Anreise – 1. Tag Reyhanli/Türkei

Warten in Istanbul am Flughafen für den Weiterflug nach Hatay.
Kurze Verwirrung wegen der Uhrzeit: bei unseren letzten Reisen war es immer eine Stunde später. Auch im Flugzeug von München nach Istanbul wurde es bei „Ortszeit Istanbul“ so angezeigt. Am Flughafen selbst sind es jedoch 2 Stunden mehr. Wahrscheinlich verwirrt die Umstellung der Uhrzeit in Deutschland nicht nur mich nachhaltig.
So warten wir immerhin nur noch 4 1/2 Stunden, nicht wie befürchtet 5 1/2.
Alles hat sein Gutes.

Ich frage mich intensiver, jetzt, da ich noch Zeit habe einige Stunden still da zu sitzen, was sich in Reyhanli und mit den dort lebenden Menschen inzwischen wohl verändert hat?
Einige von unseren Kooperationspartnern und dort geblieben, andere sind weggezogen. Hussein, unser Grenzbeamterfreund von den letzten Reisen ist einer davon. Zu wenig Perspektive sei hier, meinte er bereits vor einem Jahr zu uns.

Wie haben sich die Gesichter verändert von den uns bekannten Menschen?

Mittlerweile unterhält ein vielleicht 3-Jähriger seit längerem alle um sich herum. Meine Aufmerksamkeit schwenkt zu ihm, weg von meinen Gedanken. Er schaut und kommentiert neugierig Alles und jeden, während sich die Reste seines Kekses auf dem Sitz verteilen auf dem er brav sitzt. Vor lauter Staunen über das, was so um ihn herum passiert verschüttet er aus Versehen Milch, die er durch einen Strohhalm zieht.
Sein Opa hebt ihn rüber auf den freien Nachbarsitz und befreit den anderen Sitz von der Milch.
Es sitzen einige Männer da, unterschiedlichen Alters und beobachten den kleinen Mann bei seinem Sein. Je länger man den Jungen beobachtet, desto weicher werden die Gesichtszüge, auch meine.
Die Augen der meisten Menschen um diesen lebendigen Jungen strahlen nach so wenigen Momenten in denen man ihn beim „Leben“ zu sieht.

Und so ähnlich ist das bei unseren Clownsreisen. Da braucht es nicht viel, um die Gesichter um einen herum weich zu sehen. Man benötigt einzig und allein ein offenes, freudiges, neugieriges, lebendiges Herz ohne Angst vor dem Fremden. So wieder der junge Mann eben.

Wir sind nun gut angekommen.
Welch eine Wiedersehensfreude Dunja in Hatay am Flughafen stehen zu sehn, die uns gemeinsam mit Wassim, einem syrischen Freund und Hussein abholte.
Zum Glück kamen sie mit zwei Autos. In Husseins Auto brachten wir gerade so das Hochrad unter.

Update:
Wir essen gerade Frühstück, nach deutscher Zeit 5:36 Uhr…
Auf zur 1. Schule in Karakhan.

Kennen wir uns? Warten am Flughafen nach gefühlten 9 Stunden sieht so aus…