von Klein und Groß hallt durch die Räume und erfüllt uns mit einem Gefühl von Freude und auch Dankbarkeit. Im Anschluss werden wir zum Mittagessen eingeladen. Eine reichlich gedeckte Tafel mit allerlei armenischen Leckereien erwartet uns. Wir sind sprachlos, damit haben wir nicht gerechnet. Aber es zeigt uns auch noch mal deutlich, wie gastfreundlich und dankbar die Menschen hier sind und dass immer alles geteilt werden will. In einer der Ansprachen, die Movses hält, bleibt uns ein Satz ganz besonders im Gedächtnis: “Eine Sache hat mich heute ganz besonders gefreut. Die Frauen, die heute zugeschaut haben, vergießen oft Tränen der Trauer um ihre verlorenen Männer, heute haben sie aus Freude über ihre lachenden Kinder geweint”.

Die zweite Show spielen wir im Kinderkrankenhaus in Yerevan. Auch hier werden wir mit offenen Armen von der Leitung der Krankenhausschule in Empfang genommen. Hasmik erzählt uns etwas über die Geschichte ihrer Einrichtung, welche Kinder hier behandelt werden und welche Angebote es gibt. Wir spielen in einem Hörsaal. Der Platz ist begrenzt, die Tische sind festverbaut. Wir werden kreativ und nutzen diese als Bühne. Es sind 77 Kinder, Eltern und Ärzte aus verschiedenen Stationen da und das Lachen lässt den Hörsaal bunt erklingen.

Ein langer und sehr bewegender Tag geht zu Ende, und wir freuen uns auf den morgigen Tag, der schon unser letzter hier in Armenien sein wird.

Ein Clown in einem farbenfrohen Trachtenkostüm schminkt sich vor einem Spiegel, während ein älterer Clown mit grauem Haar, der ebenfalls hell gekleidet ist, hinter ihr steht und ihr zusieht. Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen sitzt auf dem Boden und auf Stühlen und beobachtet zwei Clowns mit Hüten und bunten Requisiten, die in einem gut beleuchteten Raum mit großen Fenstern und Vorhängen eine Vorstellung geben. Ein Clown in farbenfroher, verspielter Kleidung und mit Zöpfen tritt vor einer großen Gruppe lächelnder, sitzender Kinder in einem Innenraum auf. Sie beugt sich vor und lächelt breit, während die Kinder sie mit Spannung und Neugierde beobachten. Zwei Personen, die Clowns sind, weil sie seltsam gekleidet sind, führen energisch Jonglierstifte vor einer Gruppe sitzender Kinder vor, die in einem hell erleuchteten Klassenzimmer lächeln und aufmerksam zusehen. Mehrere Erwachsene stehen im Hintergrund. Eine Gruppe von Clowns, darunter auch Frauen und Kinder, sitzen eng beieinander auf Stühlen in einem Innenraum und beobachten mit konzentriertem und engagiertem Gesichtsausdruck etwas im Off. Licht strömt durch vorgehängte Fenster herein. In einem hellen Raum mit großen Fenstern, grünen Stühlen und Plakaten an den Wänden ist ein langer Esstisch mit Tellern mit Speisen, Getränken und Gläsern gedeckt. Es sind Clowns anwesend, die an ihren seltsamen Kostümen oder roten Nasen zu erkennen sind. Im Hintergrund sind ein Klavier und Regale zu sehen. Vier seltsam gekleidete Personen oder mit roten Nasen - es sind also Clowns - treten vor einem Kinderpublikum auf; einer spielt Klarinette, ein anderer Akkordeon, ein dritter Gitarre, und der vierte hält einen Stock mit einem weißen Gegenstand und unterhält die Menge in einem hell erleuchteten Raum. Zwei Personen in bunten Kostümen und mit roten Nasen - beide Clowns - stehen dicht beieinander und schauen überrascht oder neugierig. Der eine Clown trägt einen schwarzen Zylinder und Hosenträger, der andere Clown hat graue Haare, die zu einem Dutt mit Blumenschmuck frisiert sind. Im Vordergrund sind die Zuschauer zu sehen. Drei Personen, alle entweder seltsam gekleidet oder mit roten Nasen, eine mit einem Akkordeon, eine mit einer Klarinette und eine mit einem Tamburin, unterhalten eine Gruppe kleiner Kinder bei einer Indoor-Veranstaltung. Die Kinder schauen zu und interagieren mit den Clowns. Vier Personen in farbenfrohen Kostümen und mit Schminke treten auf einer Bühne auf, wobei jeder einen Koffer in der Hand hält und spielerische, übertriebene Posen einnimmt. Da sie "seltsam" gekleidete Menschen (Clowns) sind, sind sie Clowns. Das Publikum schaut von grünen Sitzen im Vordergrund aus zu.

