2013 Sri Lanka


02.01.2013 - 19.01.2013

Stefan Schiegl, Sascha Schett, Martin Pierags, Heiko Mielke, Ariane Stedtfeld (Logistik), Thomas Victor (Fotograf)

 

 


 

erster tag

Nach der Ankunft auf dem Flughafen werden wir mit einer weihnachtlich geschmückten Empfangshalle und 24 Grad  von unserem ständigen Begleiter empfangen.
Die Fahrt durch Colombo war spannend aber irgendwann eintönig, der Straßenrand der gesamten Fahrt von knapp 2 Stunden gesäumt von Verkaufshäusern und -buden. Verkauft werden Autokarosserieteile im Schaufenster, kleine süße Bananen in ganzen Stauden und orangene Kokosnüsse  und Möbel, die neben dicken Baumstämmen liegen und bald verarbeitet werden. Reifen werden gleich am Straßenrand gewechselt und in der Nähe des Flusses wird Fisch verkauft.
Die Strassen sind voll von allen möglichen Gefährten, die nicht viel gemein haben mit unseren Autos. Am meisten sind motorisierte, überdachte Dreiräder namens Tuk-Tuk anzutreffen,  die Menschen und Baumaterialien transportieren. Oder Laster, Landkarten, Trecker und Kleinbusse, in solch einem fahren wir mit unserem Fahrer und Begleiter Muheddin, der deutsch spricht, sondern auch unseren Humor versteht. Er ist unverzichtbar und eine Bereicherung für die ganze Gruppe.
Die erste Probe verschiebt sich auf  morgen Vormittag und der erste Auftritt ist dann nachmittags um 3 in Hikaduwa in einem Kinderheim.

 

Unser erster Auftritt fand heute im Kinder- und Jugendarrest in Hikkaduwa vor 70 Kindern und ihren Betreuern statt. Nicht nur wegen des ersten Auftritts, sondern auch wegen der weit verbreiten Unbekanntheit von Clowns in Sri Lanka waren wir aufgeregt. Doch schon bei den ersten Takten des Begrüßungslieds klatschten die Jungen fröhlich und offen mit.

 

Lachen jenseits von Zeit

Worte zu finden nach unserem heutigen Auftritt, ist schwierig und doch können wir sie nicht zurückhalten: „Wahnsinn!“, „Super!“, „Irre!“, so unsere ersten Reaktionen.
Unser Publikum war klein, und doch sehr groß. Empfangen wurden wir vom St. Albert’s Elders Home in Beruwela, wo wir für die dort lebenden Senioren und Seniorinnen spielten, jonglierten und musizierten. Bereits beim ersten Mitklatschen und Lachen wuchs nicht nur die Freude, sondern auch die Zuschauerzahl, denn Menschen kamen aus ihren Häusern und Geschäften zu den Zäunen, um mitzugenießen, und schnell hielten auch Tuk-Tuks und Busse an…
Exklusiv blieb die kleine „After-Show-Party“ im Gebäude, bei der weiter musiziert, gesungen und getanzt wurde. Die Bewohner tanzten – leicht und begeistert, wie mit 14 Jahren. Die Augen funkelten, die Lippen lächelten. Den eigenen funkelnden Augen kaum glaubend, sahen wir sie tanzen und auch jetzt bleibt es  schwierig, die Worte zu finden.

 

3. Show und Weiterreise

Unseren 3. Auftritt hatten wir in Galle im Kinderheim, der uns, den Kindern und ganz besonders einem anwesenden Geburtstagskind viel Spass gemacht hat. Nach dem Auftritt schnitt Shashikala ihre quadratische Geburtstagstorte an. Von einem Tortenstück in ihren Händen ließ sie reihum jede Person abbeißen. Die Clowns gratulierten nicht nur mit einem Ständchen und einer Tellerjonglage, in deren Mittelpunkt sie stand, sondern auch mit einer roten Nase als Erinnerung an einen besonderen Tag.

