12. Januar 16 Kuriositäten…
Zum Frühstück um viertel nach sieben bestelle ich heute ein Spiegelei…. gute Grundlage für einen langen Spielvormittag. Der junge Ober in abgewetzten schwarzen Hosen bringt lächelnd vier Stück aus der Küche. Wir amüsieren uns alle, denn gestern waren es vier Omelettes statt eines, vorgestern kam gar keines…

An der Hotelrezeption holen wir kurz vor der Abfahrt noch unsere frisch gewaschene Wäsche ab; Stefans Säckchen, in dem er seine Wäsche immer abgibt, ist mit Kugelschreiber beschriftet worden…

Auf dem Weg zum ersten Auftritt steht ein Polizist mit pinkfarbener Trillerpfeife an der inzwischen vertrauten Kreuzung mit der goldenen Statue.

Es scheint, als wäre immer dort, wo wir grade abbiegen müssen, ein Laden mit Aluminiumtöpfen ….. „bei den Töpfen rechts!“ höre ich Heiko prompt von hinten aus dem Bus rufen.

Als wir an der ersten Schule ankommen, räumen die Schüler gerade die Bühne im Schulhof frei …. die Möbel werden während des Auftritts hinter dem Gebäude gelagert.

Während wir uns umziehen, setzen sich 400 Kinder in die schattigen Bereiche unter großen Bäumen. Sie sind augenblicklich fröhlich, als wir zu spielen beginnen. Es ist nicht zu glauben, dass mehr als die Hälfte von ihnen Waisen oder Halbwaisen sind. ….wieder entdecke ich einige Kinder, die Augenschäden aus dem Krieg davongetragen zu haben scheinen.

Während der üblichen Bedankungsrede nach der Show tönt plötzlich lautes Schlagbohrergetöse über den Platz…

In der Zwischenpause machen wir kurz Halt an einem Hotel, wo ich die Toilette aufsuchen kann. Vielversprechend die Aufschrift an der Türe:

Dahinter dann wie so oft eine Überraschung:

Durchblick auf die Bäume am Türknauf und ein wunderbarer Klorollenhalter…

Wir fahren weiter zum zweiten Auftritt des Tages: Pandaterippu Girl`s Highschool.
Fünfhundert Mädchen zwischen 6 und 18 Jahren erwarten uns bereits. Wie fast immer reicht bereits der Anblick des spektakulär großen Pepe, um sie zum ersten Mal zum kichern zu bringen. Einige kleine Jungen von der benachbarten Primary School sind zum Auftritt dazu gekommen. Ganz vorn sitzen sie direkt vor der Bühne, und blicken uns erwartungsvoll entgegen.
Wieder lachen die Kinder über den Namen „Popo“. Sie kreischen, als Pepe in die Reihen läuft, und beinahe über sie stolpert, weil er erschrickt, als der Luftballon in seinem Mund platzt. Die Strenge der kleinen Pippa dem großen Pepe gegenüber wird bekichert, und ich freue mich über den gelungenen „Doubletake-Blick“ in der Ballnummer!

Auf dem Rückweg fahren wir noch ein letztes Mal zur Verabschiedung bei Baskaran im Office vorbei. Ab morgen wird er nicht mehr in Jaffna sein, und wir werden die letzten von ihm organisierten Auftritte allein spielen.

Pepe und Popo bewundern den alten Käfer im Innenhof.

Währenddessen kommen drei Mitarbeiter der Caritasdienststelle in den Hof. Sie schieben einen Trecker an, um ihn in Gang zu bringen. Als er endlich läuft, wird er vor einen LKW gespannt, um wiederum diesen in Gang zu bringen.

Unser Rückweg führt uns zum zweiten Mal auf der Reise durch eine große, grüne Ebene.
Vorgestern hat Pathum hier erzählt, dass in diesem Gebiet alles wächst, was man auch immer anbaut. Fruchtbareres Land ist nicht vorstellbar. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Insel auch über beträchtliche unterschiedliche Bodenschätze verfügt, dann wird es tatsächlich absurd, wie viele Menschen hier in großer Armut leben.

Nicht zuletzt daraus entsteht sicher vieles, was wir als kurios empfinden…

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