Unsere erste „Amtshandlung“ war ein Treffen mit Ledia von Save the Children, die uns die Auftritte für die nächsten Tage organisiert.
Nachdem sie uns einen Überblick gab, wie und wo Save the Children arbeitet und uns anbot, Kontakte nach Peru, Sri Lanka und Jordanien zu vermitteln ging es im Gespräch um Auftrittsmöglichkeiten für die nächsten Tage. So spielen wir nun morgen im Jugendgefängnis von Kavaja.
Auf die Frage warum die Jugendlichen ins Gefängnis kommen, erläuterte Ledia, dass es neben denen die wegen Diebstahl inhaftierten Jugendlichen auch Insassen gibt, die eine Liebesbeziehung mit einem minderjährigen Mädchen aus einer reicheren Familie hatten. Eltern minderjähriger Mädchen zeigen den Liebhaber ihrer Tochter an, der in den meisten Fällen kein Geld hat, sich juristisch gegen diese Anzeige zu wehren und ausserdem der weitere Kontakt zur Tochter untersagt wird.
Nach Aussage von Ledia gibt es in Albanien starke Unterschiede in der Rechtsprechung, abhängig vom sozialen und finanziellen Status der betroffenen Personen.
Während unseres Gespräches kamen mehrere Kinder und bettelten oder wollten uns Kugelschreiber oder Schlüsselanhänger mit dem Landeswappen für einen Euro verkaufen. Ledia machte Ihnen unmissverständlich klar, dass wir nichts geben und wollen. Stattdessen hat sie sie eingeladen am Schulprogramm von Save the Children teil zu nehmen.
Für Dienstag und Mittwoch organisiert sie Auftritte in Feriencamps in der Umgebung Tiranas.
Bis zur Abfahrt nach Vaqarr ins Center Anton Luli hatte wir etwas Zeit uns in der Hauptstadt Albanien Tirana umzuschauen.
Zu einem jesuitischen Familienfest kamen ca. 350 Gäste von Jung bis Alt.
Uns wurde ein angenehm kühler Versammlungsraum im Untergeschoss des imposanten Gebäudes als Auftrittsmöglichkeit angeboten. Wir entschieden uns jedoch lieber im Schatten einer großen Birke zu spielen. Pünktlich zu Showbeginn wurde auch ein Fußballspiel angepfiffen. So hatten wir hauptsächlich Kinder und Frauen als Publikum.
Eine Besonderheit, die ich schon aus der Türkei kenne passierte während der Ballon-Liebes-Nummer. Ich saß mit Deti im „Off“ auf den Stühlen. Ein dynamischen Mutter kommt mit Kind auf mich zu. Setzt den etwas verschüchterten Jungen auf meinen Schoss und startet eine Fotosession. Das Leben kann so schön einfach sein.