In Hamburg sagt man „Tschüss“, oder lieber erstmal: „Moin Moin!“
Hamburg. Großstadt. Metropole. Ziel für etliche Touristen, aber auch für viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Katastrophen und Armut im Heimatland. Menschen, die „gekommen sind, um zu bleiben“ wie es auf Demonstrationen gerne gerufen wird.
Grund genug für eine neue Fraktion der Clowns ohne Grenzen e.V. auch in Hamburg eine Tour durch Erstaufnahmen und Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete zu starten.
„The familia Pasta“ bestehend aus Holger Stüve, Andrea Hille, Philipp Marth (der 2015 bereits mit an der türkisch-syrischen Grenze war), Rike Eckhoff und Johanna Monnerjahn spielte im Juli in drei Unterkünften. So unterschiedlich die Geschichten und Schicksale der Kinder und ihrer Familien sind, sind auch die Einrichtungen in denen sie hier in Hamburg untergebracht sind.
2014 sah sich Hamburg mit vielen Neuankömmlingen sehr überfordert; die Folge waren riesige Zeltstädte direkt an der Autobahn, Turnhallen und etliche alte „Max Bahr“-Baumärkte, umfunktioniert und unterteilt mit Plastikplanen und Bauzäunen. Improvisiert wie der Alltag.
Ravioli, Yam Yam, Maccharoni und Gnocchi („El Boss“ Spagetta war durch verschiedene unglückliche Umstände wie gerissene Spagettibänder und erkrankte Buchstabennudeln verhindert) konnten in drei Einrichtungen des DRK/Fördern & Wohnen und dem ASB einige Kinder mit ihren Familien für eine knappe Stunde aus dem Alltag reißen. Waghalsige Akrobatik, fliegende Keulen, Mitsing-Leileilei-Musik und Rollbrettaktionen sind da genau die richtige Abwechslung und haben neben herzhaftem Lachen auch einen Moment der Unbeschwertheit gebracht. Nur wenige Wochen nach unserem Besuch ist der alte Max Bahr leer. Ein neues Möbelhaus zieht ein. Mehrere Hundert Menschen wieder weitergeschickt. In Übergangsquartiere oder mit Glück in eine lang ersehnte „Nachfolgeunterkunft“.
Die Reise der „Familia Pasta“ endet auch noch nicht und im Herbst sind weitere Auftritte geplant und dann heißt es wieder „Moin Moin“ von der Nudel-Crew.