Nach morgendlicher „Büroarbeit“ waren wir um 14 Uhr mit Luis Rodriguez, dem Direktor der Kindertagesstätte „Hogar Tablada“ verabredet. Wir packten unsere Sachen, setzten uns vor die Tür und warteten darauf abgeholt zu werden. 45 Minuten später saßen wir noch immer dort und als ich Luis gerade anrufen wollte, stand er mit seinem T2 VW-Bus plötzlich vor uns. Das Verkehrsaufkommen in Lima sei ein einziges Chaos erklärte er. Das dies keine Übertreibung war, wurde uns auf dem Weg zu unserem heutigen Spielort schnell klar. Drei Spuren werden hier wie vier oder fünf befahren. Wenn man sie wechseln möchte, obwohl kein Platz ist, löst Hupen und drauflosfahren das Problem. Wie kommt man hier bloß sicher ans Ziel? „No pelear“ – Es einfach nicht drauf ankommen lassen, erklärt uns Luis. Und tatsächlich scheint der Fahrstil in Lima zwar um einiges chaotischer aber dafür weniger aggressiv als in Deutschland zu sein.
Die lange und nervenaufreibende Fahrt in den Süden führt uns vorbei an einfachen Hütten und über unbefestigte Straßen, doch sie hat sich gelohnt. In einem der ärmsten Stadtviertel Limas…
… bietet der „Hogar Tablada“ neben Hausaufgabenbetreuung den etwa 120 Kindern einen willkommenen Ort der Abwechslung und Freude. Sie gehen gerne dort hin, berichtet Luis und sind entsprechend ihres Alters in insgesamt vier verschiedene Gruppen eingeteilt. Wir spielten unsere Show vor einem Publikum von 130 Personen, denn auch Eltern und Freunde waren eingeladen. Es war die bisher wohl interaktivste Show, die ich erlebt habe, denn einzelne Kinder kamen immer wieder auf die Bühne, um heruntergefallene Requisiten aufzuheben. Selbst das Chrashbecken „durfte“ nicht auf dem Boden liegen bleiben.
Im Anschluss an unseren Auftritt nahm sich Luis die Zeit, mit uns in die einzelnen Gruppen zu gehen und gab den Kindern die Chance sich uns vorzustellen. Unser Besuch wurde somit auch pädagogisch in die Arbeit des Projektes eingebunden.
Friederike