2024 Moldawien


03.10.2024 - 17.10.2024

Melanie Schlich, Thomas Schug, Alex Strauß, Anna Stallmach (Logistik), Daniela Dascal (Fotografin)


Zum ersten Mal geht’s nach Moldawien: Der volkswirtschaftlich größte Schaden wird diesem Land durch die Massenauswanderung zugefügt. Geschätzte 45% der arbeitsfähigen Bevölkerung befinden sich im Ausland. Eltern verlassen ihre Kinder, um dorthin zu gehen, wo sie Arbeit finden. Die Kinder leben einfach alleine weiter. Sie versorgen sich größtenteils selbst, gehen angeln, backen Brot oder machen Käse. Insgesamt sollen 120.000 alleingelassene Kinder in Moldawien leben, noch mehr leben elternlos als sogenannte „Sozialweisen“ in Heimen oder auf der Straße.

Itinerary Date :16.10.2024

Los geht's!

03.10.2024

Wir wünschen unsere Clowns Melanie Schlich, Thomas Schug und Alex Strauß eine gute Reise. Begleitet sie hier, auf Facebook oder hier in unserem Blog!

Drei Erwachsene - Clowns - mit roten Nasen und bunten Kleidern stehen vor einer Steinmauer. Ein Clown hält ein kleines Banjo in der Hand. Im Vordergrund befindet sich ein leuchtend roter Kreis mit dem Wort "Moldawien" und einer Clownsgrafik.

Die ersten Tage...

04.10.2024

Wir sind zurück auf Reisen, in bewährter Konstellation. Melanie alias Babetschka (Schmetterlingchen), Thomas alias Pāpādie (Löwenzahn) und Alex alias Kokosch (Hahn). Diesmal führt unser Weg nach Moldawien, begleitet von unserer Logistikerin Anna Stallmach, die uns auch riesig mit den Übersetzungen hilft und uns viel über das Land und die Kultur erzählt.

Die Vorzeichen waren turbulent: Unser Flug wurde mehrfach verschoben, aber nun kamen alle pünktlich an.
Üblicherweise ist der erste Tag dem Ankommen und Orientieren gewidmet, diesmal stürzen wir uns prompt ins Abenteuer: Es ist internationaler Tag der älteren Menschen – was könnte schöner passen, um die Tour zu starten? Dieser Ehren-Tag wurde bereits in den 1990er Jahren eingeführt, um den Beitrag der älteren Menschen zu würdigen und die Herausforderung der stetig wachsenden Lebenserwartung in den Mittelpunkt zu rücken.

Unser Ziel: ein Seniorenheim, in dem auch Menschen mit verschiedenen Behinderungen leben. Im Gepäck bringt Anna Blumen für die Damen mit. Wir werden sehr herzlich empfangen und sind beeindruckt von einem tollen Programm, das das Heim zusammengestellt hat. Morgens trat bereits ein Kinderchor auf und vor uns gehört die Bühne einem Sänger. Kurz hatten wir Bedenken, ob die Bewohner überhaupt noch genug Aufmerksamkeit für unsere Vorstellung haben würden – aber unsere Sorgen waren unbegründet. Strahlende Augen und aufmerksame Gesichter schauten uns erwartungsvoll entgegen. Nach der Vorstellung sprechen wir mit einer ehemaligen Lehrerin, die früher die Philharmonie leitete. Sie legt uns nahe, in unserer Show doch unbedingt noch mehr zu stolpern – das wäre das einzige, was noch fehlt. Und sie erzählt uns von all den beeindruckenden Menschen im Heim , die in jungen Jahren großartige Dinge in Moskau, der Ukraine und an vielen anderen Orten der Welt vollbrachten und nun hier leben. Ihre Geschichten sind faszinierend und wir hätten gerne noch viele mehr gehört. Und viel zu selten bietet sich auch den hier Lebenden die Gelegenheit diese Geschichten zu erzählen. Leider haben auch wir nicht für jede Geschichte Zeit.

Mit vielen sehr wertschätzenden Worten für uns im Gepäck bereiten wir uns nun auf unsere nächsten Auftritte vor. „Kommt wieder“, sagten sie. „Die Vorstellung war viel zu kurz, aber auch in der kurzen Zeit habt ihr viel Lachen hinterlassen.“ „Sie waren exklusiv.“ „Vielen Dank für diese Vorstellung.“ „Ihr seid so schön anzusehen.“

Drei Erwachsene, die Clowns sind, treten in einer Halle energisch auf. Ein Clown hebt eine Ukulele und einen Arm, ein anderer lehnt sich mit einer roten Schleife nach vorne, und der dritte trägt eine karierte Jacke und einen Gitarrenkoffer. Zwei ältere Clowns, einer jongliert mit Bällen, beide tragen gemusterte Hemden und Hüte, treten in einer Halle auf. Hinter ihnen steht eine Frau in einem Kleid mit Haarschleife. Die Szene wirkt verspielt und das Bild ist in Schwarz-Weiß gehalten. Ein älterer Clown mit karierter Jacke und Hut beugt sich vor, hält die Hände und lächelt eine ältere Frau an, die vor ihm sitzt. Die Szene ist fröhlich und liebevoll und spielt in einem Innenraum mit sanfter Beleuchtung. Drei Clowns treten in einer Halle auf; einer sitzt und spielt ein Saiteninstrument, während die beiden anderen in der Mitte der Bühne stehen - einer applaudiert und der andere lächelt. Im Hintergrund sind ein blauer Vorhang und eine Bühne zu sehen. Eine Gruppe von Clowns, die an ihren seltsamen Kostümen oder roten Nasen zu erkennen sind, sitzen eng beieinander in einem Raum, einige klatschen und lächeln, mit Holzvertäfelung im Hintergrund. Die Atmosphäre wirkt warm und engagiert. Zwei Erwachsene treten in einem Haus auf, beide als Clowns verkleidet. Die Frau, ein Clown, trägt einen geblümten Rock, ein schwarzes Hemd und eine rote Schleife, während sie eine dramatische Geste macht. Der Mann ist ebenfalls ein Clown; er trägt eine karierte Jacke, eine graue Mütze und hat eine rote Nase. Er hält eine violette Requisite in der Hand und macht ein verspieltes Gesicht. Eine Gruppe älterer Menschen, einige in Rollstühlen, sitzt in einem gut beleuchteten Raum zusammen und beobachtet aufmerksam etwas aus dem Off. Viele lächeln oder klatschen, während sie die Clowns in ihren seltsam bunten Kostümen und mit roten Nasen beobachten. Die älteren Menschen sind warm angezogen und tragen Kopftücher. Ein Clown unterhält eine Gruppe älterer Menschen, hält eine Requisite hoch und spielt ein kleines Instrument. Das Publikum lächelt und schaut in einem warm beleuchteten Raum aufmerksam zu. Drei Clowns treten in einem Haus auf; eine Frau gestikuliert dramatisch in Richtung eines älteren männlichen Clowns mit karierter Jacke und Baskenmütze, während ein dritter Clown mit Hut zusieht. Drei Clowns mit roten Nasen und bunten Kleidern treten in einer Halle auf. Die Clownin vorne gestikuliert lebhaft, während die beiden männlichen Clowns hinter ihr mit überraschten Gesichtern zusehen. Eine Gruppe älterer Menschen, einige davon in Rollstühlen, posiert zusammen mit Pflegern und zwei Clowns lächelnd vor einem blauen Vorhang in einem Haus. Eine ältere Frau in einem grünen Blazer sitzt in der ersten Reihe einer Versammlung, lächelt und hält rosa Blumen in der Hand. Andere ältere Frauen sitzen hinter ihr, einige klatschen, in einem warm beleuchteten Raum. Keiner der Anwesenden ist seltsam gekleidet oder hat eine rote Nase, es sind also keine Clowns anwesend. Eine Clownin mit rosa Blumen unterhält eine Gruppe älterer Menschen, die in einem Raum sitzen, von denen viele ein Kopftuch tragen.