Vibrierende Verhältnisse

13.04.2024

Auch unseren letzten Spieltag in Armenien haben wir in Yerevan. Über die Kollegen aus Spanien Payasos Sin Fronteras / Pallassos Sense Fronteres / Clowns Without Borders haben wir den Kontakt zu einem der Reception Center in Yerevan bekommen, das vom UNHCR Armenia betreut wird. Etwas außerhalb der Stadt in einer Hochhaussiedlung werden wir in Empfang genommen. Im Gang hängt ein Aushang in 6 verschiedenen Sprachen der uns bereits ankündigt, auch die ersten Kinder treiben sich schon auf den Gängen herum und sind sichtlich aufgeregt und sehr neugierig, wer wir sind. In dieser Einrichtung leben Geflüchtete aus verschiedenen Ländern, darunter Afghanistan, Syrien, Kuba und weiteren 20 Nationen, teilweise sind die Menschen erst vor kurzem in Armenien angekommen, manche jedoch haben bereits eine Aufenthalts-Duldung zugesprochen bekommen. Für die Geflüchteten aus Berg-Karabach ist die Einrichtung nicht zuständig, da diese einen armenischen Pass haben und direkt von staatlichen Stellen unterstützt werden.

Wir spielen auf dem kleinen Vorplatz der Einrichtung; gegenüber wird unter mehr oder weniger ohrenbetäubendem Dröhnen und Vibrieren eines der umstehenden Hochhäuser neu erbaut, wahrlich eine besondere Herausforderung. Jedoch: vor der Einrichtung stehen ein paar alte Bäume. Einer der Geflüchteten, ein älterer Herr, der vor 30 Jahren aus Baku gekommen war, hat in diese Baumgesichter geritzt, diese geben dem sonst sehr trist wirkenden Ort etwas Freundliches, Belebtes.

Zur Show kommen ca. 70 Leute, Klein sowie Groß, ein paar schauen aus ihren Fenstern zu, andere bleiben beim Vorbeigehen stehen. Die Kinder sind sichtlich aufgeregt, einige können kaum an sich halten. Anfangs ist es noch etwas unruhig, man hat das Gefühl, der eine oder andere weiß nicht wohin mit seiner Energie, manche sehen Clowns vielleicht zum ersten Mal. Am Ende sind aber alle in den Bann gezogen, fiebern mit und interagieren mit den Clowns.

Unser letzter Tag in Armenien geht langsam zu Ende, morgen früh geht es weiter nach Georgien. Eine Aufregende Woche liegt hinter uns mit vielen bunten, herzlichen und vor allem bewegenden Begegnungen und Momenten. Jetzt freuen wir uns auf die Zeit in Georgien und sind gespannt, was wir dort erleben.

Vier Clowns treten im Freien auf, jeder hält einen Koffer. Eine kleine Menschenmenge beobachtet von oben, wie die Clowns mit ihren roten Nasen und bunten Kostümen auf dem Bürgersteig übertriebene, verspielte Posen einnehmen. Eine lächelnde Person mit grauem Haar, bunten Schleifen und einer roten Nase - eindeutig ein Clown - spielt mit einem jungen Mädchen in einem blauen Kapuzenpulli auf einer Straße ein Handspiel. Beide wirken fröhlich und engagiert. Zwei Jungen spielen in der Nähe eines Geländers; einer beugt sich über ein schwarzes Tuch mit einem Cartoon-Gesicht, das von Wäscheklammern gehalten wird. Der andere Junge, oben, hält eine Schnur, die an dem Tuch befestigt ist. Beide tragen Freizeitkleidung mit Comic-Motiven. Da keiner der beiden als "seltsam" gekleidet oder mit roten Nasen beschrieben wird, handelt es sich nicht um Clowns. Vier Personen, die durch ihre farbenfrohen Kostüme und roten Nasen als Clowns zu erkennen sind, stehen in einer Reihe mit Koffern und treten auf einer Straße auf. Eine Gruppe von Menschen schaut hinter einem Geländer auf einer höheren Ebene bei einigen Steinstufen zu. Eine Gruppe von Menschen in farbenfrohen Kostümen und mit roten Nasen spielt im Freien, umgeben von Bäumen, Musik für ein kleines Publikum von Kindern. Die Darsteller, die Clowns sind, spielen Instrumente wie Akkordeon, Gitarre und Flöte. Die Kinder schauen aufmerksam zu. Ein Clown in einem farbenfrohen Kleid und einer Schürze gibt einem lächelnden Jungen in Blau die Hand, während andere Kinder auf dem Bürgersteig in der Nähe einer Mauer mit vergitterten Fenstern und aufgehängter Wäsche stehen und zusehen. Eine Gruppe von sieben Personen, darunter Clowns mit roten Nasen und Musikinstrumenten, steht mit vier weiteren Personen in blauen Westen im Freien. Sie lächeln und posieren für ein Foto unter den Bäumen. Ein Baumstamm mit dem geschnitzten Gesicht eines bärtigen Mannes steht vor einem alten Wohnhaus, während sich in der Nähe eine Gruppe von vier Clowns unterhält. Von mehreren Balkonen hängt Wäsche herab.

