Es ist nicht so schlimm (…also da sprech ich jetzt für mich…) so früh aufzustehen, ohne Frühstück, weil wir gestern früher ins Bett konnten und das mit vollem Magen.
Die sogenannte „Orient-Schule“ am Stadtrand von Reyhanli hat uns gestern spontan angefragt für ihre syrischen Kinder zu spielen. Nachdem es sonst keine andere zeitliche Möglichkeit gab, spielen wir um 8:30 Uhr auf dem Innenhof der Schule. Drumherum stehen containerartige Räumlichkeiten für ca. 500 Kinder. 
Die Stimmung war lautfantastisch! 
Danach ging es schnurstracks nach Kirikhan, ca. 40 km von Reyhanli entfernt in unserem geliebten französischen Kleinwagen mit Aircondition und Hussein als Fahrer.
Die Caritas betreut dort syrische Flüchtlingskinder in einem kleinen Zelt, das in einer Siedlung am Stadtrand aufgebaut ist. Wir bekommen mit, dass die Stimmung hier zwischen Türken und Syrern etwas schwieriger ist als in Reyhanli. Es kommen während der Show, die wir unter einem Vordach, das extra für uns aufgebaut wurde, Menschen vorbei, die ihr Unverständnis darüber mitteilten, dass wir für Syrer spielen. In der Stadt leben mittlerweile über 70.000 Türken und ca. 30.000 Syrer. 
Mir scheint, dass einige Türken die Tatsache übersehen, dass keiner der Flüchtlinge freiwillig hier her kommt und der Wunsch, zurück nach Syrien zu gehen, immens groß ist. Das wird beim Überlebenskampf jedes Einzelnen vergessen. 
Die Show vor den ca. 40 Kindern und 15 Erwachsenen ist sehr herzlich und mitreißend. Auch wir haben großen Spaß dabei. 
Wie bei Caritas üblich, dürfen wir nur von der Einrichtung freigegebene Bilder auf denen Kinder erkennbar sind, veröffentlichen. Diese werden wir noch nachreichen.
Unsre Dernière findet ca. 10 Autominuten (abzüglich 2 Umkreisungen, also 4 Minuten, eines Blocks auf der Suche nach dem Spielort) weiter weg statt. 
Das Zelt der Caritas-Einrichtung sieht genau so aus wie zuvor. Der Temperaturunterschied darin beträgt allerdings ca. 15 Grad, also 45. 
Ein paar wenige türkische Kinder und deren Mütter trauen sich dazu zu kommen. 
Vor ca. 80 Kinder und Erwachsenen geben wir nochmals Alles, um dann unser völlig durchnässtes Kostüm abzulegen.
Am Abend treffen wir uns abschließend mit den Grünhelmen in Demiköprü zu deren Richtfest der gerade entstehenden Schule für syrische Flüchtlingskinder wir eingeladen sind.
Es wird gesungen, getanzt, gegessen und viel gelacht.
Ein fantastischer Ausklang für unsere Zeit hier an der türkisch-syrischen Grenze.
Morgen treten wir gegen 10 Uhr unsere Heimreise an. Morgen um diese Zeit bin ich schon wieder in meinem Zuhause. Das fällt mir schwer zu glauben. Aber so wird es wohl sein… shukran! 

Zahlen
9 Tage unterwegs, 3 Reisetage, 15 Shows, davon eine auf Vatikangelände, rund 2020 Zuschauer, 120 Chai, 5 Hochzeiten, unzählig viele Schafe, 5 verschiedene Fahrer (Autos immer zu klein), 18 Kontaktmänner, 5 NGO´s, mindesten 5000 gemachte Fotos, ……………..