Nach einem hastigen Frühstück haben wir am Morgen unsere vollgepackten Koffer in den Tourbus geladen, um in den Süden Albaniens zu fahren. Bevor wir aber  die Region Tirana für ein paar Tage verlassen werden steht eine Show im nahegelegenen Vaqarr auf dem Programm.
Auf dem Weg über Land- und kleine Dorfstraßen treffen wir auf Straßenmusiker und einen hilfsbereiten älteren Herrn, der uns im Gegenzug für eine kurze Mitfahrgelegenheit im Bus den Weg zu unserem Ziel fast bis zur Haustür weist.
Angekommen in dem Internat eines italienischen Jesuitenordens fällt die Entscheidung für den Spielort kurzerhand auf die Eingangshalle des Gebäudes, denn über dem Garten des weitläufigen Anwesens schweben dunkle Regenwolken. In der Halle wartet eine kleine Gruppe von circa 50 Kindern vergleichsweise ruhig und diszipliniert auf den Auftritt der Clowns. Vor Ort treffen wir auch Schwester Mirjam wieder, die diesmal mit Kindern im Vorschulalter per Bus extra angereist ist. Ihrer Vermutung nach hält der Regen und die schlechte Straßensituation Familien der umliegenden Dörfer auf den Hügeln davon ab, ihre Kinder auf den umständlichen Weg zu der angekündigten Clownsshow zu schicken. Nach einem eher verhaltenen Einstieg sind die Kinder und Erwachsenen im Publikum bald Feuer und Flamme für die wilden Späße der Clowns und ihre magischen Einlagen mit denen sie die Anwesenden verzaubern. 

Nach dem Auszug aus der Halle stellen bereits Kinder auf dem Hof des Gebäudes Szenen aus dem eben erlebten nach und üben sich in Clownerie.
Vor dem Aufbruch hätten wir uns gerne noch mit dem zuständigen Patre über unsere Zusammenarbeit unterhalten, leider war dieser schon bereits während der Show in den langen Fluren der Institution verschwunden, ähnlich wie bei unserem Besuch hier im letzten Jahr.
Wir verabschieden uns von den fröhlichen Gesichtern des interessierten Publikums und machen uns auf den Weg in die bergige Region Gjirokaster, die gleichnamige Stadt am Hang wird für die nächsten Tage unser Basislager und Ausgangspunkt für unsere Aktionen sein. Während der teils ruppigen Fahrt über verschiedenste Arten von Straßenbelägen und den dazugehörigen Zuständen derselben lernen wir staunend die schier unglaubliche landschaftliche Vielfalt Albaniens kennen. 
Durch Felder und Viehweiden im Landesinneren, an der Küste entlang, über Kiespisten und an schroffen Felslandschaften vorbei  erreichen wir schließlich die steinerne Stadt Gjirokaster. Unser Bus quält sich mit letzter Kraft die steilen, engen Kopfstein-Pflaster-Straßen herauf zu unserer Unterkunft. 
Durchgeschüttelt und erschöpft werden wir in der frischen Bergluft neue Energie für die kommenden Shows tanken.

Niko