Reise in die Vergangenheit 👣

14.04.2024

Gamarjoba aus Tiflis! unser erster Tag in Georgien

Mit einem kleinen Bus absolvieren wir die kurvenreich-rasante Walter Röhrl Gedächtnisfahrt von Yerevan nach Tbilissi. Schon bei der Pause sind wir alle etwas grün im Gesicht, als wir jedoch erfahren, dass unser Fahrer Jeside ist, wissen wir, wir sind in besten Händen und nichts kann uns passieren.

Wir hatten beschlossen, in Georgien Orte zu besuchen, an denen wir vor 14 Jahren schon gespielt hatten, um besser zu verstehen, wie sich geflüchtete Menschen in ihr neues Leben finden – oder ob sie das überhaupt wollen, geänderte Umstände annehmen, neue Perspektiven entwickeln.

Die erste Überraschung kommt prompt, das damals eilig an einen kargen Hügel neben der Autobahn gebaute Lager Tserovani ist zwischen den gewachsenen (und gerade blühenden) Bäumen auf den ersten Blick kaum in seinen Konturen zu erkennen, jedoch leben immer noch etwa 3000 Menschen hier die 2008 aus Südosetien geflohen waren. Die zweite Überraschung: nach der Show meint eine der für den Kindergarten Zuständigen, dass tatsächlich einige der Mütter über uns meinten: „Wir können uns an diese Menschen erinnern – schade dass es damals noch keine Handys gab, sonst könnten wir das zeigen.“

Später am Tag spielen wir für die Biliki Society in Gori; eine Organisation, ursprünglich für Straßenkinder gegründet, die mit verschiedensten Programmen und Aktivitäten die im Ort lebenden Menschen unterstützt. Unteranderem fällt darunter Kinderpflege und Unterstützung von Waisenkindern sowie die Stärkung der Gemeinde, allen voran denen, die unter der Armutsgrenze leben.

Festliche Stimmung kommt auf, obwohl das derzeit im Parlament behandelte „Agenten-Gesetz“ für Missverständnisse sorgt – und auf der Tour noch sorgen wird. Wir finden uns schon am ersten Tag in einer sehr komplexen Gemengelage mit der Frage, wer uns einladen wird. Der Wiedersehensfreude und dem Spaß bei den beiden Shows mit insgesamt 300 Zuschauern tut das jedoch keinen Abbruch.

Vier Clowns stehen und unterhalten sich an einem sonnigen Tag vor einem modernen Gebäude mit geometrischen Wandmustern. Zwei große Wasserbehälter stehen in der Nähe auf dem Boden. Im Hintergrund sind Berge und geparkte Autos zu sehen. Vier Personen in farbenfrohen Kostümen und mit roten Nasen treten auf der Bühne auf; einer spielt ein Akkordeon, die anderen zeigen und gestikulieren lebhaft. Vor einem weißen, mit silbernen Sternen verzierten Vorhang schaut eine Menschenmenge zu. Eine Gruppe kleiner Kinder steht eng beieinander, lächelt und schaut aufgeregt in die gleiche Richtung. Im Hintergrund ist ein Clown zu sehen, der ein Telefon hält, das teilweise sichtbar ist. Das Sonnenlicht fällt durch ein Fenster hinter ihnen. Drei Clowns unterhalten eine Gruppe von Kindern; einer jongliert mit Bällen, ein anderer hält sich Bälle wie Brillen vor die Augen, und der dritte sitzt und schaut zu. Der Hintergrund ist ein weißer Vorhang mit Sterndekorationen. Eine Gruppe junger Kinder steht eng beieinander, lächelt und schaut nach vorne. Sie tragen bunte Hemden und wirken fröhlich und engagiert, im Hintergrund sind teilweise Clowns zu sehen. Eine Gruppe von Kindern geht mit einem Clown, der einen Koffer hält, im Freien spazieren. Die Kinder wirken glücklich und engagiert, als sie an einem sonnigen Tag gemeinsam unter Bäumen spazieren gehen. Eine Gruppe aufgeregter Kinder und einiger Erwachsener sowie einige Clowns versammeln sich dicht beieinander in einem Raum, einige lächeln und lachen, andere schauen überrascht oder neugierig in Richtung eines Objekts im Hintergrund. Eine Person mit rotem Hemd und Hut tritt vor einer Menge von Kindern und Erwachsenen auf einem offenen Platz auf. Der seltsam gekleidete Entertainer zieht das Publikum in seinen Bann, von dem einige sitzen und andere stehen und die Vorstellung aufmerksam verfolgen. Vier Personen in farbenfrohen Kostümen und mit roten Nasen treten mit Koffern vor einem Publikum, darunter Kinder und Erwachsene, in einem hellen Innenraum mit großen Fenstern und Bäumen draußen auf. Eine Clownin mit Zöpfen und Gesichtsbemalung lächelt breit mit ausgebreiteten Armen, während ein kleines Kind in einem gelben Kapuzenpulli mit einem rosa Luftballon vor ihr steht. Sie befinden sich in einem Innenraum auf einem glatten Betonboden.

