Ein letztes Mal fahren wir in das Caritas-Office um zwei (neue) Organisatoren, Joseph und Luxton, abzuholen – ist es wirklich über eine Woche her, dass wir hier zum ersten Mal reingefahren sind und Baskaran trafen? Ich frage mich, wo diese Tage geblieben sind. Auf eine Art ähnelten sich die täglichen Abläufe: 2 Schulen am Vormittag, ein Village am Nachmittag.
So spielen wir heute früh wieder in 2 wunderbaren Schulen: die eine, St. Antonys R.C. Girls Analayam, eine reine Mädchenschule und was für uns neu ist: Konfessionsübergreifend. In der anderen Schule, J. Colombagam Thuratyappah Vidyal, die mitten „im Dschungel“ zu liegen scheint, werden wir herzlich von Eva in Empfang genommen – der Konrektorin dieser Schule. Zu Beginn der Aufführung sitzt sie vorne bei den Kindern, doch als sie merkt, dass diese sich nicht frei fühlen, verlässt sie ihren Platz, damit die Kinder ungehemmt lachen können.
Dazu gehören in erster Linie die Begegnungen mit den vielen Menschen: strahlende Augen hier, lautes Lachen dort, aber auch verschämtes in sich hinein Giggeln. Diese Eigenschaften jedoch sind vor allem bei Kindern und jungen Frauen zu finden. Die Gesichter vieler älterer Menschen (und zum Teil auch sehr jungen Müttern) sprechen für mich eine ganz andere Sprache und sie erzählen zum Teil von leidvollen Geschichten. Da ist es schwer ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und es kann auch vorkommen, dass die Augen leer wirken. Der Zauber, von dem die Kinder noch zeugen, ist geschwunden. Das berührt mich sehr.
Nichts destotrotz… heute habe ich meinen großen Krisentag – ich kann es nicht mehr verbergen. Denn neben den vielen Eindrücken deale ich gleichzeitig mit einer vollkommen anderen Welt, in der sich meine drei Reisebegleiter von Berufs wegen befinden. Sie sind nicht nur Clowns auf der Bühne – hinter den Kulissen gehen die Sprüche hin und her und heute fühle ich mich endgültig überfordert. Ich frage mich: nimmt das denn überhaupt kein Ende? Ich erfahre – es ist völlig normal, auf so einer Reise auch mal eine fette Krise zu haben. Ein paar Tränen, eine liebevolle Umarmung – Krisen haben auch was gutes. Die Welt ist wieder in Ordnung ;)) Ich bin wirklich gerne mit diesen ach so wunderbaren Menschen auf dieser Reise unterwegs!
Morgen also nehmen wir Abschied von Jaffna – unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Es liegen noch einige weitere Eindrücke vor uns. Ich freue mich drauf.
Nandri, Katharina