Der vierte Tag der Tour, Shows Nummer vier und fünf!
Am Morgen brachen wir heute auf nach Neubrandenburg, einmal quer durch Mecklenburg, zwei Stunden im Auto. Um 13:30 Uhr waren wir in der ersten Gemeinschaftsunterkunft angekündigt. Hier leben im Moment etwa 150 Menschen. Das Haus wird von der AWO geführt.
Das Wetter war gut, so dass wir unseren Vorhang auf der Wiese an der Wäscheleinenkonstruktion anbringen konnten.
Schminken, Umziehen und dann mit Gesang durchs Haus- und gleich empfingen uns strahlende Kindergesichter! Mit großer Zuschauergruppe im Schlepptau zogen wir hinaus auf die Bühne.
Jung und Alt, Mädchen und Jungen, Männer und Frauen hatten viel Spaß mit uns! Ich erinnere mich an die aufgeweckten Gesichter und Rufe der Mädchen in der ersten Reihe; Alle wollten bei der Akrobatiknummer so gerne auf meinen Rücken steigen!

Nach einer kurzen Pause bei Pommes und Apfelschorle und einem erfrischenden Bad im Tollensesee ging es weiter zur nächsten Gemeinschaftsunterkunft. Am Rande von Neubrandenburg betreibt der Malteser Hilfsdienst diese Einrichtung die aus drei Plattenbauten, die einen großräumigen Innenhof umschließen, besteht. Hier leben 650 Menschen aus zehn Ländern und warten zwischen zwei (Familien) und vier (Alleinreisende) Jahre darauf, eine eigene Wohnung mieten zu dürfen.
Als wir dort ankamen war der Innenhof von Kindern und Erwachsenen belebt; Fußball spielen, mit Fahrrädern herumdüsen, und immer wieder Menschen am Handy- ein wichtiges Verbindungsmittel mit der Heimat!
Zwischen zwei Bäume spannten wir den Vorhang, zogen auch hier geschminkt mit unseren Instrumenten durch die Flure und luden alle zu unserer Show ein. In einem großen Halbkreis um die Bühne herum sangen, staunten, lachten und tanzten etwa 100 Zuschauer mit uns. Im Laufe der Show wurde der Kreis immer wieder so eng, dass wir uns Platz schaffen mussten für unsere Aktionen.
Als „Waterkante“ mich heute wieder mit dem Luftballonschwert über die Bühne jagte, versteckte ich mich hinter einem Mann. Als ich an ihm hochklettern wollte schnappte er mich kurzerhand und wollte mich über sich heben. Ich musste mich gut festhalten, um nicht holterdipolter abzustürzen. Gut, dass ich immer so viel Akrobatik trainiert habe!
Jubelnder Applaus und tanzende Kinder begleiteten uns am Ende bis zu unserer Garderobe.
Weil wir morgen hier in der Nähe von Stavenhagen spielen werden, haben wir entschieden, heute nicht nach Lüssow zurück zu fahren. Stattdessen sitzen wir jetzt auf unserem Zimmer im Hotel, ich schreibe diesen Text und die anderen drei Clowns pflegen ihren Wortwitz.
Eine gute Nacht aus Stavenhagen-
Andreas