Türen und Tore geöffnet

06.10.2024

Heute führt unser Weg in ein nahegelegenes Stadtviertel, in dem sehr viele aus der Ukraine Geflohene eine neue Heimat gefunden haben. Durch die Nähe bedingt, es sind grade mal 50km zur ukrainischen Grenze, wollen die meisten auch hierbleiben. Eine kleine Gruppe Kinder erwartet uns bereits ganz aufgeregt in einem Häuschen, das einerseits Kindertagesstätte ist, jedoch auch wie ein kleines Kulturzentrum wirkt. Im Einzugsbereich leben etwa 1500 Menschen, die dem Haus in verschiedenen Aktivitäten verbunden sind; davon etwa zwei Drittel aus der Ukraine.

Insgesamt hat Moldawien bei 2,5 Millionen Einwohnern gut 120.000 ukrainische Flüchtlinge offiziell registriert aufgenommen (Stand Sept 2024), jedoch fluktuiert die Zahl seit Beginn des Konflikts ständig – 9 von 10 Geflüchteten ziehen weiter in die EU, kehren zurück oder pendeln in ihre Heimat. Mit einer Fläche von nur 33.846 km2 ist Moldawien ein kleines Land und die Zahl der Flüchtlingsunterkünfte ist begrenzt. Vor Ort erfahren wir, das viele Moldawier ihre Tore und Türen privat geöffnet haben, um den Menschen in dieser schwierigen Zeit zu helfen. Jedoch haben sich auch viele sehr wohlhabende Ukrainer in den letzten Jahren in Moldawien angesiedelt, so dass die Kosten für Lebenshaltung, Wohnraum und weitere Ausgaben in der letzten Zeit rasant steigen.
Gut, dass all das für die Kinder noch nicht mit Sorgen verbunden ist; sie sind einfach hier, mit uns, und hüpfen schon vor der Show um uns herum. Auch wenn wir heute wohl eine der kleinsten Shows unserer Vereinsgeschichte spielen, kann die glitzernde und vergnügte Freude der Kinder locker mit den Shows mithalten, in denen das Publikum groß und zahlreich ist. Ihre strahlenden Augen erinnern uns daran, wie wertvoll Momente der Freude und des Zusammenseins immer wieder von Neuem sind.

Cesara, die Leiterin bittet uns zum Abschied mehrfach, unbedingt im Lauf der Tage nochmal für eine Show vorbeizukommen, damit auch die etwa 100 Kinder, die gerade in der Schule sind, zuschauen können.

Die zweite Show, die wir heute im Norden des Landes spielen wollen, wird wegen Covid kurzfristig abgesagt. Nachdem die ganze Reise im April 2020 schon wegen der Pandemie verschoben werden musste, hat das dann irgendwie doch was sehr Absurdes.

Ein Clown mit einer großen roten Schleife im Haar und verspielter Schminke hält einen kleinen Spiegel, während er an einem Tisch mit Stoffen und blumengemusterten Gegenständen sitzt. Zwei junge Mädchen mit Zöpfen sitzen nebeneinander auf Holzstühlen, schauen zurück und lächeln in die Kamera. Sie tragen rosafarbene Pullover und scheinen sich in einem Haus zu vergnügen (da in der Beschreibung nicht von "seltsam" gekleideten Menschen oder Menschen mit roten Nasen die Rede ist, gibt es keinen Hinweis darauf, dass es sich um Clowns handelt). Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt in einer Reihe auf Holzstühlen in einem Innenraum, lächelt und spielt mit einander. Sie tragen bunte Kleidung und Schuhe, aber da keines von ihnen als "seltsam" gekleidet oder mit roten Nasen beschrieben wird, scheint es sich nicht um Clowns zu handeln. Die Atmosphäre scheint heiter und freundlich zu sein. Vier kleine Kinder sitzen in einer Reihe, lächeln und lachen. Sie sind leger gekleidet und scheinen sich an etwas zu erfreuen, das im Hintergrund der Kamera stattfindet. Der Hintergrund ist sanft verschwommen. (Da im Text keine "seltsam" gekleideten Personen oder Personen mit roten Nasen erwähnt werden, handelt es sich bei keiner der Personen um Clowns im Sinne Ihrer Anweisung, so dass die Beschreibung unverändert bleibt). Eine Frau in einem geblümten Rock hält einen großen blauen Luftballon in Richtung eines älteren Clowns, der eine rotkarierte Jacke, eine rote Nase und Blumenschmuck trägt. Sie befinden sich in einem Innenraum, umgeben von Bücherregalen und Pflanzen. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt in einer Reihe auf Stühlen in einem Innenraum, lächelt und zeigt aufgeregt auf Clowns, die nicht im Bild sind. Die Atmosphäre ist lebhaft und fröhlich. Ein Clown mit buntem Hemd und Hut unterhält die Kinder, indem er sich zur Seite beugt und weiße Bänder zwirbelt, während die Kinder die Bänder in einem hellen Raum mit großen Fenstern und Topfpflanzen in die Hand nehmen. Drei fröhliche Clowns treten gemeinsam auf, wobei einer ein Banjo spielt, während die beiden anderen in ihren bunten Kostümen und mit roten Nasen spielerisch neben ihm posieren. Im Vordergrund sitzen Kinder, die die Show beobachten. Eine lebhafte Szene mit einem Clown in heller Kleidung und einem Hut, der einen blauen Luftballon hält und Kinder unterhält, die lachen und sich die Ohren zuhalten. Ein anderer Clown in bunter Kleidung lächelt im Hintergrund, und Bücherregale säumen den Raum. Eine Gruppe kleiner Kinder lächelt und streckt sich aufgeregt in die Höhe, um in einem hellen Klassenzimmer Seifenblasen zu machen. Einige Kinder tragen Kapuzenpullis, eines hat Zöpfe, und keines ist ein Clown. Die Szene ist fröhlich und lebendig. Drei Personen, die entweder seltsam gekleidet sind oder rote Nasen haben und somit Clowns sind, treten in einem Raum auf und werfen große Plastiktüten in die Luft, während eine Gruppe kleiner Kinder dasitzt und zusieht. Der Raum ist mit Kinderkunstwerken und einer moldawischen Flagge an der Wand geschmückt.