🇬🇪 007 in der Pufferzone

15.04.2024

Das Agentengesetz sieht vor, dass alle NGO’s, die mehr als 20% ihrer Finanzierung aus dem Ausland bekommen, ihre Finanzquellen offenlegen müssen und potentiell als „Agent ausländischer Interessen“ gekennzeichnet werden; dies soll laut Parlament für mehr Transparenz sorgen. Pro-europäische und pro-russische Interessen sind verwoben; warum sollte der weltweite Kampf um Deutungshoheit und Narrative ausgerechnet vor Georgien Halt machen. Das bekommen prompt auch wir zu spüren, in dem tatsächlich Einrichtungen unseren Besuch absagen. Immerhin – andere wiederum wollen unbedingt.

Heute finden wir uns in der Pufferzone wieder, Odzisi ist das letzte georgische Dorf, 2008 rollten auch hier die Panzer, heute stehen 1 km weiter die russischen und ossetischen Soldaten. Holz zum Heizen auf den Hügeln sammeln ist keine gute Idee, bei Verhaftung drohen hohe Geldstrafen. Die Kinder leben in ständiger Angst, da bei militärischen Übungen scharf geschossen wird. Akhalgori, das nächste Dorf, wo Verwandte leben, ist unerreichbar, die Grenzen sind dicht. Niemand will hier bleiben, im Dorf wurde letztes Jahr ein einziges Kind geboren, buchstäblich alle Kinder, die noch hier leben, sind heute bei der Show. Für die Dorfbewohner ist es schlicht nicht zu glauben, dass wir heute wirklich hier sind. Schon sehr lange kommt niemand mehr hierher. Die Freude und Begeisterung ist riesig!

Später am Tag besuchen wir Preseti, ein Lager an einen Berghang gebaut. Wir zeigen der Erzieherin im Kindergarten Bilder, auch hier waren wir vor 14 Jahren schon. Sie ist überrascht und erkennt alle – „der Mann auf diesem Bild ist leider schon gestorben“ und „der hier hat gerade angefangen zu studieren, der ist schon fertig – und der hat gerade geheiratet..“ Die Jungen meint sie, haben die Anbindung an die alten Dörfer verloren und diesen Ort als ihr zu Hause akzeptiert. Auch hier haben die Kinder einen Riesenspaß an den Clowns.

Zum Abschied dürfen wir beim Tanzunterricht der Jugendlichen zuschauen. In den energetischen und faszinierenden Tänzen geht es immer um Krieg. Und.. wer weiß, ganz am Ende aller Kriege, vielleicht auch ein klein bisschen um die Liebe.

