Zu unser ersten Show fuhren wir in die Innenstadt von Shkoder. Hier befindet sich die größte Schule der Stadt. In der Turnhalle der Don Bosko Schule waren bereits Bühne, Bänke und Stühle aufgebaut. Da zwischen der ersten Sitzreihe und der Bühnenkante 6 Meter Platz waren haben wir kurzerhand alles Umgebaut um die Zuschauer direkt vor uns zu haben.

Unser musikalischer Einzug wurde sofort von Klatschen und Johlen begleitet.
Die Kindergartenkinder aus der ersten Reihe sprangen immer wieder auf um uns näher zu sein. Die verschieden Nummer  wurden sehr impulsiv unterstützt. Das Highlight war ein Mädchen von 5,6 Jahre die auf die Bühne kam weil sie es nicht aushalten konnte das Pite es nicht schaffte den Hula Hoop Reifen richtig zu bedienen.
Das Publikum tobte als sie mit den Händen in der Hüfte von der Bühne stolzierte.
Anschließende Fotosession mit Schülern und Lehrern die hier all eine Art Arztkittel tragen.
Heiko

Romalager 

Nach der Show hatten wir ein bisschen Zeit uns auszuruhen und um für den morgigen Tag die Kontaktpersonen von Save the Children telefonisch zu erreichen.
Um 17.00 Uhr waren wir wie abgesprochen an der Brücke neben der Tankstelle und haben auf Schwester Christina gewartet, damit sie uns zum Roma-Lager führt. Als wir im Lager ankamen wurden wir schon erwartet. Auf dem Fußballplatz tummelten schon viele Kinder und Erwachsene. Auf dem Weg dorthin begleiteten uns viele Kinder, die fasziniert unsere Instrumente anfassten. Immer wieder nahmen sie meine Ukulele und spielten damit und forderten mich auch immer wieder aufzuspielen. Endlich auf dem Platz angekommen wurden erstmal alle organisiert sich hinzusetzen. Es war alles sehr wuselig und laut, alle waren tierisch aufgeregt und ich wusste nicht wo mir der Kopf stand, weil so viel Energie von den Kindern sowie Erwachsenen ausging. Die Show für die Romas zu spielen war grandios. Drei sehr alte zahnlose Frauen saßen in der ersten Reihe und hatten einen heiden Spaß, eine von ihnen war blind und 100 Jahre alt. Die Kinder sind mit unserer Geschichte mitgegangen und waren oft nicht zu halten. Nach unserer Show kamen sie sofort auf uns zu und wollten wiedermal die Instrumente spielen. Wir spielten und scherzten noch eine Zeit mit ihnen.
 Schwester Christina stellte uns die „Chefin“ von diesem Roma-Lager vor. Sie ist so eine Art Oberhaupt von den Romas in diesem Lager, welche jetzt keine vom „Fahrenden Volk“ sind, sondern sie haben sie dort an diesem Berghang niedergelassen. Dort leben ca. 150 Familien, wo jede Familie zwischen 3 und 5 Kinder haben. Mit der Zeit haben sich auch einige ganz unten am Fluss angesiedelt, was nicht ganz ungefährlich ist, weil es immer wieder Überschwemmungen gibt, die durch die Öffnung des Staudamms passieren. Die Menschen dort kriegen nur 2 mal am Tag für eine halbe Stunde Leitungswasser, dann wird das Wasser wieder abgedreht. Um mehr Wasser zu nutzen haben sie sich eine Pumpe gebaut um das Wasser vom Fluss nutzen zu können. Nur leider ist dieses Wasser dreckig, weil dort der Müll landet und somit sind Krankheiten vorprogrammiert.
Auf der anderen Seite der Stadt gibt es ein anderes Roma-Lager die noch vom Fahrenden-Volk sind. Diese „mieten“ sich ein Stück Land um eine Zeit dort verbringen zu können. Der „Vermieter“ nutzt aber diese Leute aus, indem er sie versklavt. Man weiß, dass er sie zum Betteln schickt und was noch viel schlimmer ist, dass es keine Mädchen mehr über 14 Jahren mehr gibt, weil er sie verkauft. Mädchen und Jungs werden zur Prostitution gezwungen!
Das alles ist krass und unvorstellbar wie diese Menschen leben. Sie haben ein wirklich schweres Leben.

Überraschung

Am Abend sind wir dann noch zur den Schwestern gegangen, wo wir noch eine sehr schöne und v.a. für Heiko eine tolle Verabschiedung bekommen haben. Heiko bekam eine Krone aus Blumen geflochten auf den Kopf gesetzt. Der CD-Player spielte einen Waltzer und wir tanzten alle. Ein wunderschöner Abschluß. Eine wunderschöne Begegnung mit Schwester Christina….und ich hatte „Pipi in den Augen“.
Milly