Zum Frühstück treffen wir nicht nur auf gutes Essen, sondern auch auf Wissam, einem jungen Syrer, der seit zwei Jahren in Deutschland studiert und für uns die Übersetzungen neben Hussein übernimmt. Er kam erst gestern Nacht aus Istanbul nach.

Auch stellte sich erst gestern Abend heraus, dass wir statt einer, drei Shows spielen werden.

Um 11 Uhr waren wir Demiköprü verabredet. Auch trafen wir hier drei Deutsche die für die Grünhelme ganz in der Nähe eine Schule bauen. Sie erzählten uns, dass der Muezzin heute früh beim Morgengebet durch die Lautsprecher „Werbung“ für uns und unser Kommen gemacht hat.
Ca. 250 türkische und syrische Kinder sowie einige Erwachsene.
Auch einige ältere traditionell gekleidete Frauen saßen dabei und hatten ihren Spaß.

Der Bürgermeister ließ uns von einem seiner Mitarbeiter extra noch Eis kaufen, um uns damit seinen großen Dank auszusprechen. Leider mussten wir relativ zügig weiter, da in Antakya bereits die nächsten Menschen auf uns warteten. Ein kleiner eingerahmter Spielplatz mit einer seitlichen Überdachung diente als unser Spielort und zusätzlichen Sonnenschutz sowohl für uns als auch für die ca. 120 Kinder und Erwachsenen. Ein kleiner syrischer Verein der in der Türkei ansässig ist hielt hier heute ein Fest. Die Kinder waren bereits schön blumig und herzig angemalt.
Das Publikum ging hier bisher am lautesten und überschäumendsten mit. Bei jeder Gelegenheit stimmten sie in Anfeuerungsausrufe ein.

Verschwitzt stiegen wir in Hussein französischen Kleinwagen, um dann noch kurz bei Grenz-Hussein, bekannt vom letzten Jahr, vorbei zu schauen. Dieser wollte uns unbedingt wenigstens für 2 Minuten sehen. Wir nahmen kurz eine selbst gemachte Süßigkeit zu uns und verabredeten uns für Morgen Abend zum Essen bei ihm Zuhause.

Knapp eine Stunde konnten wir uns im Hotel ausruhen und mal ganz kurz kalt duschen.
Um 17 Uhr saßen wir abfahrtbereit im Kostüm vor dem Hotel. Pünktliche 15 Minuten später kamen die anderen um uns abzuholen. Die Fahrt dauerte nicht lange, denn die Feier fand gegenüber des Reha-Zentrums in Reyhanli unter einem riesigen Dach mit riiiiesigem Kunstrasen statt.
Der Geräuschpegel war unfassbar. Musik schepperte aus den Boxen, ein „Animator“ dirigierte die Kinder von A nach B…
Wie gestern Abend noch mit den Organisatoren besprochen, waren wir quasi das Abschlussprogramm., ja, man könnte sogar sagen: der Höhepunkt des Abends. Was wir nicht wussten: die Kinder waren größtenteils mit ihren Lehrern da, und letztere wollten eigentlich lieber nach Hause gehen.
Wir begannen vor ca. 500 Kinder. Nach 10 Minuten waren es noch 250 und mit jeder Minute würden es weniger. Der Geräuschpegel stieg wieder. Kurzerhand beschlossen wir die Show abzukürzen.
Stefan wollte wenigstens noch abschließend mit 7 Keulen (gemeinsam mit Heiko) jonglieren. Ein Lehrer kam und winkte ab. Aber Stefan konnte ihn überreden uns noch eine Minute Zeit zu geben.
Es war ein einzigartiger Auftritt.

Danach gab es wieder ohne Ende „Sssura“-Foto-Termine.

Jetzt gehen wir erst mal essen – den Tag verdauen und alles andere sowieso.