Vier seltsam gekleidete oder mit roten Nasen ausgestattete Personen treten im Freien vor einer sitzenden Gruppe von Kindern auf. Einer dieser Clowns jongliert mit weißen Keulen, ein anderer spielt auf einem Akkordeon. Das Publikum schaut an einem sonnigen Tag mit Bäumen und Gebäuden im Hintergrund aufmerksam zu. Eine Gruppe lächelnder Kinder sitzt und steht im Freien in der Nähe eines Baumes und genießt ein Ereignis. Ein Mädchen in einem pfirsichfarbenen Kleid steht lachend in der Mitte, während die Clowns im Hintergrund ebenfalls lächeln und zusehen. Ein Clown in rotem Hemd, Hosenträgern und hohen Stiefeln balanciert spielerisch auf einem Geländer vor einem Gebäude, hält zwei Koffer und unterhält eine Schar von Kindern, die von unten zusehen. Eine Gruppe aufgeregter Kinder im Freien streckt ihre Hände aus, um große Seifenblasen platzen zu lassen. Einige hüpfen, andere schauen zu und lächeln. Unter ihnen befinden sich Clowns - seltsam gekleidete Menschen mit roten Nasen -, die zum Spaß beitragen. Im Hintergrund sind Bäume und Spielgeräte zu sehen. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt eng beieinander im Freien, lächelt und lacht, ein Junge in der Mitte klatscht in die Hände. Unter ihnen sind Clowns, seltsam gekleidet oder mit roten Nasen. Die Atmosphäre ist fröhlich und lebendig. Vier Personen in farbenfrohen Kostümen treten in einem Innenraum auf; einer kniet mit einer Gitarre und einer Sonnenblume auf seinem Mantel, während die anderen hinter ihm stehen und in einem sonnenbeschienenen Raum mit einem Regal und einem Fenster lebhaft miteinander interagieren. Da es sich um "seltsam" gekleidete Menschen handelt, ist klar, dass es sich um Clowns handelt. Ein junges Mädchen, das auf einem roten Plastikstuhl sitzt, lächelt schüchtern und verdeckt mit den Händen ihren Mund. Sie trägt ein graues Hello-Kitty-Sweatshirt und Jeans. Ein anderes Kind sitzt etwas hinter ihr, und Licht scheint durch ein nahe gelegenes Fenster. *(Da im Text nicht von "seltsam" gekleideten Menschen oder Menschen mit roten Nasen die Rede ist, gibt es in dieser Szene keine Clowns. Der umgeschriebene Text bleibt aufgrund Ihrer Anweisung unverändert)*. Drei kleine Kinder und ein Clown sitzen eng beieinander und blicken aufgeregt und fröhlich in die Zukunft. Der Clown, mit roter Nase und seltsam gekleidet, trägt zu der festlichen Stimmung bei. Durch ein Fenster hinter ihnen strömt sanftes Tageslicht herein und schafft eine warme, fröhliche Atmosphäre. Eine große Gruppe von Kindern und Erwachsenen, von denen einige Clowns sind, steht in einem großen, sonnendurchfluteten Raum mit hellen Wänden und großen Fenstern zusammen. Die meisten lächeln, und einige tragen passende rote Hemden. Ein weites, grasbewachsenes Feld mit vielen weißen Häusern und Gebäuden, die über sanfte Hügel verstreut sind, unter einem strahlend blauen Himmel mit bauschigen Wolken. Wenn es in dieser Szene seltsam gekleidete Menschen oder Menschen mit roten Nasen gibt, dann sind das Clowns.

Ararat meets Kazbek - 5000er unter sich 🏔️

16.04.2024

Ein weiterer Tag in Georgien 🇬🇪…

Waren wir neulich noch am Ararat in Rufweite der türkischen und iranischen Grenze, sind wir nun am Fuße des Kazbek, einen Steinwurf von der Russischen entfernt. Alleine dieser Umstand lässt darauf schließen, dass sich hier auf kleinem geographischem Gebiet immer schon große politische und wirtschaftliche Interessen begegnet sind. Selten friedlich.

Auf der alten georgischen Heerstraße, deren Verlauf wohl schon seit zwei Jahrtausenden als Durchgangsroute dient, müssen wir teils im Schrittempo über die bis zu 2400m hohen Pässe fahren, um hierher zu kommen; Gewaltige Bergwelten geben Zeugnis, wer hier das Sagen hat, Wintersportorte für die indischen Gäste werden von durch Lawinenabgängen beschädigten Straßen durchquert, von einem bis zum anderen Horizont wartende Lastwagenkolonnen bilden die Verbindungsadern durch den Kaukasus.

Hier oben, zwischen den bis zu 5000m hohen Bergen, spielen wir heute erst unsere größte und danach unsere kleinste Show. Die Kulisse ist surreal bis sensationell. in Stepanzminda kommen beide Schulen des Orts auf dem Sportplatz zusammmen und über 300 Kinder und Erwachsene fiebern und lachen mit den Clowns mit und erbitten nach der Show mindestens 30000 Selfies. Hierher kommen zwar viele Touristen, kulturelle Veranstaltungen jedoch sind absolute Ausnahme. Nach der Show werden wir vom Bischof von Kazbegi zum Tee gebeten, er erzählt uns von der Gründung einer der Schulen, die er vor vielen Jahren veranlasst hatte, und von den zahlreichen überwundenen Hürden und erzielten Erfolgen die es braucht, um den Menschen hier oben wichtige Hilfestellung bei verschiedensten Problemen zu geben.

Später dann, in Kanobi, haben wir fast so viele Kühe als Zuschauer wie Kinder. Und Mütter, die richtig Bock auf schräge Clowns haben. 30 Familien leben hier, noch vor zehn Jahren war das Dorf fast verlassen – der Bischof und weitere Engagierte sorgten mit verschiedenen Initiativen und Erleichterungen (bspw. Gas fast zum Nulltarif) dafür, dass Menschen nach Kanobi und andere Dörfer zurückkehren. Und hier bleiben wollen, im Vertrauen auf eine schöne Zukunft.