Europäische Großstadt auf Moldawisch

09.10.2024

Wir machen uns auf die Wege in andere Stadtviertel von Chisinau, das mit seinen Bauwerken aus allen Epochen, großzügigen Parks und breit angelegten Boulevards im Zentrum durchaus ein immer wieder ähnliches Flair hat wie Yerevan, Tiflis oder Riga, aber eben auf Moldawisch. Ähnlich auch, wie in jeder Großstadt der Welt, die zahlreichen Staus. Wir besuchen eine Tagesstätte, in der Kinder mit verschiedenen Beeinträchtigungen betreut werden. Die Kinder und deren Eltern haben beim Anblick der Clowns und vor allem der Musik einen Riesenspaß; die Show bauen wir etwas um und nutzen zuletzt auch das Schwungtuch der Einrichtung, um die aufgeladene Energie auch für die Kinder gut zu kanalisieren.

Spannend zu hören, wie sehr sich diese Einrichtungen heute von früheren Kinderheimen unterscheiden, die es vor allem in Rumänien zahlreich gab, jedoch in der Sowjetzeit Moldawiens nur vereinzelt. Trotz aller geografischen Nähe ist die Mentalität in den Ländern doch sehr unterschiedlich. Die hiesigen staatlichen Häuser wurden geschlossen. Heute kümmern sich fast immer private Träger um die Einrichtungen, organisieren auch verschiedene therapeutische Angebote und sind wesentlich auf Spenden von Organisationen angewiesen, da der Staat nur teilweise fördert.

Dieser Umstand begegnet uns im Lauf der Tage in verschiedenen Kontexten, exemplarisch beim Licurici Puppentheater Chisinaus, mit dem wir drei Tage lang zusammenarbeiten dürfen; dies jeweils im Rahmen von Shows für die ukrainischen Flüchtlingskinder, die im Haus beherbergt werden und die dort Möglichkeit zu Unterricht haben; und auch für die Gäste der Puppentheater-Shows. Gespielt wird vor Ort an vier Tagen der Woche.

Die Räume des Licurici Theaters, die Bühne selbst und die liebevoll gestalteten Puppen und Requisiten müssten eigentlich grundlegend renoviert werden, die äußerst engagierte Direktorin versucht, Unterstützung von Institutionen wie der Unesco oder privaten Stiftungen zu finden.

Die moldawischen und ukrainischen Kinder, egal an welchem Ort wir sie treffen, staunen über unser plötzliches Da-Sein, beobachten sehr genau, wer den Quatsch macht oder die Sabotage anzettelt und helfen dem jeweils Unterlegenen oder Veräppelten der Clowns. Kurzum, sie spielen mit großem Vergnügen mit. Eine sehr tolle Erfahrung, an allen diesen Orten zu spielen.

Ein kleiner Junge blickt auf und lächelt einen Clown mit roter Nase und Strohhut an. Der Clown macht spielerisch eine Geste mit seiner Faust unter seinem Kinn. Im Hintergrund hängen bunte Bänder. Ein kleiner Junge mit blauer Mütze, grünem Pullover und Jeans steht in einem Haus und schaut nach vorne. Im Hintergrund sitzen eine ältere Frau und ein Kind - beides Clowns - auf Stühlen neben Pflanzen und einer großen Tierausstellung. Drei Erwachsene, die Clowns sind, treten in einem Haus auf; ein Mann hebt die Arme, ein anderer in einer rosa karierten Jacke schaut zu, und eine Frau in einem geblümten Rock jongliert mit Bällen. Im Vordergrund ist teilweise ein Publikum zu sehen. Zwei Frauen, beide Clowns, sitzen mit kleinen Kindern auf ihrem Schoß und neben ihnen, alle lächeln und beobachten etwas aus dem Off in einem gemütlichen Innenraum. Die Kinder sehen glücklich und beschäftigt aus. Ein Clown in einem gemusterten Hemd und Hut führt einen Seiltrick vor, während eine lächelnde Clownsfrau in einem geblümten Kleid hinter ihm steht. Sie scheinen eine Gruppe in einem Haus zu unterhalten, während das Publikum zusieht. Drei Personen in bunten, uneinheitlichen Kleidern und mit roten Nasen posieren in einem Haus. Einer sitzt und spielt ein Banjo, während die beiden anderen dicht nebeneinander stehen, alle lächeln und spielen. Drei Erwachsene, allesamt Clowns mit roten Nasen und bunten Kostümen, unterhalten einen kleinen Jungen in einem Raum mit Pflanzen und Holztüren. Ein Clown hat ein Tamburin, ein anderer hält eine Ukulele, und alle lächeln und beschäftigen sich mit dem Kind. Ein Clown, erkennbar an seiner roten Nase und seiner Schleife, umarmt einen lächelnden Jungen. Sie hält ein kleines Banjo vor ihrer Brust. Die Szene wirkt warm und tröstlich, und beide Personen zeigen Zuneigung. Zwei Clowns mit roten Nasen und bunten Kostümen stehen in einem Haus. Der eine winkt, während der andere überrascht nach vorne blickt. Beide wirken fröhlich und unterhalten ein unsichtbares Publikum. Eine seltsam gekleidete Frau bläst einem Kind Seifenblasen zu, während sie ein Banjo in der Hand hält, während ein Mann mit roter Nase in der Nähe eine Ukulele spielt. Beide unterhalten Kinder im Haus, umgeben von Luftballons und bunten Dekorationen. Zwei Clowns, der eine mit geblümtem Rock und Stirnband, der andere mit rosa karierter Jacke und Baskenmütze, spielen miteinander, während der eine dem anderen im Haus einen grünen Luftballon anbietet. Zwei Clowns treten gemeinsam auf; der eine, ein älterer Mann im karierten Mantel, und der andere, eine Clownsfrau mit roter Schleife, roter Nase und Ukulele, bläst Seifenblasen. Sie befinden sich in einer farbenfrohen, festlichen Umgebung mit Dekorationen.

Wo sind denn die Männer hin?

