2018 Georgien


24.09.2018 - 10.10.2018

Margrita Wahrer, Holger Stüve, Georgia Huber und Rebekka Gather..

NEIN!! Puntuscha (Brötchen auf Georgisch), Puri (Brot), Kitri (Gurke) und Schoko Schokolati..als Clowns und Lela Ekhvaia Reiseleitung vor Ort / Logistik


Wir sind mal wieder nach Georgien unterwegs…

Seit 1991 ist Georgien unabhängig von der Sowjetunion. Nach der Unabhängigkeit kam es zu Bürgerkriegen und Militärputsch. Die Regierung ist bis heute keine Vertrauenswürdige demokratische Instanz. Russland interessierte sich weiterhin für die Gebiete Abchasiens und Südossetiens. Die georgisch-russischen Beziehungen von Anfang an gespannt. Wobei Georgien eher die Beziehung zum Westen und im Allgemeinen zur NATO sucht.

Im Sommer 2008 kam es zum 5-Tage- Krieg in dem Georgien die Gebiete Südossezien und Abchasien an Russland abgeben musste. Der Kampf forderte insgesamt 850 Menschenleben und führte zeitweilig zur Flucht von mehr als 130.000 Menschen. Die nun nicht mehr in ihre Heimat zurück können.

Georgien versucht sich dem Westen wirtschaftlich und in der Bildung zu nähern, doch es gibt viele Gebiete mit Kindern die nichts davon mitbekommen.

Mit unserer Reise mit der neuen CLOG-Georgiencrew wollen wir die kleinen und grossen Kinder von Gorgien bespielen und ihnen Anerkennung und Freude Schenken

 

Itinerary Date :10.10.2018

Abflug nach Tiflis/ Tbilisi

24.09.2018

Eingecheckt!

Nach drei Tagen intensiven Proben haben wir ein buntes Programm im Gepäck, was nun wartet in Tiflis ausgepackt zu werden…

Generalprobe in Tbilisi

25.09.2018

Am Flughafen in Tiflis /Tiblisi wurden wir von Lela Ekhvaia unserer Reiseleiterin /Logistik und gute Seele aus Tiblisi zu nächtlicher Stunde herzlichst empfangen.

Unser erster Einblick war der wirre Autoverkehr und hohe Betrieb auf den Straßen. Die Beschaffenheit der Straßen war sehr abwechslungsreich, von sauber geputzten Kreisverkehren zu tiefen Schlaglöchern und sehr unübersichtlichem Verkehr. Fast alle Autos sind Unfallautos aus Deutschland oder anderen Westeuropäischen Ländern. Und vemehrt sind auch Linksverkehr Autos unterwegs, was uns immer wieder verwirrte.

Obwohl es schon lange nach Mitternacht war und auch Lela an diesem Tag noch nicht das Bett gesehen hatte, wurde uns eine nächtliche Sightseeingtour durch Tiblisi /Tiflis nicht erspart.

Müde uns erschöpft durften wir in das von Lela für uns organisierte Apartment/ Bett fallen.

Am Nächsten Tag haben wir uns erst mal alleine um Geld und das nötige gekümmert, bevor wir von Lela abgeholt wurden. Sie fuhr mit uns in die Waldorfschule wo wir proben durften. So haben wir die Generalprobe und somit Premiere in Georgien unserer Reiseleiterin und dem Fotografen präsentiert.

Life Chance ein Jugendkulturhaus in Tiflis

25.09.2018

 

Wir besuchten das Jugendkulturhaus „Life Chance“. Das Projekt wurde von Lela aufgezogen. Es befindet sich in einem ehemaligen Kloster gleich neben dem Zoo in Tiflis. Hier Wohnen derzeit acht Jugendliche Mädchen und Jungs, die uns auch gleich herzlich in Empfang nahmen und uns selbstverständlich.. /ganz improvisiert und einfach/ verköstigt haben.

