Heute waren wir wieder auf dem Gelände der Chembur Children’s Home in Mankhurd, diesmal bei der Abteilung für geistig behinderte Kinder und Erwachsene. Es war eine Anspannung spürbar: Manch eine/r hatte noch nie so nahen Kontakt zu so vielen geistig behinderten Menschen auf einmal gehabt; wie sollte man sich verhalten, wie nicht, würde die Show funktionieren, u.ä. Gedanken und Gefühle waren im Raum.
Es war jedenfalls unsere erste ’richtige’ Bühne. Wir haben eine wundervolle Show gespielt, mit wieder neuen Elementen, und wieder hat sich das 120 frau- und mannstarke Publikum samt der Betreuer und Lehrer/Innen (ca 30) gleichermaßen weggeschmissen vor Lachen. Es war einfach nur herrlich! Im Anschluß noch sehr viele Handshakes, herzliche Begegnungen, Kommentare, alle Berührungsängste waren längst verflogen, man mochte sich kaum trennen.
Normalerweise sind fremde Menschen von außen nicht zugelassen, deswegen sehen diese Leute nie irgendeine kulturelle Veranstaltung oder ähnliches - was für eine Ehre für uns, welch ein Fest!!!
Leider gibt es deswegen wieder keine Photos; selbstverständlich respektieren wir das, und hoffen, daß es trotzdem die Herzen unserer Blogleser in ähnlicher Weise berührt, auch, wenn es kein visuelles Pendant zum Beschriebenen gibt.
Der Direktor höchstpersönlich führt uns zur nächsten Location, ein Waisenhaus, das unter der gleichen Dachorganisation wie die vorangegangenen Einrichtungen steht. Dort performen wir unser Stück für die 145 Jungs und Mädchen und 5 Erwachsenen wieder auf eine ganz andere Weise. Das anschließende Bad in der Menge wollte kein Ende nehmen, die Einzelbegegnungen nach der Vorstellung sind wunderschön und so wichtig, und wenn es nur ein kurzer Kontakt ist, nur ein Augen-Blick, dafür muß Zeit sein! Die Zeit ging dann von der des Direktors ab, so hatten wir mit ihm ’nur’ einen Tee im Stehen unter dem Baum, gern hat er seine Zeit für die Kinder ’geopfert’. Seit 25 Jahren arbeitet er in diesem Beruf, seit 4 Jahren leitet er dieses Haus mit einer weiteren Person zusammen. Sie sind also zu zweit für 145 Kinder rund um die Uhr zuständig. Jedes Kind ist mit 21 Rupien = 27 ct. am Tag unterstützt, all inclusive ... Er macht eben alles mit den Kindern zusammen, die Kinder sind seine Mitarbeiter/Innen. Mit ihnen teilt und bewältigt er alles, abends erzählt er ihnen zum Abschluß Gute-Nacht-Geschichten. Es ist offensichtlich, daß die Kinder ihn sehr schätzen und auch große Autonomie genießen.
Bisher haben wir in allen Institutionen eine riesige Energiewelle ausgelöst, manchmal gab es anfänglich skeptische Blicke von Seiten des Personals, doch der Funke sprang immer binnen kürzester Zeit über, und bei aller ungebremster Freude und Energie, nicht ein einziges Mal kam es zu irgendwelchen Übergrifflichkeiten oder Unannehmlichkeiten, nicht ein Mal!
Nach einem schnellen Kaffee fuhren wir zum Büro einer NGO, die sich um drogensüchtige Straßenkinder kümmmert, sowohl in medizinischer, rehabilitierender und wiedereingliedernder Hinsicht. Die Chefin war superbegeistert von unserer Sache, jedoch mitten in der Prüfungszeit einen Auftritt innerhalb von 24 Stunden zu organisieren, das war ihr verständlicherweise zu sportlich, wir haben uns auf einen späteren Zeitpunkt geeinigt, den wir, unsere neuen indischen Kollegen, oder Clowns eines anderen Chapters der Clowns Without Borders International Familie wahrnehmen können.
So fuhren wir noch hoch energetisiert von den Auftritten zurück nachhause, hielten Nachlese mit unseren Workshopteilnehmern, Wäsche, Blog, etc., nun gilt es, die Augen noch fürs Abendessen aufzuhalten, mehr schaffen wir heute nicht mehr.
Danke an dieser Stelle an alle Menschen, die unsere Arbeit in irgendeiner Form unterstützen!!! Zunächst auch an Amruta’s Mann, ohne sein Wort, hätten wir einige Einrichtungen nicht besuchen können. - Jeder einzelne Blick in die Augen eines Zuschauers, egal ob groß, klein, alt, jung, dick, krank, verantwortlich, abhängig, zuständig, zufällig oder sonst wie, beim gemeinsamen Lachen entsteht die Energie und Wärme, die unbändige Freude und tiefe Verbindung, die sich bis in die Herzen der Unterstützer/Innen und Förderer in der Ferne fortsetzen und sie, wie uns, gleichermaßen glücklich machen möge. Auch wie unsere ’neuen Kollegen’ sich engagieren, wie sich hier alles entwickelt, es ist ein Geschenk, das erleben zu dürfen. Wir hätten es uns besser nicht vorstellen oder ausdenken können, es passiert einfach von allein ....  
 धन्यवाद ! dhanyavaad !