11.10.2024

Nach einigen Tagen in Chişinău fällt uns ein interessantes Muster auf: In den Einrichtungen in denen wir spielen und darüber hinaus begegnen wir ausschließlich weiblichen Führungskräften. Ob es nun die Leiterin der Philharmonie, die Verantwortliche eines Kindergartens, Die Schulleiterin, die Direktorin des Puppen- Kindertheaters oder gar die Präsidentin des Landes ist – überall vertreten und repräsentieren starke Frauen die unterschiedlichen Bereiche Moldawiens, von Kunst und Kultur bis hin zu Bildung und Wirtschaft.

Das kann kein Zufall sein, sind wir uns sicher, und beginnen, nach den Hintergründen zu fragen. Was wir erfahren, ist aufschlussreich: Obwohl die Lebenshaltungskosten in Moldawien deutlich unter dem europäischen Durchschnitt liegen ist das Leben hier, verglichen mit dem durchschnittlichen Monatseinkommen von etwa 350 bis 500 Euro oft kaum finanzierbar. Viele Familien schicken daher mindestens ein Mitglied – in den meisten fällen den Mann – ins Ausland, um das Familieneinkommen aufzubessern. Dies führt dazu, dass viele Männer überall in der EU vor allem in der Bau-, Transport- und Landwirtschaft arbeiten, während sie zu Hause fehlen.

Besonders in den ländlichen Gebieten bleiben Kinder oft bei Verwandten zurück, was zu emotionalen und sozialen Herausforderungen führt. Familienmitglieder sind gezwungen, ihre Familien nur selten zu sehen und im Ausland im Fall des Falles auch Arbeit anzunehmen die sie nicht erlernt haben oder nicht mit Passion ausfüllen, da sie zum Teil Abschlüsse international nicht anerkannt bekommen.

Diese Migration führt dann im weiteren dazu, dass Frauen die Verantwortung für lokale Führungsrollen übernehmen, sowohl in der Wirtschaft als auch der Politik oder dem öffentlichen Dienst. Auch in ländlichen und eher konservativen Teilen Moldawiens hat die Migration der Männer damit zur Folge, dass Frauen sich stärker in der Gemeinschaft einbringen und Führungsaufgaben innerhalb der Gemeinde übernehmen und die Geschicke vor Ort steuern.

Eine überraschende Stärke, die nicht nur den Alltag bestimmt, sondern auch in der Geschichte Moldawiens tief verankert ist. So erfahren wir, dass Moldawien eine lange Tradition der Bildung von Frauen vorzuweisen hat. Besonders in den Bereichen Bildung, Kultur, Verwaltung und Gesundheitswesen haben Frauen nicht nur mehr Zugang zu höherer Bildung, sondern steigen auch in Führungspositionen auf, die anspruchsvolle Managementqualitäten erfordern. Diese Kombination aus Tradition und Notwendigkeit hat zu einem einzigartigen Phänomen in der Führungsstruktur des Landes geführt.

Natürlich gibt es auch Bereiche, in den Männer stark vertreten sind. Wer nicht ins Ausland migriert, arbeitet häufig in Sektoren wie Bauwesen, Landwirtschaft, Militär, Justiz und Außenpolitik. Auch im Straßenbild – etwa bei der Polizei – fällt uns auf, dass eher Männer präsent sind.

Im Lauf der Tage erfahren wir auch von internationalen Programmen, die sich aktiv für mehr Gleichberechtigung stark machen und Frauen ermutigen, auch in traditionellen, männlich dominierten Berufen Fuß zu fassen. Insgesamt sind wir beeindruckt von diesen Entwicklungen und spüren dabei eine besondere Sicherheit, wenn wir uns durch die Stadt und den Parks bewegen – für uns ein Zeichen dafür, dass diese starke weibliche Präsenz und Verantwortung auch positiv auf das gesellschaftliche Klima wirkt.

Ein Clown, erkennbar an seiner roten Nase, der flachen Mütze und der rosa karierten Jacke, steht mit einer Holzkiste am Körper und lächelt vor einer orangefarbenen Wand mit schwarzen Turngeräten. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt eng beieinander, lächelt und klatscht begeistert. Sie wirken glücklich und engagiert, während sie eine Gruppe von Clowns aus dem Off beobachten. Eine Gruppe kleiner Kinder, die eng beieinander sitzen, lächeln, klatschen und sich über die Clowns zu freuen scheinen, wobei ein Junge seine Hände um den Mund legt, als ob er jubeln oder schreien würde. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt eng beieinander, lächelt und lacht. Einige klatschen und scheinen sich über eine Clownsvorstellung zu freuen. Die Kinder sind leger gekleidet und sehen glücklich und engagiert aus. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt eng beieinander auf Bänken in einem Innenraum, lächelt und beobachtet interessiert eine Gruppe von Clowns. Die Kinder scheinen aufgeregt und beschäftigt zu sein, während sie die seltsam gekleideten Menschen mit den roten Nasen bei ihrer Vorstellung beobachten. Der Hintergrund ist mit einer pfirsichfarbenen Wand sanft beleuchtet. Eine Gruppe junger Mädchen, die eng beieinander sitzen, von denen einige lächeln und ein Mädchen in einer rosafarbenen Jacke fröhlich lacht, alle wirken engagiert und glücklich. Wenn einige von ihnen seltsam gekleidet sind oder rote Nasen haben, handelt es sich um Clowns. Eine Gruppe lächelnder Kinder sitzt dicht beieinander, einige lachen, während sie etwas im Hintergrund beobachten. Ein Mädchen bedeckt ihren Mund, während sie kichert, und ein anderes trägt eine rote Jacke. Die Stimmung ist leicht und fröhlich. (Im Text werden keine seltsam gekleideten Menschen oder Menschen mit roten Nasen erwähnt, es gibt also keine Clowns zu identifizieren oder umzuschreiben). Ein Clown mit Strohhut, gemustertem Hemd und blauer Hose posiert spielerisch mit roter Nase und Finger an den Lippen vor einem schlichten Hintergrund, hinter dem ein Holzstuhl steht. Ein Clown, der eine rote Nase, ein rotes Stirnband, einen geblümten Rock und ein rotes Hemd trägt, gestikuliert mit ihren Händen. Sie steht vor einer orangefarbenen Wand mit einem Boxsack im Hintergrund. Eine Gruppe aufgeregter Kinder sitzt eng beieinander auf Bänken in einer Turnhalle, lächelt und lacht, während sie Clowns aus dem Off beobachten. Die Kinder sind leger gekleidet und scheinen eine Schulveranstaltung oder Aufführung zu genießen. Zwei Clowns, die rote Nasen und bunte Kleidung tragen, umarmen sich herzlich. Der Clown, der der Kamera zugewandt ist, lächelt mit geschlossenen Augen, während ein anderer Clown im Hintergrund verschwommen ist. Zwei Clowns, einer mit rotkarierter Jacke und Baskenmütze, der andere mit geblümtem Rock und rotem Stirnband, treten spielerisch im Haus auf und benutzen Fliegenklatschen als Requisiten. Zwei Menschen treten fröhlich in einem Raum auf: ein Clown mit roter Nase, geblümtem Rock und rotem Stirnband und ein Clown in blauer Hose und geblümtem Hemd mit erhobenen Armen, beide umgeben von spielerischer Energie und Konfetti. Eine Nahaufnahme eines braunen Clownhuts mit einer orangefarbenen Stoffblume, in der sich zwei falsche rote Tomaten und eine kleine weiße LED-Teelichtkerze befinden.