Auf unserer Fahrt nach Marawila ziehen Reisfelder, Kautschukplantagen und Palmen an uns vorbei. Manchmal stehen auch Wasserbüffel auf den Feldern und Silberreiher umringen sie, um die Insekten wegzufangen, die die Büffel belästigen. Viele religiöse Gebäude und Plätze säumen den Weg und die Bestimmung der Glaubensrichtung fällt mit der Zeit immer leichter.
Nach insgesamt 5 1/2  Stunden Fahrt für 180 km wurden in einer Probe unsere Eindrücke und die Reaktionen des Publikums ins Stück eingearbeitet. Morgen wird der erste Tag mit zwei Shows sein.

 

letzter Tag an der Westküste

 

Aufstehen um 6.45 Uhr. Heiko schnarcht uns sanft aus den Betten. Frühstück am Strand, direkt neben Bagger und Fishermen.
Um 8.30 Uhr ging es los zum Infantshome of Prittipura. Bereits zum vierten Mal konnten wir in diesem Heim gute Laune verbreiten. Highlight dieses Auftritts: Pepe schießt mit seinem Luftballon das Licht aus. Beendet wurde die Show mit Musik und Tanz.
Danach gab`s Essen im Angelshome und Sascha machte ihre ersten Erfahrungen mit Fingerfood.
Nach einer kurzen Pause warteten dort bereits 280 Kinder und Erwachsene auf unseren Auftritt.
Nach 50 wilden Minuten sind wir geschafft und hochmotiviert für die kommenden Shows!

Von West nach Ost

Fakten von heute: Einmal quer durchs Land von West nach Ost. 250 km in 8 Stunden!!!!
Heute gab es endlich mal Sonnenschein. Auf unserer „Safari“ haben wir gesehen: Elefanten, Menschen, Warane, Hunde, Ziegen, Pferde, Wasserbüffel, Affen, Mungos, Ratten, Krähen, Reiher, Brötchenfliegen, Fische, Kühe (en masse), Eisvögel, Eintagsfliegen, Moskitos, Katzen.
Weitere Highlights waren ein tosender Wasserfall, verschiedene Ananas- und Mangoplantagen, eine Kokosnuss -Versuchsfarm, diverse Überschwemmungen, riesen Schlaglöcher, frisch geteerte Straßen und eine Polizeikontrolle.
Angekommen in Trincomalee wurden wir von Jutta und Aruna von der Pina – Hilfe herzlichst empfangen und freuen uns auf unsere morgigen Auftritte vor mehr als 800 Kinderaugen.
Suchbild: Wieviele Affen sind auf dem Bild???

 

Erster Tag an der Ostküste

Heute Morgen hatten wir unsere ersten beiden Auftritte an der vom Krieg, vom Tsunami und vom Hochwasser gebeutelten Ostküste. Wir spielten in zwei Schulen in denen uns die hauptsächlich tamilischen Kinder mit einem schönen Ritual begrüssten. Insgesamt 800 Kinder und viele Erwachsene schauten uns zu und es war uns eine grosse Freude dort zu spielen. Organisiert wurde das ganze von unserem Kontaktmann Dr. Aruna und seiner Frau Jutta, zu sehen auch unter www.pina-hilfe.de

 

Zuschauerrekord

hello! … Hello! … HELLO! … echote es heute von über 1.200 Kindern und Ewachsenen den Clowns entgegen. Wir hatten erneut in zwei Schulen, diesmal einer singhalesischen und einer muslimischen, schöne Auftritte: In der ersten Schule warteten 580 Kinder in einem Raum, in dem eine deutsche Schulklasse Platzangst bekommen hätte. Deshalb standen zusätzlich auch vor jedem Fenster die Kinder, um unseren Auftritt zu sehen. In der zweiten Schule stand das gesamte Gelände unter Wasser und wir wurden mit den Bussen direkt bis an die Bühne gefahren. Über 600 Kinder und Erwachsene ließen sich mitreißen.

 

Bergfest in Batticaloa

Nach der Abfahrt in Trincomalee ging es heute 150 km weiter südlich an der Küste entlang nach Batticaloa. Wir sind durch viel überschwemmtes Gebiete gefahren, was durch die ungewöhnlichen Regenfälle zu dieser Jahreszeit an der Ostküste hervorgerufen wurde. Einmal war sogar auf beiden Seiten der Strasse Wasser und der Teerbelag war schon ein wenig durch Unterspülung beschädigt. Bei unserem heutigen Auftritt in einem ehemaligen Kinderheim kamen mehr als 200 Zuschauer aus einem Stadtteil von Batticaloa, in dem es 700 Opfer der Tsunami-Katastrophe zu beklagen gab. Die Show ist gewohnt gut angekommen und die gestern besprochenen Änderungen wurden erfolgreich umgesetzt. Auch die emotionalen Beiträge werden zunehmend überzeugender dargestellt und heute sogar mit Szenenapplaus bedacht.