Lela stellt uns Khatia Maglakelidze vor.  Khatia wird Teil unserer Reise mit der Videokamera begleiten.
Neben den Jugendlichen arbeitet derzeit auch Lilit Schuster in Life Chance. Lilit kommt aus Frankfurt und macht in Tiflis in einem SOS Kinderdorf und in Life Chance ihr FSJ, über die Organisation Weltwerts.

Life Chance kümmert sich um Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, nach ihrer Volljährigkeit Anschluss im Alltag zu finden. Es gibt in Georgien kein System, dass sich um die Jugendlichen kümmert. Hier im Youth House ist es ist ein sehr schönes Miteinander. Man spürt direkt, dass hier jede/r kommen und gehen kann wann sie/er will. Und Die Jugendlichen sind stolz, dass sie hier mithelfen.

Neben dem Haupthaus steht ein kleines neues Haus. In zwei Wochen wird hier eine Werkstatt eröffnet, in der die Jugendlichen Töpfern lernen können. Neben an wird des weiteren an einem Haus gebaut in dem eine Holzwerkstatt entstehen soll. Das Projekt läuft sehr gut, dank Lela und ihrer Kollegin Khatia Maglakelidze und all den engagierten Jugendlichen die hier helfen, dass Alle sich willkommen fühlen, die so einen Ort brauchen.

 

 

 

Prima und Seconda

26.09.2018

Abreise aus Tiflis.

Unsere erste Show spielen wir in Zilkani. Doch bevor es losgeht müssen wir noch unseren Van für dei Reise entgegen nehmen. Leichter als gesagt. Gut, dass wir zeitlich einen kleinen Puffer eingeplant hatten. Der Van musste vor der Abreise noch in die Werkstatt. Doch dank der guten Vernetzung von Lela, war das Problem schnell behoben und nun haben wir ein super Gefährt für die erste Woche.

Unsere ersten beiden Shows spielen wir in Zilkani und Preseti, zwei Flüchtlingscamps in denen Georgische Flüchtlinge aus Südossetien seit 10 Jahren wohnen. Sie leben in kleinen Häusern. Teilweise haben sie angefangen Gemüse anzubauen und Kühe oder Ziegen zu halten. Beide Camps sind sehr abgelegen und haben keine direkte Anbindung zur Hauptstraße.

Ein junger Mann in Preseti (1300m Über dem Meeresspiegel ) war ebenso begeistert von der Show wie seine 15 Jahre jüngeren Mitbewohner.
Er zeigte mir das Fußballfeld/ Arena und die neue gelieferten Solarplanels, die demnächst auf das noch in der Bauphase stehende Kinderhaus gesetzt werden.

Schon die ersten beiden Shows machen es nicht einfach nur ein paar Fotos für den Block auszuwählen. ..

Überfülltes Theater

27.09.2018

Nach einer Aufregenden Nacht bei Lelas Schwiegervater auf dem Land, sind wir auf nach Chkorochka gefahren. Im Dorf war ein reges Treiben. Es war der Gedenktag für viele Georgier, da sich Abchasien vor 25 Jahren unabhängig gemacht hat. Auch Lela war aus diesem Grund vor 25 Jahren nach Tiflis geflüchtet. Damals war sie 15 Jahre alt. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Tbilisi, sie darf nicht mehr nach Abchasien zurück um ihre Familie dort zu besuchen.

Wir wurden herzlich von Thea empfangen und durchs Dorf geführt. Sie ist für die Vorsitzende des Tourismusverein in Chkorochka und spricht fliessend Deutsch. Da das Wetter nicht ganz stabil war, zeigte man uns das Theater. Die Ruine war perfekt für unsere Show. Thea hatte gute Vorarbeit gemacht und so war der Saal über und über mit Kindern (ca 700 Kinder) gefüllt, die uns erwarteten. Es war eine schöne Herausforderung für so viele Kinder zu spielen. Sie waren begeistert und zum Schluss war die Begeisterung so groß, dass sie die Bühne stürmten und mit uns das Abschiedslied tanzten.