Ein Tag voller Hoffnung und Zusammenhalt

13.10.2024

Heute führt uns unsere Reise zunächst in einen Kindergarten in Puhol (die Fotos aus dem Kindergarten kommen jedoch noch vom Vortag nachgeliefert) und am Nachmittag weiter nach Budesti, wo wir ein beeindruckendes Kinder- und Jugendzentrum besuchen.

Das Haus des Zentrums wurde vor gut 10 Jahren mit der Unterstützung der Udo Jürgensstiftung renoviert und gestaltet. Es ist sofort spürbar welch großartige Arbeit hier geleistet wird. Gerade finden 20 ukrainische Kinder Unterstützung, vor allem stehen hier aber Moldawische Familien im Mittelpunkt.

Wir werden sehr herzlich und mit einer nicht selbstverständlichen Offenheit empfangen. Im Anschluss an unsere Vorstellung tauchen wir in ein langes, ehrliches und emotionales Gespräch ein. Wir erfahren von den zahlreichen Herausforderungen, mit denen vor allem Familien im ländlichen Moldawien täglich konfrontiert sind. Hier stehen wir an einem Ort, das für alle Generationen errichtet wurde. Das Angebot des Zentrums ist erstaunlich breit gefächert: Babies, Teenager und Erwachsene finden hier gleichermaßen Zuflucht, Beratung, Unterstützung und vor allem Freundschaft. Bereits beim Betreten des Gebäudes sehen wir Menschen, die Kleiderspenden sortieren – ein wichtiges Zeichen der Hilfsbereitschaft. Aber das ist nur der Anfang. Hier werden vor allem zahlreiche kostenlose Aktivitäten angeboten. Ob für werdende oder gerade gewordene Mütter, kleine und mittelgroße Kinder, Teenager oder junge Erwachsene – alle finden hier einen Platz. Es gibt Tanzkurse, Kochkurse, und sogar Mahlzeiten für die, deren hungrige Bäuche zuhause nicht satt werden.

Es scheint, als helfe das ganze Dorf mit. Einmal die Woche kommen alle helfenden Kräfte des Dorfes zusammen: Bürgermeister- der ist immer der Haupt-Zuständige in der Verantwortung zu helfen, Polizei, Psychologen und Sozialarbeiter setzen sich an einen Tisch und beraten über außergewöhnliche Problem-Lagen oder auch wie besonders bedürftigen Menschen geholfen werden kann. Manchmal werden dabei auch sehr herausfordernde Fragen, wie die des Sorgerechts bei Scheidung, gemeinsam erörtert und versucht, Lösungen zu erarbeiten die von langfristiger Stabilität sein können. Was dabei besonders bemerkenswert ist: die gesamte Familie und das Umfeld werden mit einbezogen. Hier funktioniert viel von Gemeinde zu Gemeinde auf dem „kurzen Dienstweg“. So werde die Anbindung beim Umzug nicht unnötig lange aufgehalten. Das Netzwerk funktioniert.

Die Gemeinde Budesti sieht sich in einer glücklichen Lage. Durch die Nähe zur Hauptstadt Chisinau und das Zentrum, dass so gut aufgestellt ist, können viele Bedarfe abgedeckt werden. Doch die Leiterin erklärt uns auch eindrucksvoll, dass dies nicht für alle Regionen Moldawiens gilt. Je weiter man sich von der Hauptstadt, ggf. auch kleineren Städten, entfernt, desto herausfordernder wird die Gesundheitsversorgung und desto höher sind die Sterberaten. Kostenlose Gesundheits-checks gibt es durchaus, werden jedoch in den abgelegenen Dörfern oft nicht wahrgenommen und viele Familien leben in extremer Armut. Die Eltern arbeiten oft im Ausland, um die Familien zu ernähren, und die Kinder bleiben bei Großeltern oder Verwandten zurück. Ein Teufelskreis, der große emotionale Wunden hinterlässt.

Wir fragen die Leiterin, wie es sie es schafft, täglich all dies Schicksale und das Leid zu ertragen, dass sie hier sieht. Ihre Antwort kommt schnell und mit einem Lächeln, dass uns mitten ins Herz trifft: „Ein Ort zu schaffen, an dem die Kinder sich sicher und geborgen fühlen, gibt so viel zurück.“ Und genau das ist es, was wir hier spüren – eine Vision von Hoffnung, Zusammenhalt und gegenseitige Respekt. Am Ende des Tages gehen wir mit dem starken Gefühl auseinander, dass dieser Ort nicht nur Zuflucht bietet, sondern auch neue Kraft schenkt. Und auch die Dankbarkeit die uns entgegengebracht wird, ist überwältigend.