Früh am Morgen ging es heute in die Lagoonen von Battikaloa. Bei der Ankunft an unserem ersten Auftrittsort wurden wir beim Vorfahren schon mit Applaus und Jubel empfangen.Über 300 Kinder und jeden Menge Erwachsene konnten wir mit unserer Show begeistern.
Nach einer Mittagspause ging es weiter zum zweiten Auftritt in einem Jungenheim zu dem unser Fahrer noch 25 Mädchen im unserem 9 Sitzer Bus abholte.
Unser Kontaktmann fragte uns ob wir heute noch eine weitere Show spielen würden. Und schon ging es zum dritten Auftritt des Tages.
Sichtlich erschöpft fallen wir nun in unsere Betten.

 

Neujahr im Südosten

Heute morgen wurden wir von knapp 500 Kindern empfangen, die sich 200 Meter im Spalier aufgestellt hatten und uns applaudierend begrüssten. Am Ende der Show führten 7 schön geschminkte und geschmückte Mädchen noch einen traditionellen Tanz vor. Nach einem kurzen Snack ging es weiter in ein Kinderheim mit 31 Kindern und weiteren Zuschauern. Beim anschliessendem gemeinschaftlichem Teetrinken sangen uns die Mädchen noch ein wundervolles, berührendes Tischgebetslied vor. Am Abend wurden wir in der Nähe von Ampara von unserem Organisator vor Ort empfangen und in unser neues Hotel begleitet. Da zur Zeit wegen der heftigen Überschwemmungen kaum Hotels geöffnet haben, müssen wir uns mit einem spartanischem, muffigem, fensterlosen Guesthouse zufrieden geben. Morgen wird hier Neujahr gefeiert und wir gönnen uns einen freien vormittag und schauen, ob wir nachmittags eine Strassenshow organisieren können. So das war jetzt erstmal wieder ein update, auf YouTube gibt es einen kurzfilm über unseren ersten „grossen“ Auftritt.

Frühstart

Nach unserem off Tag spielten wir heute unsere ersten beiden Shows in Addalaichennai und Pottuvil. Der Wecker klingelte bereits um 6.00 Uhr. Genau die richtige Zeit für uns sechs. Jetzt aber schnell wach werden war unsere Devise, da wir bereits um 8.00 Uhr unsere erste Show beginnen sollten. Als wir in der Schule ankamen, standen 450 Kinder plus Lehrer in Reih und Glied auf dem Schulhof und machten nach Trillerpfeifenkommando Frühsport. Nach der Show ging es schnell weiter ins 1 Std. entfernte Surferparadies ohne Surfer, Pottuvil. Mit etwas Verspätung starteten wir unsere zweite Show. Dieses mal durften wir knapp 500 Zuschauer begeistern.
Eine neues Vidoe von heute

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Richtig laut Winken

Noch immer überrascht uns jede unserer gespielten Shows durch ihre Andersartigkeit. Unseren Vormittag verbrachten wir in einer Schule, wo wir auf einer Feier zum hinduistischen Neujahr für 300 Personen auftraten. Nach der einen und anderen Rede waren die Kinder von Anfang an voll mit dabei. Als die Clowns eine Bühne voller Blüten betraten, genügte schon ein Lächeln von unserer Pipi und der Saal war gefüllt von winkenden Händen. Es bleibt faszinierend, welches Klangvolumen Kinder aufbauen können… Nachmittags waren wir zu Gast in einem Mädchenheim, wo wir mit viel Freude, Liebe und Dankbarkeit empfangen wurden. Die Jonglage unserer Männer erhielt besonders viel Applaus. Ganz fasziniert waren die kleinen Mädels zudem von Mattes Seifenblasen und die grösseren Mädels von Pepes Locken. Die logistischen Aufgaben haben sich mittlerweile um regelmässige Auskünfte zu Beziehungs- und Familienstand der Männer erweitert.