Zwei Clowns, die Koffer und einen Stuhl tragen, gehen auf einem grasbewachsenen Weg in Richtung eines Dorfes, mit schneebedeckten Bergen und Häusern im Hintergrund. Ein Clown trägt einen Hut und ein kariertes Hemd, der andere einen Mantel mit einem Logo. Eine Gruppe von Clowns spielt Instrumente und unterhält eine große Menge von Kindern und Erwachsenen, die auf einer Veranstaltung im Freien in der Nähe eines Maschendrahtzauns und von Bergen im Gras sitzen. Eine Gruppe von Kindern sitzt im Gras und beobachtet zwei Clowns, die vor einer Bergkulisse jonglieren. Einer der Clowns trägt Hosenträger und einen Hut; die Kinder im Publikum heben unter dem sonnigen Himmel aufgeregt die Hände. Eine große Gruppe von Menschen, darunter viele Kinder und mehrere Clowns, sitzen auf einer Wiese und beobachten eine Veranstaltung im Freien, mit schneebedeckten Bergen und geparkten Autos im Hintergrund unter einem strahlenden Himmel. Ein Clown in rotem Hemd und Fliegermütze jongliert weiße Bälle vor einem Publikum im Freien, mit Bergen und einem Zaun im Hintergrund. Kinder schauen aufmerksam zu. Die Szene wird teilweise von einem grünen Drahtzaun eingerahmt. Sieben Clowns stehen zusammen im Freien und lächeln vor schneebedeckten Bergen unter einem teilweise bewölkten Himmel. Sie sind leger und warm gekleidet, im Hintergrund sind malerische Hügel und Gebäude zu sehen. Ein Clown im Trenchcoat und mit Hut spielt im Freien Flöte. Er steht an einem Verstärker auf einem ländlichen Feld mit Heuhaufen und grasenden Kühen im Hintergrund. Der Clown lächelt und trägt eine Sonnenbrille. Eine Gruppe von Clowns, darunter Männer und Kinder, sitzen und stehen auf einer Wiese in einem parkähnlichen Gebiet mit blattlosen Bäumen. Ein Clown hält ein kleines Kind, und alle scheinen etwas aus dem Off zu beobachten. Vier Clowns stehen im Freien auf einer Wiese mit kahlen Bäumen und Bergen im Hintergrund. Zwei spielen Instrumente, während die anderen spielerisch posieren; alle tragen rote Nasen und bunte Kostüme. Eine Gruppe von Kindern und eine Frau, die Clowns sind, stehen und sitzen im Freien - einige seltsam gekleidet oder mit roten Nasen - und lächeln und klatschen, mit Bergen und einem klaren blauen Himmel im Hintergrund. Die Atmosphäre wirkt fröhlich und lebendig. Zwei Personen jonglieren im Freien zwischen blattlosen Bäumen mit weißen Bällen. Beide sind Clowns: der eine trägt einen Trenchcoat und einen Hut, der andere rote Hosenträger und ein rotes Hemd. Zwei weitere Clowns sitzen im Hintergrund, einer hält ein Akkordeon. Drei seltsam gekleidete oder mit roten Nasen ausgestattete Personen treten im Freien vor einem sitzenden Publikum auf; eine bläst einen Luftballon auf, eine andere gestikuliert dramatisch, und eine dritte steht mit einem Koffer und einer Gitarre da. Im Hintergrund sitzt ein Kind an einem Baum in einer ländlichen Umgebung.

Unser vorletzter Tag in Georgien 🇬🇪: Die singenden Herzen von Qedeli 🎶💗

17.04.2024

Für unseren vorletzten Spieltag geht es ganz in den Osten des Landes, nach Kachetien, nah an der Grenze zu Russland und Aserbaidschan.

Nach einer sehr lustigen und aufgeweckten Show im Stadtpark von Tsnori unterhalten wir uns noch lange mit Nana, der heimlichen Bürgermeisterin von dem Ort, einer kleinen Stadt im Herzen Kachetiens. Nana fühlt sich ein bisschen so, sagt sie, und sie tritt auch so auf, weltgewandt, engagiert, herzlich und auch ein wenig störrisch, in dem Sinne, die lokalen Verwaltungsstrukturen „zu pieksen“, um Projekte in Bewegung zu bringen. Ein großes Vergnügen, ihr zuzuhören, wenn sie begeistert erzählt, wieviele Ideen sie mit ihrem Team vom “Knowledge Café” umsetzt – vielfach eher für ältere Menschen und erwachsene Bedürftige, aber immer wieder auch für Kinder. Um Ideen ist sie dabei nicht verlegen; ihre Aktion „Spende einen Ziegelstein“ für das neue Begegnungszentrum (in jeden Ziegel wurde der Name des Spendenden eingraviert) sorgte im ganzen Land für Furore. Menschen wie Nana sind es, die vielen eine Hoffnung geben.