Ein Clown mit großen roten Schleifen im Haar und weißer Schminke auf den Augenlidern sitzt an einem Tisch und konzentriert sich auf etwas in ihren Händen. Auf dem Tisch vor ihr befinden sich ein Nähzeug und eine Lupe. Drei Clowns, die an ihren farbenfrohen Kostümen, roten Nasen und Hüten zu erkennen sind, gehen in einer Reihe im Freien. Zwei tragen rechteckige Koffer. Sie passieren Büsche und einen Drahtzaun an einem sonnigen Tag. Drei Clowns, alle mit roten Nasen, stehen im Freien. Einer hält eine Kiste, ein anderer ein Banjo, und der dritte trägt einen Strohhut und hält kleine Instrumente. Sie scheinen auf einer Wiese zu spielen. Eine Gruppe von Kindern sitzt eng beieinander auf einer Wiese, lächelt und beobachtet etwas aus dem Off. Einige Kinder halten Smartphones in der Hand und tragen bunte Kleidung. Die Stimmung ist fröhlich und aufmerksam. Da im Text keine seltsam gekleideten Menschen oder Menschen mit roten Nasen erwähnt werden, wissen wir nicht, dass irgendjemand in dieser Szene ein Clown ist - hier ist also Ihre umgeschriebene Version, die diese Information wiedergibt: Eine Gruppe von Kindern sitzt eng beieinander auf einer Wiese, lächelt und beobachtet etwas aus dem Off. Einige Kinder halten Smartphones in der Hand und tragen bunte Kleidung (keiner von ihnen ist ein Clown). Die Stimmung ist fröhlich und aufmerksam. Ein lächelnder Junge sitzt im Gras vor einer Gruppe von Clowns, die ihn beobachten und Fotos mit ihren Handys machen. Die Clowns sind im Freien, und die Atmosphäre wirkt fröhlich und lebendig. Eine Gruppe fröhlicher Kinder sitzt eng beieinander auf der Wiese und beobachtet lächelnd und lachend eine Gruppe von Clowns aus dem Off. Einige klatschen, und ein Kind hält ein Smartphone in der Hand, um den Moment festzuhalten. Eine Gruppe von Kindern und Clowns sitzt eng beieinander im Freien, lacht und lächelt. Ein Mädchen in einem rosa Sweatshirt und ein anderes in einer schwarzen Weste mit Jeans stehen im Vordergrund und genießen den Moment. Eine Gruppe von Kindern und Clowns sitzt im Freien auf einer Wiese und lacht zusammen. Drei Jungen sitzen vorne, während andere Kinder und Clowns im Hintergrund den Moment an einem sonnigen Tag genießen. Eine Gruppe von fünf Kindern steht im Freien, einige halten sich die Ohren zu, andere lächeln oder gestikulieren. Sie scheinen auf etwas zu reagieren, das sich nicht in der Kamera befindet. Im Hintergrund sind Clowns und Bäume unscharf zu erkennen. Drei Personen stehen im Freien zusammen. Eine Person, die ein Clown mit geschminktem Gesicht und roter Nase ist, lehnt sich an eine andere Person, die ein weißes Hemd trägt. Die dritte Person, die aufgrund ihrer karierten Jacke und ihres Hutes wahrscheinlich ebenfalls ein Clown ist, schaut den ersten Clown an. Es scheint, als würden sie einen lichten Moment miteinander verbringen. Zwei Erwachsene, beide Clowns, lächeln und lachen im Freien. Der Mann, der eine karierte Jacke und eine rote Clownsnase trägt, hält einen rosafarbenen Luftballon in die Höhe, während die Frau - ebenfalls ein Clown - mit einer roten Schleife und bemalten Wangen fröhlich mit den Händen vor dem Gesicht zuschaut. Eine Gruppe von Kindern im Freien lacht und zeigt auf zwei Clowns mit roten Nasen, Hüten und bunten Kostümen. Die Veranstaltung wirkt festlich und lustig, und die Kinder machen begeistert mit. Ein älterer Clown mit Strohhut und roter Nase spielt fröhlich für eine Gruppe lächelnder Kinder im Freien, während ein anderer Clown in einer karierten Jacke in der Nähe steht. Die Szene ist lebhaft und fröhlich. Ein älterer Mann mit rosa Jacke und roter Nase jongliert als Clown verkleidet einen Ball im Haus, während ein anderer Clown mit Gesichtsbemalung und rotem Stirnband aufgeregt zusieht. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt eng beieinander auf Stühlen in einem Haus und beobachtet lächelnd und lachend einige Clowns im Hintergrund. Im Hintergrund sind einige Erwachsene zu sehen, die ebenfalls lächeln. Die Stimmung ist fröhlich und lebhaft. Zwei Erwachsene - die Clowns sind - und eine ältere Frau klatschen und lächeln, während ein junges Mädchen mit Luftballons vor ihnen in einem hellen, fröhlichen Raum steht. Die Gruppe scheint sich gemeinsam an einer spielerischen Aktivität zu erfreuen. Eine Person, die einen Strohhut, eine rote Nase und ein gemustertes Hemd trägt, kniet mit erhobenen Händen auf dem Boden und spielt in einem Raum mit weißen Vorhängen, einem Koffer und Requisiten im Hintergrund.

„Wenn ich groß bin, möchte ich auch Clownin werden“ – die Macht der Vorbilder

14.10.2024

Nach einer unserer Vorstellung kam ein kleines, etwa sechsjähriges Mädchen auf mich zu, umarmte mich und sah mich mit großen Augen an. Dann sagte sie: „wenn ich groß bin, möchte ich auch Clownin werden.“ Dieser Satz ging mir mitten ins Herz und mir wurde unvermittelt in diesem Augenblick klar, wie tief unsere Arbeit die Kinder hier berührt. Wir sind für sie nicht nur Künstler, wir werden zur Vorbildern – zu Helden in einer Welt, die für sie oft von Unsicherheit und Herausforderung geprägt ist.

Kinder lernen durch Nachahmung, und was sie in uns sehen, formt ihr Bild von dem, was möglich ist. Wir als Clowns vermitteln ihnen, dass Freude und Hoffnung auch in schwierigen Zeiten möglich ist. Damit haben wir die Möglichkeit, Emotionen zu bewegen. In Moldawien, wo viele Kinder ohne ihre Eltern aufwachsen, weil diese im Ausland arbeiten, empfinde ich die Rolle von Vorbildern umso wichtiger. Das Mädchen, dass davon träumt, Clownin zu werden, hat nicht nur die Freude gesehen, die wir verbreiten, sondern auch die Kraft der Gemeinschaft und des Lachens, die wir in unserer Arbeit schaffen. Die Bewegung von Emotionen geschieht jedoch nicht nur in eine Richtung. Diese findet nicht nur bei den Kindern oder anderen zuschauenden statt. Vor allem Kinder sind der Spiegel unserer Emotionen. Damit auch die der Clowns.

Vor allem bei einer unserer letzten Vorstellungen sehen wir, wie stark die Kinder auf unser Spiel reagieren und ganz in den großen Emotionen der Clowns aufgehen, lachen und mitfühlen. Fluturasch und Päpädia zanken sich im Verlauf des Stücks um Luftballons und veräppeln einander ganz schön, jede Show aufs Neue, zur ziemlichen Freude der Kinder. Wenn der Streit beigelegt und bei einem Tanz offensichtlich wird, dass sich die beiden ja doch sehr gerne mögen, nutzt Kokosch das wiederum zur Sabotage gegen beide. In jeder Show entscheiden sich die Kinder solidarisch dazu, den „Übeltäter“ zu verraten – heute jedoch reißt den Kindern echt der Geduldsfaden, im Dutzend entern sie die Spielfläche, beschweren sich vehement und nehmen die Verfolgung auf, bis sie Kokosch umzingelt und dingfest gemacht haben. Die Szene konnte beim besten Willen nicht wie geplant vorgeführt werden und musste improvisiert weitergehen, was uns Allen einen Riesenspaß bereitete.