 

Letzte Show im Osten

Unser heutiger Tag verlief zweigeteilt, am vormittag besuchten wir eine muslimische Schule mit 400 Kindern, von denen 50 heute Ihren ersten Schultag bestritten. Wir nahmen kurz an einer Zeremonie teil, in dem der stellvertretende Chef der örtlichen Erziehungsbehörde die Hand eines eingeschulten Kindes nahm und mit ihm den Buchstaben „A“ in Tamil in eine Sandschüssel schrieb.
Bei der Show haben sich nicht nur die vielen Kinder vor Lachen geschüttelt, auch besagter Regierungsbeamter konnte sich vor Lachen kaum auf seinem Stuhl halten. Beim obligatorischem Tee nach der Aufführung wurden wir eingeladen,  die Schule bei unserem nächsten Besuch in Sri Lanka auf jeden Fall wieder zu besuchen.
Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zurück an die Westküste vorbei an wunderschöner Landschaft, weiten Reisfeldern und grossen grün bewachsenen Bergen.
Nach 200 km übernachten wir im Elephant Lane In Udawalawe, ohne allerdings einen Elefanten gesichtet zu haben.











 

On the Road

Heute sind wir nach einer siebenstündiger Fahrt mit insgesamt 200 km Fahrtstrecke am 45 Grad heissen Auftrittsort angekommen. Uff…… Gespielt haben wir in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, und hinzu kamen noch einige Kinder und Erwachsene aus dem Dorf. Gemeinsam wurde anschliessend noch der erste Geburtstag eines Babys mit Kuchen gefeiert. Unsere Reise neigt sich nun langsam dem Ende zu. Wir haben nur noch zwei Spieltage vor uns und am Montag gehts dann schon wieder nach Hause, wo uns ja laut euren Beschreibungen ziemlich viel Schnee erwartet. Na prima…..










 

Banana Pancake

Die letzten beiden Shows vor der Dernière: Vormittags haben wir im Salani-Kinderheim in Wennapuwa 60 Kinder zum Lachen gebracht. Nachmittags waren wir zu Gast in einer christlichen Schule und haben vor knapp 1000 Zuschauern mit einem dankbaren Publikum eine Super-Show gespielt. Wir freuen uns schon auf die morgige Dernière, der letzten Show, bei der jeder Clown während der Show „leider“ nur eine Szene anders spielen darf, als abgesprochen. Pippi hatte heute während der Mittagspause eine Kostprobe geliefert, indem sie Matte aus seinem Mittagsschlaf mit einem Kübel Wasser aufgeweckt hat. Am Abend gab es leckeren Bananen Pancake mit Honig, hmmm. Wir haben heute endlich unseren Fotografen Thomas Victor, dem wir die ganzen tollen Fotos verdanken, selber auf einem schönem Foto festhalten können.




















Showdown

Mit viel Warmherzigkeit wurden wir heute bei den Ladani Kinderheimen empfangen. Aus mehreren Einrichtungen wurden insgesamt ca. 190 Kinder zu unserer Vorführung gebracht. Weil es unser letzter Auftritt auf dieser Reise war, wurden in die Show einige Überraschungen eingebaut. Unter anderem wurde für Pepe ein Geburtstagslied zelebriert.
Resumée unserer Reise: 24 Shows, 6750 Zuschauer, 2252 gefahrene km, ein Fotograph, eine Logistikerin, vier Clowns, sechs Liter Motoröl, 75 Stunden im Bus, 370 Liter Diesel, zwei Fahrer, 360 Liter Wasser, 35 kg Wäsche, 20 Kilo Reis, 15 Kilo Dahl, 1 Krokodil, Splitter im Fuss, Schürfwunden, eine verlorene Brille, Mückenstiche, 1238 Minuten auf der Bühne, 21 Hochzeitspaare gesehen, 1050 Rupie Geldstrafe für unseren Fahrer, drei Geburtstagskinder,  wertvolle Momente unzählig………..schön wars! Danke


Frühsport

Dank an die Ladani Kinder für diese schöne Erinnerung



Unsere beiden Fahrer Muhedin und Musharrif.




Geburtstagskind Pepe



Gepostet am

24.01.2013