Die Nacht wurden wir bei Thea untergebracht, wo uns ein großes Supra/Abendmahl erwartete. Der Bürgermeister kam auch zum Essen und unterhielt den Abend mit einer langen Reihe von Andachtsreden auch Deutschland wurde mehrmals hoch geehrt.

Stadttheaterbühne gegen 9 Quadratmeter

28.09.2018

Nach einer sehr erholsamen Nacht bei Thea waren wir gut gestärkt für die heutigen zwei Auftritte.
Als erstes fuhren wir nach Khoni. Auch hier wurden wir wieder herzlich empfangen und durften in einem sehr schönen und (diesmal) renovierten Theater spielen. Ca 350 Kinder aus den Umliegenden Dörfern und vorwiegend armen Verhältnissen saßen in dem Schönen Theater und verfolgten unsere Show aufmerksam.

Für die Zweite Show sind wir nach Martvili gefahren. Geplant war, dass wir auch hier  auf der großen Stadttheater Bühne spielen sollten. Doch als wir ankamen war alles anders. Der Hausmeister wurde nicht von unserem Kommen informiert und so war die Bühne anderweitig besetzt. Nach langem Abwegen der verschiedenen Spielplätze, haben wir uns entschieden vor dem Theater zu spielen. Über die Folgen wurden wir uns erst beim Einmarsch bewusst.
Wir spielten auf 9 Quadratmeter mit Publikum von vorne rechts links hinten und oben vom Balkon.
Die Kinder warteten aufgeregt im Stehen um ihre Sonntagskleider nicht zu beschmutzen. Sie kamen von verschiedenen Einrichtungen und Kindergärten. Und auch die Kinder aus der traditionellen Georgischen Tanzstunden im Theater, hatten kurz Pause um unsere Show zu bejubeln.

Eine herrliche Herausforderung.

Ein Emotionaler Samstag

29.09.2018

Nach einem herzlichen Kaffee und Tee Empfang bei Zaquarias Mutter, sind wir zu unserem ersten heutigen Ort Gefahren.
In Kobuleti war ein Weisenhaus vorgesehen. Als wir ankamen, erfuhren wir, dass die meisten Kinder über das Wochenende zu Verwandten gefahren waren. Wir entschieden uns dennoch zu spielen. Gerade die Kinder, die hier zurück geblieben waren, hatten es verdient. So gab es eine eher Private Vorstellung im kleineren Rahmen. Das erlaubte uns direkt auf die Kinder einzugehen und so zauberten wir ein berührendes ganz besonderes Ereignis.

Für die zweite Show des heutigen Tages fuhren wir in die sogenannte „Pappkarton Siedlung“, die in Batumi (eine grosse Stadt am schwarzen Meer) liegt. In dieser Siedlung leben ca 3600 Familien in Pappkarton Häusern, Wellblechhütten oder anderen Improvisierten Wohnungen.
Normalerweise wird den NGO“s der Zugang zu der PappkartonSiedlung verwehrt, da Georgien nicht will, dass diese Seite des Landes Publik wird.

Die Mundpropaganda für die Ankündigung unserer Show war sehr erfolgreich.
Auf einem kleinen Platz hatten wir unsere Bühne platziert. Der Platz war eng umschlungen von Kindern und Erwachsenen. Aufgrund einer aufkommenden Unruhe kürzten wir unsere Show, doch die Aufregung der Kinder war so gross, dass die letzte poetische Nummer in ein gemeinsames Schreien überging. Wir nahmen den Impuls und sahen es als Kraft der Entladung.
Nach dem Schlusslied zogen wir mit der Kindertraube durch die Siedlung, doch leider mussten wir uns bald in das Auto flüchten, da die Kinder anfingen uns zu schlagen, und unsere Instrumente in Gefahr waren.
Lela, Zaquaria und Kathia waren die ganze Zeit auf höchster Aufmerksamkeit und haben uns so gut es ging beschützt, während Dato (Lelas Mann) auf uns im Auto wartete.
Leider war der Abgang nicht so poetischer für uns Alle. Die Reaktionen der Kinder sind nicht persönlich und böswillig gemeint, sie kennen vermutlich keinen anderen Weg ihre Begeisterung und Emotion auszudrücken.
Es war auch für uns ein sehr besonderes Erlebnis. Wir sind uns Alle einig, dass es sehr wichtig war, dass wir dort gespielt haben.