Es war ein wunderbarer Moment, der zeigte, wie tief das Bedürfnis der Kinder nach Gerechtigkeit und Gemeinschaft verankert ist – sie spiegeln das, was sie in uns sehen, und verstehen instinktiv, dass die Clowns am Ende aller Verwicklungen immer noch Freunde bleiben. Unsere Arbeit hat nicht nur für die Kinder eine große Bedeutung, sondern auch für uns. Jeder Auftritt, jeder Reaktion der Kinder erinnert uns daran, warum wir hier sind. In Momenten wie diesen – wenn ein kleines Mädchen davon träumt, eines Tages selbst Clown zu werden, oder wenn Kinder sich gemeinsam für das Gute einsetzen – erkennen wir, dass wir mehr tun, als nur eine Show zu spielen. Wir hinterlassen einen bleibenden Eindruck, indem wir Visionen schaffen, Solidarität fördern und Freude verbreiten.

Zwei Clowns, einer im Rock und einer mit Hut, tun spielerisch so, als würden sie sich vor einem Wandgemälde mit der Aufschrift "Central de" in einem lebhaft dekorierten Raum gegenseitig mit Löffeln versohlen. Kinder und Clowns, die seltsam gekleidet sind oder rote Nasen haben, sitzen auf bunten Sitzsäcken und lachen, während weitere Kinder und Erwachsene lächeln und etwas aus dem Off in einer fröhlichen Innenumgebung beobachten. Drei als Clowns verkleidete Mädchen sitzen an Tischen, lächeln und machen mit ihren Händen Friedenszeichen. Zwei als Clowns verkleidete Mädchen tragen schwarze Oberteile, während das dritte Mädchen weiß ist und eine Brille trägt. Sie sehen fröhlich aus und posieren für die Kamera in einem Klassenzimmer. Eine Gruppe von Kindern, die lachend auf bunten Sitzsäcken in einem lebhaften Innenraum sitzen - im Hintergrund sind einige Erwachsene und weitere Kinder zu sehen, die alle entspannt und fröhlich wirken. Die "seltsam" gekleideten Menschen oder diejenigen mit roten Nasen unter ihnen sind Clowns. Zwei Mädchen, beide Clowns, spielen in einem Haus mit Luftballons. Ein Clown, gekleidet in eine rote Jacke und rosa Leggings, lächelt und hält Luftballons, während der andere Clown, in einem geblümten Rock, sich bückt; beide scheinen eine spielerische Aktivität zu genießen. Hinter ihnen hängen Herzen an einer Tür. Vier Personen, darunter zwei Erwachsene (die Clowns sind) und ein lächelndes Kind in Rosa, stehen vor einer blauen Wand, halten sich an den Händen und heben feierlich die Arme. Ein weiterer Erwachsener steht am Rand; alle wirken fröhlich. Drei Clowns treten mit Musikinstrumenten vor einer bunten Wandmalerei auf. Sie tragen rote Nasen, verspielte Kostüme und Hüte und schaffen so eine fröhliche und lebendige Szene. Eine Gruppe von Kindern und eine erwachsene Frau sitzen in einem Raum zusammen, klatschen und lächeln. Keiner von ihnen ist ein Clown. Hinter ihnen hängen ein Banner mit der Aufschrift "Centrul de tineret Grătiesti" und Regale mit Büchern und Unterrichtsmaterialien. Ein Clown mit roter Nase, Schleife und bunten Kleidern steht in einem geschmückten Raum mit Herzgirlanden in der Tür und Topfpflanzen auf dem Boden. Zwei ältere Männer, die Clowns sind, rote Nasen und bunte Kostüme tragen, jonglieren Bälle vor einer blauen Wandmalerei mit rumänischem Text. Zu beiden Seiten stehen üppige Grünpflanzen. Zwei Jungen sitzen auf Stühlen, einer in einem schwarzen Hemd, der andere in einem blauen Hemd mit Abzeichen, und schauen in Richtung eines Clowns in einem rotkarierten Hemd, der mit dem Rücken zur Kamera steht. Im Hintergrund sind bunte Gegenstände und einige Dekorationen zu sehen. Kinder sitzen auf bunten Sitzsäcken und Stühlen in einem Klassenzimmer, lächeln und beobachten die Clowns mit Interesse. Die Atmosphäre wirkt lebendig und einnehmend. Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen sowie einige Clowns sitzen eng beieinander - einige auf Stühlen, andere auf Sitzsäcken -, lächeln und schauen aufmerksam auf etwas oder jemanden außerhalb des Bildes. Drei Clowns mit roten Nasen und albernen Kostümen posieren spielerisch mit bunten Requisiten; zwei von ihnen stehen im Vordergrund, während ein anderer Clown mit einem ähnlichen Ausdruck im Hintergrund steht. Ein blau-weißes Wandgemälde befindet sich an der Wand hinter ihnen.

Einmal Alles

16.10.2024

Heute ist unser letzter Spieltag hier in Moldawien und wir sind ein bisschen zu spät, etwas chaotisch und mit Blick auf die Uhr. „Ach herrje, in 13 Minuten müssen wir umgezogenen, geschminkt und fertig vorbereitet auf der Bühne stehen!“ Nasen, Plektrums, Konfetti und Luftballons fliegen durcheinander um dann wieder sortiert am Clown zu sein. In dieser Tour haben alle das Gefühl etwas zerstreuter zu sein, beim anschließenden Reflektieren merken wir aber, wenn es drauf ankommt können wir uns auf uns Bande und unsere Professionalität verlassen.

Unsere erste Station am Morgen ist eine Schule für Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen; die hier Unterrichteten haben ganz unterschiedliche Herausforderungen, von Down- Syndrom über Intelligenzminderung bis zu körperlichen Einschränkungen. Eines haben sie alle gemeinsam, sie lieben die Clownerie. So berichtet eine der Pädagoginnen im Anschluss, dass viele Kinder erstaunlich aufmerksam waren und einer der Jungen schon sehr lange nicht richtig in der Kommunikation reagiert, nun aber die Augen die gesamte Zeit geöffnet hatte und uns zuschaute. Beim anschließenden Rundgang durch die Schule werden uns mit besonderem Stolz werden die ergo – und logotherapeutischen Räume präsentiert, die erst letztes Jahr mithilfe von Bauingenieuren und der großen Unterstützung der Rotarier Chisinau renoviert werden konnten.

Die zweite Vorstellung findet in einer Schule für gehörlose Kinder statt. Kurz vor Beginn bekommen wir diese Information und stecken die Köpfe zusammen: was bedeutet das für unser Stück? Doch bevor wir lange darüber nachdenken können, werden wir schon mit Umarmungen der Kinder empfangen – ein erstes Zeichen, dass hier, wie bei uns Clowns, vor allem mit Emotionen kommuniziert wird. Auf diesen Auftritt freuen sich alle besonders. Ein Dolmetscher für Gebärdensprache ist vor Ort und darf unsere Vorstellung übersetzen, doch schon nach der ersten Szene setzt er sich selber ins Publikum und genießt das Stück – ein gutes Zeichen für uns, wir sind uneingeschränkt verständlich. Die Emotionen sind groß: als unsere Clownin Fluturasch heulend ins Publikum rennt, stehen plötzlich mehr als die Hälfte der Kinder auf, um sie zu trösten. Im großen Finale meldet sich der älteste Schüler mutig freiwillig und wird für seine Tapferkeit mit einer Konfettikanone gefeiert.

