5. August 2016
Die Kanalisation in Bolivien ist übrigens nicht für Hygienepapier ausgerichtet. Das bedeutet, dass das gebrauchte Toilettenpapier im Müll entsorgt wird.
Dienstag und Donnerstag kommt die Müllabfuhr. Sie läutet mit einer Glocke, so dass man sie schon von weitem hören kann. Dann, wenn das Auto sich nähert, muss man ganz schnell den Müll auf die Straße bringen und ins Auto legen. Leider hatten wir den Abholservice verpasst.
Heute war nationaler Feiertag, Tag der Unabhängigkeit. Deswegen konnten wir heute noch nicht mit unserer Arbeit loslegen. In Tiquipaya, dem Stadtteil, in dem wir wohnen und auch das SOS- Dorf liegt, war ein riesiger Umzug, an dem alle möglichen Schulen, Kindergärten, Vereine und Gruppierungen teilnahmen, die es so gibt. Auch die Schule „Kusi Kuna“ war dabei und hat uns eingeladen, zuzuschauen und mittags mit dem Lehrerinnenteam zum Essen zu gehen.
Also machten Max, Milly und ich uns auf den Weg. Wegen der verpassten Müllabfuhr haben wir den Müll mitgenommen. Leider haben wir nicht gleich einen Container gefunden, so dass wir den Umzug gemeinsam mit unserer Mülltasche mit Toilettenpapier begleitet haben.
Eindrucksvoll waren die unglaublich vielen verschiedenen Gruppen mit mehr oder weniger militärischem Erscheinungsbild.“ Bandas de la guerra“ haben sie begleitet, Frauen in glitzernden Anzügen mit 15 cm hohen High Heals staksten wackelnd durch die Straßen. Die alternative Schule Kusi Kuna hat sich eher indigen gezeigt. Die ganze Stadt war auf den Beinen, wer nicht im Zug mitgegangen ist, hat zugeschaut oder einen Essensstand betrieben.Für Max und Katrin bedeutete dieser Tag ein Zusammentreffen mit vielen Bekannten, die uns sehr freudig empfangen haben. Beim Mittagessen waren wir in einer fröhlichen Runde und haben die traditionelle Küche Boliviens genossen.
Ach ja, einen Müllcontainer haben wir dann schon gefunden, wobei ich erst bei der Polizei gelandet war, weil meiner Meinung nach letztes Jahr genau dort ein Container stand.
Ein letzter Durchlauf unserer Show heute Nachmittag lief gut und entspannt und voller Vorfreude haben wir unsere Sachen für die erste Show morgen Vormittag zusammen gepackt.
Katrin