Portrait

30.09.2018

Heute an unserem Freien Tag möchte ich einen Beitrag über unseren Fotografen zu schreiben. Seine Bilder sind ein wichtiger Teil unserer Reisedokumentation. Die Fotos sind eine Gesamtkomposition, ich bekomme sie immer direkt und unbearbeitet für den Blog. Es ist Zaquaria sehr wichtig, dass die Bilder pur und echt sind. Er arbeitet nicht mit Photoshop sondern sucht sich stets die gegeben Lichtkapazitäten und Kompositionen um die Momente einzufangen. Ich habe mit Zaquaria über seine Arbeit und die Erfahrung mit uns auf der Tour gesprochen.

Zaqaria Chelidze kommt aus Poti/GE und lebt in Tbilisi und New York. Ein glücklicher Zufall erlaubte ihm mit auf unsere Tour zu kommen, um uns als Fotograf und gute Seele auf der Reise zu begleiten. Wir haben uns das erste Mal bei unserem Ersten Tag in Tbilisi getroffen, als er Fotos von unsere Generalprobe gemacht hat. Er war gleich von unserer Arbeit und der Ästhetik begeistert, die er mit seinen Bildern einfangen konnte. Für ihn ist es ganz wichtig, dass ihn die Arbeit persönlich interessiert. „ Ich muss interessiert sein an der Sache, ohne ein persönliches Interesse, ohne einen inneren Motor, kann ich nicht kreativ arbeiten.“ Schnell war klar, ihn interessieren nicht nur die Motive, sondern auch die Menschen und Charaktere, die die Show zusammenstellen. „Mich interessieren die Persönlichkeiten, wer steckt hinter der Figur auf der Bühne. Also fotografiere ich euch auch außerhalb der Bühne“. Pro Tag legt er unmerklich für uns, den Fokus auf einen von uns und vertiefte so seine Arbeit und den Blick. Mit seinen Fotos möchte er über die Dokumentation hinaus greifen. „Mit meinen Fotos möchte ich eine Geschichte erzählen. Mich interessiert, wie ihr unser Land seht, was euch begeistert und was euch emotional bewegt.“

Vom Meer in den Kaukasus

01.10.2018

Abfahrt aus dem wunderschönen Batumi am Schwarzen Meer mit glasklarem Wasser.

Die Fahrt ging wieder in die Berge. In Chobi wartete ein gut gefüllter Kindergarten mit 160 aufgeregten Kindern auf uns. Sie empfingen uns mit „Germanelli!! Germanelli!!!“ Rufen. Wir spielten extra klein und fein so hatten die kleinen Prinzessinen und Prinzen eine schöne Freude unser Program zu verfolgen. Für einen Moment durften die Kinder sich wie Prinzessinen und Prinzen fühlen. „Wir haben sie verzaubert“, sagte eine der Kindergärtnerinnen. Sie war sehr glücklich, dass wir da waren und für die Kinder gespielt haben. Sie zeigte uns die selbstgemachte Spielzeuge der Kinder. Aus Pappkarton haben sie Pizza gebastelt und Puzzel selber geschnitten. Petflaschen Deckel wurden als Dame Figuren für das Pappkarton Schachbrett gebraucht. Da es kein Geld für Unterrichtsmaterial gibt, suchen sie viele Wege den Kindern alternative Spielmaterialien zu bieten. Eine Clownsshow hätten sie sich niemals leisten können.

In einem Gespräch erfuhren wir, dass das Gehalt der Kindergärtnerinnen ist auch für georgiesche Verhältnisse unter jeder Würde ist.

Nach unserem Besuch war eine lange Autoreise nach Svanetien /Mestia angesagt.

