Um 8:50 wurden wir vom Hotel abgeholt. Tala, die Mitarbeiterin des UNHCR und ein Fahrer begrüßten uns herzlich. Wir fanden alle Platz im Auto des UNHCR. Unser Gepäck bekam sein eigenes Taxi und es ging los, in ein afghanisches Flüchtlingscamp nach Rafsanjan. Auf der einstündigen Fahrt war genügend Zeit noch offene Fragen zu klären und sich über Verschiedenes auszutauschen. Auf Farsi bis 10 zählen gehört immer dazu. Es ging hinaus in die Weite dieses wunderschönen Landes, die beeindruckenden Berge begleiteten uns auf jeder Seite. Zu unserer großen Überraschung hielten wir auch kurz an und jeder bekam eine riesige Portion Pistazien-Ice-Cream in die Hand gedrückt. Ein Geheimtipp und ein Stopp, der einfach sein muss. Glücklich und mit gekühlten Bäuchen fuhren wir weiter. 


 
Dann waren wir da, fuhren in das Flüchtlingscamp und gingen zum verantwortlichen Lagerleiter der Bafia, dem Ministerium für Ausländerangelegenheiten. Nach einer herzlichen Begrüßung warteten wir bei einer Tasse Tee auf alle organisatorischen Abklärungen, die erledigt werden mussten. Die Schulkinder wurden informiert, dass die Clowns jetzt da sind und wir gingen zum Vorraum des Gebetsraum, wo wir spielen sollten. 
 
 
 
 Wie schon so oft war das Publikum, ca. 180 Kinder, schon da und wir hatten nur kurz Zeit uns umzuziehen. Mit unserem Lied "Hepp - Hup - Happ" zogen wir ein und begrüßten die Kinder. Viele Augen schauten uns strahlend an, auf der einen Seite die Jungs und auf der anderen die Mädchen. 
 

 
 
 Viele schöne Momente mit den Kinder waren schon in der Show dabei und die anschließenden Begegnungen beim Foto sind und bleiben die wirklichen Momente der Begegnung. Ganz nah, offen und intensiv erlebte ich diesen Moment. Leider hatten wir keine Zeit diesen länger auszukosten, da die Gebetszeit schon ausgerufen wurde und wir die Moschee samt Vorraum räumen mussten. Draußen waren aber noch sehr viele Menschen,die uns sehen wollten.
Wir bedankten uns am Ende noch beim Leiter und Susie übergab ihn einen Flyer und die rote Nase für schlechte Zeiten. Dies ist auch immer ein sehr wichtiger Momemt, um die Begegnung und den Einsatz völlig abzurunden.
Die Eltern von Tala, hatten uns zum Mittagessen eingeladen und wir durften wieder einmal die außerordentliche Gastfreundschaft dieses Landes genießen. Ein besonderer Moment ergab sich am Ofen im Garten, als uns gezeigt wurde wie das typische Brot gebacken wird. Man steht zusammen, die einen zeigen etwas von ihrer Kultur, die anderen lernen und immer kommt es zum gemeinsamen Lachen, was nicht nur damit zusammenhängt, dass einige Clowns dabei sind.
Auf der Rückfahrt kamen wir auch wieder gut ins Gespräch. Wir erfuhren mehr über die Situation der Menschen im Flüchtlingslager. Zum Beispiel, ob sie arbeiten dürfen, wer einen Pass hat oder wie man ein Visum bekommen kann. Die meisten Menschen sind schon im Lager aufgewachsen und haben manchmal weder einen Pass vom Heimatland, noch einen von ihrem Geburtsland. Talas Fragen zum Clown-sein brachte Susie dazu viel über den tiefen Sinn und Hintergrund des Clowns zu erzählen, und wir hatten alle etwas zum staunen und lachen. Für mich war das der bewegendste Moment der Begegnung in dieser Stunde.
Im Hotel angekommen machten wir uns kurz frisch für den nächsten Einsatz im Krankenhaus. Wir sollten um 18:00 Uhr da sein und waren schon gespannt auf den Ort, der uns erwartete. Auch hier blieb nur Zeit sich umzuziehen, dann ging es auch schon auf die beschützende Station für Kinder und Jugendliche, die in psychiatrischer Behandlung sind. 
 
 








 
 Wir spielen, und auch wenn das Staunen oft größer war als der Applaus, zeigte sich nachher im Stationszimmer die Wirkung unseres Besuches. Ein fast erwachsener Junge wollte sich bedanken und tat dies mit einem seiner selbst gemalten Bilder. Viele Blicke erreichten uns und zeigten ihre Freude und Dankbarkeit. Auch wenn sich hinter uns die Tür wieder schloss, war mein Herz weiter geöffnet worden für die Idee jedem Menschen in jeder Situation frei zu begegnen und wie Susie uns später in unserer abendlichen Runde auch sagte, den Augen-Blick mit diesem Menschen zu leben.
Müde, voller Eindrücke fuhren wir direkt zum Hotel und taten das, was es ganz rund macht am Tag, wir sprachen miteinander über alles und hörten uns lange zu.

Die besten Grüße an alle die uns auf diese Weise begleiten.
Andreas und sein Heppi

P.S.: Leider dürfen wir aus unterschiedlichen Gründen meistens die Gesichter der Menschen nicht zeigen. Wir hoffen, daß sich Freude und Intensität der Begegnungen trotzdem vermitteln lassen. Den besten Eindruck gewinnt man, wenn man selbst die Reise in dieses wundervolle Land mit seinen Menschen unternimmt......