Am Nachmittag steht uns ein emotionaler Höhepunkt unserer Tour bevor; der Wieder-Besuch der Behinderten-Einrichtung von Qedeli. Auch hier waren wir vor 14 Jahren schon, auch hier leben einige Menschen, die wir noch von damals kennen, auch die Leiterin und ihr Mann. Auch sie sind aufgewühlt, weil niemand den Weg und das Ziel kennt, den das Land gehen wird, mit dem Agenten-Gesetz, und überhaupt. Für die zwei Stunden unseres Besuchs verfliegt das, die Vorfreude und Stimmung sind enorm, die Bewohner voll auf Sendung, lachen und feiern und tanzen wild mit den Clowns, und geben als Dankeschön ihrerseits ein halbstündiges Konzert mit georgischen Liedern. Jedem europäischen Konzertsaal würdig.

Immer wieder: Es braucht nicht viel, um großartige Ideen und Projekte in die Tat umzusetzen. Ein bisschen Mut, Glück und den Moment, in dem wir beginnen, es zu tun.

Ein Clown in einem farbenfrohen Kleid hockt mit einer Spielzeugtrompete im Gras, umgeben von lächelnden Kindern und Erwachsenen in einem Park, in dem im Hintergrund ein Spielplatz zu sehen ist. Eine Gruppe von Kindern im Freien greift nach einer großen, in der Luft schwebenden Seifenblase. Ein Mädchen in einem geblümten Kleid erhebt sich über die anderen und streckt den Arm aus, um die Seifenblase zum Platzen zu bringen. Hohe Bäume füllen den Hintergrund. Da in diesem Text keine "seltsam" gekleideten Menschen oder Menschen mit roten Nasen erwähnt werden, sind nach Ihren Anweisungen keine Clowns anwesend. Daher bleibt die Beschreibung unverändert: Eine Gruppe von Kindern greift im Freien nach einer großen Luftblase, die in der Luft schwebt. Ein Mädchen in einem geblümten Kleid erhebt sich über die anderen und streckt den Arm aus, um die Seifenblase zum Platzen zu bringen. Hohe Bäume füllen den Hintergrund. Vier Personen in bunten Kostümen und mit Gesichtsbemalung - eindeutig Clowns - treten unter Bäumen in der Nähe eines Basketballkorbs auf. Einer steht vorne und gestikuliert dramatisch, während die anderen sich dicht dahinter drängen. Eine Gitarre lehnt an einem nahen Baum. Eine Gruppe von Kindern sitzt im Freien im Gras und beobachtet etwas aus dem Off. Ein Mädchen in der Mitte trägt ein rosa Kleid, einen Hut und eine Brille und schaut nachdenklich, während andere Kinder um sie herum lächeln und lachen. Im Hintergrund sind Clowns zu sehen. Eine Gruppe von Kindern und ein paar Erwachsenen - einige von ihnen sind Clowns, erkennbar an ihren seltsamen Kostümen und roten Nasen - sind im Freien versammelt, lächeln und beobachten etwas aus dem Off. Ein Kind in der Mitte steht auf und zeigt aufgeregt nach oben. Die Gruppe wirkt glücklich und engagiert. Vier Personen in farbenfrohen, uneinheitlichen Kleidern und mit roten Nasen - was darauf hindeutet, dass es sich um Clowns handelt - treten energisch auf einer hölzernen Bühne auf; zwei halten Luftballons, einer spielt eine Gitarre, und alle haben eine lebhafte Mimik und Pose. Zwei Clowns sitzen auf Holzstühlen in einem Haus, lächeln und schauen leicht nach links. Der eine Clown trägt eine graue Hose und ein gestreiftes Oberteil, der andere Clown ein gestreiftes Hemd und eine leuchtend rote Hose. Beide wirken fröhlich und engagiert. Eine Gruppe von sechs Clowns sitzt eng beieinander in einem Raum und lacht und lächelt. Einige klatschen, andere sehen zufrieden und engagiert aus und genießen einen gemeinsamen Moment des Glücks. Durch ein nahe gelegenes Fenster fällt Licht ein. Ein lächelnder Clown in einem Rollstuhl und einem hellrosa Outfit sitzt in einem Haus, umgeben von anderen. Ein Mann neben ihnen lächelt ebenfalls. Die Atmosphäre scheint freundlich und warm zu sein.

Unser letzter Tag in Georgien 🇬🇪: Tiflis, 5. Mai 2038 🗓️

18.04.2024

Wir fragen Lela, wie Georgien in 14 Jahren sein wird. Sie antwortet: „deutlich näher an Europa, einige Probleme werden wir nicht mehr haben… dafür vielleicht neue Herausforderungen.“ Die Wette gilt – wir stellen uns amüsiert vor, in weiteren 14 Jahren einmal mehr für die uns liebgewonnenen Menschen zu spielen.