Hoch im Kaukasus

02.10.2018

Mestia

Lela hatte alles versucht, dass möglichst viele Kinder erreicht wurden, die unsere Show sehen durften. Doch sie sagte, es sei sehr schwierig. Die Kinder wohnen sehr weit verteilt und verstreut in den kleinen Dörfern. Die Anreise ist ein großer Aufwand für sie.

Doch die Kinder kamen aus allen kleinen umliegenden Dörfern um die Show zu sehen. Sie hatten sich alle Schick gemacht für unsere Vorstellung. Es war ein sehr besonderer Anlass. Hier oben nach Mestia kommen sehr selten solche Aktionen. Unsere Show wurde mit einer herzlichen Dankbarkeit angenommen.

Mestia liegt auf 1500m im Kaukasus /Svantien, mit einem wunderschönen Bergpanorama mit Schneeberge und monströse Gletschern. Die Svaneten sind sehr Stolz auf ihr Land.
Unsere Vorstellung spielten wir vor dem Museum von Mestia.

Eine düstere Stimmung

03.10.2018

Heute sind wir an einen besonderen Ort gefahren.
Eine lange dünne Strasse führte uns in die Abgelegene Ortschaft Tkibuli.
Tqibuli lebt von dem Untertagebau für die Steinkohlenförderung. Die Sicherheitsbedingungen in den Bergwerken sind sehr labil, die Kinder müssen jederzeit damit rechnen, dass der Vater von der Arbeit nicht nach Hause kommt. Viele Kinder haben ihren Vater bereits verloren.
Die Stadt ist heruntergekommen und sehr verarmt. Außer der Steinkohleförderung gibt es hier keine Arbeitsalternativen. Wer kann verlässt die Stadt und kommt auch meistens nach dem Studium oder anderen Erfahrungen nicht wieder zurück. So berichtete uns die Kulturbeauftragte.

Als wir ankamen saßen schon alle Kinder und erwachsene im Amphitheater.
Das schöne alte heruntergekommene Amphitheater wurde von deutschen Kriegsgefangenen nach dem zweiten Weltkrieg gebaut.

Die Kinder waren begeistert und haben unsere Show mit allen Sinnen aufgesogen.
Es war uns eine große Freude hier zu spielen.
Nach der Show haben wir mir der Kulturbeauftragten gesprochen wir bekamen mit wie traurig und ausweglos die Lage hier ist.

Erzieherinnen wünschen sich Bildung

04.10.2018

Von Tbilisi /Tiflis aus sind wir nach Znori und Signaghi gefahren.
An beiden Vorstellungen warteten die Kinder schon ganz aufgeregt. Sie waren von weit her aus den umliegenden Kindergärten zusammengekommen um unsere Show zu sehen.
Die Leiterin der Kindergärten berichtete uns, dass es an Geldern mangelt für Unterrichtsmaterial und besonders für die Ausbildung der Erzieherinnen. Sie wissen nicht was sie mit den Kindern machen können. Stolz präsentiert sie uns den Fernseher und das Schlafzimmer für den Mittagsschlaf, der nicht nach einer wohltuenden Ruhe roch.
Die Häuser sind alt und nur das nötigste kann restauriert werden.
Jetzt im Spätsommer ist es noch angenehm warm. Manchmal schauen wir uns fragend an und überlegen, wie gemütlich es wohl im Winter hier sein mag.