Nach dem Auftritt und vielen Fotos werden wir noch zu Kaffee und Tee eingeladen und es entstehen interessante Gespräche. Es wird vor allem über Inklusion diskutiert – sollen gehörlose Kinder in reguläre Schulen gehen, obwohl dort oft nicht die optimalen Fördermöglichkeiten gegeben sind? Es ist ein zweischneidiges Schwert, dass keine einfache Antwort bietet.

Der dritte Auftritt des Tages führt uns zu einem Freizeitzentrum, an dem wir bereits am Anfang der Tour gespielt haben. Diese letzte Show der Tour bringt uns mit ukrainischen Jugendlichen zusammen, die erst seit einem Monat hier sind und – sozusagen – gerade eben aus den Städten der Frontlinie nach Moldawien geflohen. Sie wirken erschöpft und etwas distanziert, immer wieder aber gelingt uns, auch sie mit Humor und Freude anzustecken.

Der Tag vergeht wie im Flug. Müde, aber glücklich machen wir ein letztes Mal Abschiedsfotos und packen die Sachen. Der Satz der Fotografin Daniela bleibt besonders im Gedächtnis und trifft genau das, was alle spüren: „Mit Nase sah doch alles irgendwie schöner aus.“

Ein Clown mit Gesichtsbemalung, einem roten Schleifenstirnband und einer geblümten Schürze lächelt im Freien. Bunte Wimpel hängen im Hintergrund, und verschwommene lila Formen umrahmen den Vordergrund. Ein Clown mit aufgemalter roter Nase und geschlossenen Augen umarmt eine andere Person in einem karierten Hemd und einer flachen Mütze. Die Umarmung wirkt warm und tröstlich. Das Bild ist in schwarz-weiß gehalten. Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen, einige mit Down-Syndrom, darunter seltsam gekleidete Clowns, stehen in Jacken und Mänteln im Freien und beobachten aufmerksam etwas im Off. Der Schauplatz scheint eine Schul- oder Gemeindeveranstaltung zu sein. Ein Junge mit Kapuzenpulli und Stirnband lächelt und gestikuliert mit den Händen nach draußen, während eine Gruppe anderer Kinder - von denen keines seltsam gekleidet ist oder rote Nasen hat - im verschwommenen Hintergrund steht. Das Bild ist in schwarz-weiß gehalten. Drei Clowns in klassischer Kleidung treten fröhlich vor einer Menschenmenge im Freien auf. Zwei Clown-Männer halten Teller; einer sieht aus, als würde er tanzen, während eine Clown-Frau singt oder schreit. Kinder und Erwachsene schauen zu, während über ihnen festliche Wimpel wehen. Zwei Clowns treten im Freien auf. Der Mann in einer rosa karierten Jacke und mit roter Nase singt oder schreit, während die Frau, ebenfalls ein Clown mit roter Nase und Stirnband, zusieht. Im Hintergrund hängen bunte Wimpel. Eine Gruppe von Kindern und zwei Clowns posieren und lächeln im Freien. Der eine Clown trägt eine rosa karierte Jacke, der andere Clown, der eine rote Nase hat, trägt einen Strohhut und spielt eine Ukulele. Im Hintergrund sind Bäume und Dekorationen zu sehen. Eine Gruppe lächelnder Kinder sitzt in einem hellen Raum zusammen und beobachtet etwas aus dem Off. Im Vordergrund, teilweise unscharf und an den Kindern vorbei, ist ein Clown mit einer roten Weste zu sehen. Eine Gruppe kleiner Kinder sitzt auf Stühlen in einem Haus, lächelt und zeigt begeistert auf etwas im Hintergrund, scheint beschäftigt und aufgeregt zu sein - wahrscheinlich sieht sie Clowns. Eine Gruppe von Kindern sitzt in Stuhlreihen in einem hell erleuchteten Raum, lächelt und lacht mit erhobenen Händen, während einige Clowns hinter ihnen sitzen und ebenfalls lächeln. An der hinteren Wand hängt ein Gemälde. Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen, einige als Clowns gekleidet, sitzt lachend und lächelnd auf Stühlen in einem Haus. Der Fokus liegt auf einem kleinen Jungen im Vordergrund, der zur Seite blickt und glücklich und beschäftigt wirkt. Eine Gruppe lächelnder Kinder versammelt sich um einen Clown und umarmt ihn, wodurch eine fröhliche und lebhafte Atmosphäre im Haus entsteht. Vier Erwachsene, darunter zwei Clowns, stehen in einem bunt geschmückten Raum und jubeln mit erhobenen Armen, während um sie herum buntes Konfetti fällt. Die Atmosphäre ist fröhlich und festlich. Ein Clown in einer hellen karierten Jacke, roten Schuhen und einer Fliege führt vor sitzenden Kindern im Freien ein dramatisches Schauspiel auf. Ein Kind verdeckt sein Gesicht, während andere zusehen und lächeln. Hinter ihnen hängt ein großes Informationsplakat an der Wand. Drei Personen in farbenfrohen Kostümen - eindeutig Clowns - laufen im Freien; einer führt mit dem Finger an den Lippen, ein anderer folgt mit einem Papierfächer, und der dritte, mit einem Spazierstock, bildet das Schlusslicht. Ein offener Koffer liegt in der Nähe auf dem Boden. Eine Gruppe lächelnder Kinder sitzt im Freien in einer Reihe und beobachtet etwas aus dem Off. Sie wirken entspannt und fröhlich, mit Clowns, die sich durch ihre merkwürdige Kleidung oder rote Nasen auszeichnen, im Bild. Im Hintergrund sind ein gelbes Gebäude und Fenster zu sehen. Zwei Clowns befinden sich draußen in der Nähe eines Gebäudes; der eine, mit einer rotkarierten Jacke und einer Clownsnase bekleidet, bereitet sich darauf vor, einem grünen Luftballon auszuweichen, der von dem anderen Clown, der einen Hut und ein blau gemustertes Hemd trägt, geworfen wird. Ein Clown und eine Frau - beide Clowns, wie an ihren roten Nasen zu erkennen ist - feiern fröhlich mit einem kleinen Jungen, während draußen buntes Konfetti um sie herumfliegt. Alle sehen fröhlich und festlich aus.

Gepostet am

22.01.2024