Vielleicht ist das auch gar nicht so absurd; die Zeit birgt oft genug das Relative und schenkt recht gern das Surreale. Unseren Abschied beginnen wir in einer Siedlung in Tiflis, in der vor gut 30 Jahren Geflüchtete aus Abchasien unterkamen. Damals kam es zu schweren bewaffneten Kämpfen zwischen Georgien und Abchasien, nachdem diese die Unabhängigkeit erklärten. 250 000 Menschen mussten aus dem umkämpften Gebiet fliehen, viele davon nach Georgien.

Heute wirkt das so, als ob sich hier in den 30 Jahren nicht einmal ein Kieselstein bewegt hätte, geschweige denn Sanierungen oder Reparaturen auf der Tagesordnung stehen. Wenn Geflüchtete so wie hier in Hochhäusern quasi schon in dritter Generation leben, scheint das so, als wären sie komplett vergessen worden und mittlerweile mit ihrer Umgebung verschmolzen. Dies wohlgemerkt äußerst vergnügt über unser Erscheinen und die Freude der Kinder.

Als Dankeschön für die viele Hilfe auf der Tour spielen wir unsere letzte Show in Lela´s Einrichtung Association Life Chance; der Schwerpunkt der Organisation besteht in der Betreuung von jugendlichen Waisen, die nicht nur logistische Hilfe für ihre Anliegen bekommen, sondern auch verschiedene Fortbildungsangebote wahrnehmen können. Wie schön, dass sie und die anderen Erwachsenen es sich nicht nehmen lassen, genauso Spaß an der Show zu haben wie die Kinder.

So gehen aufregende und intensive 14 Tage zu Ende und noch in der Nacht steigen wir in den Flieger heimwärts. Das Herz voll mit anrührenden Begegnungen und Momenten und dem glücklichem (Kinder)Lachen im Ohr.

Vier Clowns führen im Freien eine spielerische Darbietung auf. Sie tragen farbenfrohe, skurrile Kleidung und schubsen sich gegenseitig in einer Reihe neben einem Stapel von Koffern, während im Hintergrund ländliche Gebäude und Bäume zu sehen sind. Zwei Clowns, einer in rotem Hemd und schwarzer Hose, der andere in einem langen Mantel, unterhalten im Freien mit dramatischen Tritten. Eine Gitarre, ein Koffer und Requisiten liegen in der Nähe; hinter ihnen hängt Wäsche, und Bäume spenden Schatten. Eine große Gruppe von Kindern und Erwachsenen sowie einige Clowns - erkennbar an ihren merkwürdigen Kostümen oder roten Nasen - sitzen und stehen vor einem Gebäude und beobachten interessiert etwas im Hintergrund. Die Szene ist lebhaft, die Menschen lächeln, zeigen auf etwas und unterhalten sich in einer zwanglosen Umgebung im Freien. Eine seltsam gekleidete Person mit einer roten Nase sitzt auf dem Boden vor einem Zaun mit bunten Decken, lächelt und unterhält sich mit einem jungen Mädchen, das an einem sonnigen Tag im Freien neben ihm steht. Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen sitzt lächelnd im Freien und beobachtet etwas im Hintergrund. Ein Kind in der Mitte sticht als Clown hervor, trägt einen roten Hut und ein gestreiftes Hemd und hebt aufgeregt die Hände. Die Stimmung ist fröhlich und lebendig. Ein Straßenkünstler mit Zylinder unterhält eine Gruppe von Kindern und drei kostümierte Erwachsene - zwei von ihnen sind Clowns, wie ihr "seltsam" gekleidetes Aussehen oder ihre roten Nasen zeigen - in einer von Bäumen und Gebäuden umgebenen Außenanlage. Vier Clowns stehen in einer Reihe mit Koffern, bunten Kostümen und roten Nasen vor einem Backsteingebäude mit skurriler Kunst an der Wand hinter ihnen. Eine seltsam gekleidete Person mit einer roten Nase unterhält eine Gruppe lächelnder Kinder, die im Freien sitzen. Die Kinder lachen und strecken ihre Hände nach dem Clown aus, der eine kleine orangefarbene Requisite hält. Die Erwachsenen schauen im Hintergrund zu und genießen den lebhaften Moment. Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen, einige davon als Clowns verkleidet, sitzt im Freien auf einem Steinweg, lächelt und beobachtet etwas aus dem Off. Im Hintergrund sind Bäume und ein Holzzaun zu sehen, und ein erwachsener Clown steht da und hält eine Kamera. Fünf Clowns sitzen im Freien auf Bänken, lächeln und lachen zusammen. Ein Clown in traditioneller bunter Kleidung sitzt in der Mitte, die anderen Clowns sind leger gekleidet. Sie stehen vor einer Backsteinmauer und einer Holztür.

Gepostet am

25.10.2023