Kinder in Sonntagskleidern

05.10.2018

Heute sind wir nach Bolnisi gefahren. Ehemalig Katharinenfeld, siedelten hier Anfang des 19. Jahrhunderts deutsche Siedler sogenannte Schwäbische Piätisten her und bauten hier eine deutsche Siedlung, wovon man heute noch einzelne Häuser sieht. Diese Jahr feiert Bolnisi 200 Jahre Deutsch-Georgisch Freundschaft.
Die Deutschen sind hier hoch angesehen, aber die georgischen Bewohner bekommen wenig von dem Prunk ab. Die Verfallenen georgischen Häuser stehen neben dem neu renovierten deutschen Luxushotel.
Hier arbeitet selbstverständlich georgisches Personal.
Wir drehten den Spieß um. Uns war es eine grosse Ehre für die georgischen Kinder zu spielen. Der Kulturbeauftragte hatte Kinder viel organisiert um die Kinder aus denunzierenden Dörfern abzuholen. Die Kinder haben nahe zu nie die Möglichkeit so eine Show um sonst zu sehen. Ca 300 Kinder kamen. Viele hatten ihre Sonntagskleider an, daher standen sie während der Show um ihre Kleider nicht zu beschmutzen.

Tbilisobar Straßenfest

07.10.2018

Heute sind wir in Tbilisi auf dem Stadtfest aufgetreten. Lela hatte uns schon lange im Voraus dort angemeldet.
Es kamen viele traditionelle Tanzgruppen aus allen Regionen des Landes und zeigten fantastische Tanzstücke und Musikeinlagen auf der grossen Bühne. Wir waren überwältigt von der Vielfalt und dem Stolz.
Also waren wir nun hier die Exoten auf dem Stadtfest. Wir teilten den Backstagebereich (ein Zelt) zusammen mit den Jungs und Mädels der Tanzgruppen und so bekamen wir guten Einblick hinter die Kulissen.
Hier war ein herrischer Ton angesagt. Die Stolzen Mütter wirbelten um ihre Söhne und richteten ihre Kostüme. In dem Gewirbel und der Aufregung flog auch mal die ein oder andere körperliche Zurechtweisung.
Das war uns schon in den Kindergärten aufgefallen, dass hier Zucht und Ordnung nicht nur Verbal kommuniziert wird. Es erklärt auch einige übergriffige Reaktionen der Kinder, die uns während der Show vor Begeisterung manchmal etwas zu nahe kamen. Da wir unsere Grenzen ausschliesslich Gewaltfrei kommunizieren, wurden wir vielleicht nicht immer verstanden.

Fotos folgen..

Eine herzliche Derniere

08.10.2018

Heute haben wir in Tbilisi auf dem Gelände des Jugendkulturhauses Life Chance gespielt.

Lela hatte ihre Jugendlichen eingeladen und Kinder aus den umliegenden Krankenhäusern auf dem Gelände.

Auf dem Gelände ist eine Rehaklinik für Drogenabhängige. Sie teilweise zuschauen und ein paar Zaungäste schauten Neugierig und verzückt..

Es war auch zufällig Lelas Geburtstag. Wir durften ein bisschen mithelfen das Fest zu Dekorieren. Und Essen vorzubereiten.

Für uns und für das Georgische Logistik Team war es eine wunderschöne und emotionale Abschiedsvorstellung.

Rückflug

10.10.2018

An unserem Letzten Tag haben wir noch ein interessantes Graffiti gefunden.

Ein hat die Hand ausgestreckt zum betteln. Dabei hängt sie an Fäden wie eine Marionettenfigur. Unter dem Bild steht „This is not my choice“.

Das Bild kam uns genau richtig. Ja es sagt so viel über die Situation hier. Und es setzt sich wie eine Pointe an unsere Reise.

Wir hatten alle die freie Wahl zu dieser Reise. Wir haben alle die Freie Wahl für unseren Beruf, unsere Taten und die freie Wahl wie wir mit unserer Umwelt umgehen.

Ich (diejenige, die hier diesen Blog schreibt) bin sehr froh, dass ich die freie Wahl hatte und die Finanziellen Mittel diese Reise anzutreten.

Ich habe viel gelernt und erlebt und aufgesogen und nehme viele glückliche und faszinierte Kindergesichter mit nach Deutschland. Es war mir eine grosse Ehre, die Kinder für einen kleinen Moment dort abzuholen wo sie waren und sie mit einem Lachen zurück zu lassen. Ein Lachen was sie vielleicht stärkt, dass zu tun was sie wollen und wohin sie gehen wollen.

Gepostet am

24.09.2018