Auf ihren Reisen waren die Clowns ohne Grenzen immer wieder mit der Situation von Flüchtlingen konfrontiert, die ihr Heimatland verlassen mussten und nun in einem für sie fremden Land saßen, ohne zu wissen wie es weitergehen soll. Eine Situation, die auch aus Asylunterkünften in Deutschland bekannt ist. Es liegt also nahe, den Blick auf das eigenen Heimatland zu werfen. Der erste Schritt in diese Richtung ist die nun anstehende Tour durch Aslybewerberunterkünfte in Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Und genau dies wollen die vier Clowns aus dem Raum München vom 28.04. bis 04.05. tun, mit einer Show ganz ohne Worte, jedoch mit viel Musik, Slapstick und Jonglage. Das passende Thema ist: Warten. Mit dabei sind der Clown Andreas Schantz, Schauspielerin und Clownin Georgia Huber, Schauspielerin, Clownin und Filmkompositeurin Miriam Brenner sowie Musiker, Performer und Clown Stefan Knoll. Begleitet werden sie vom Fotografen Manfred Lehner.
Die Tourleitung übernimmt Claudia Engelhardt.
Stationen ihrer Reise werden unter anderem sein: Zirndorf, Würzburg, Jena, Halberstadt, Eisenberg und Augsburg.
Erster Tag
Neuland Daheim
BAMF = Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Viele wirken müde auf mich. Auch das Personal. Befindlichkeiten hindern oft schnelle Lösungen für Problemfälle zu finden. Manchmal sind viele von einem Einzigen abhängig. Das kann mürbe machen. Wir spüren und erfahren auch, dass gerne noch so viel mehr getan werden möchte, wenn nicht die unzähligen schriftlichen Anforderungen und Amtswege, fehlende finanzielle Mittel und letztlich auch Personalmangel im Wege wären.
Gemalt von einem Kind aus der Kinderbetreuung
Unsre Show beginnt eher ruhig am Anfang. Jeder von uns kommt nach der Reihe auf die Bühne, so dass die Kinder und Zuschauer genügend Zeit haben jeden einzelnen von uns genau zu beobachten. Das Hauptthema, welches wir in unsrer ca. 53-minütigen Show haben, lautet: Warten!
Nächster Halt ist Weismain.
Etwa 30 Kinder sowie 10 Erwachsene schauen uns im Aufenthaltsbereich mit hohen Decken zu. Der Raum ist quasi das Wohnzimmer.
Anfangs noch etwas chaotisch durch die Aufregung der Kinder, wird die Show dann von allen sehr konzentriert verfolgt. Teilweise ist es im Raum für ganz kurze Zeit absolut still, um dann wieder mit Gekicher und Geschrei gefüllt zu werden.
Gegen 21 Uhr kommen wir in der auf einem Berg ohne Internet und Netz gelegenen Pension bei Weismain an und verdauen nicht nur das Essen, das wir davor genossen hatten.
Nachtrag:
29. April 2014: Zweiter Tag
Das große Warten
Ein sehr entspannter Morgen.
Gemütliches Frühstück – und immer noch kein Internet geschweige denn Netz für unsere Handys.
Wir sind auf uns allein gestellt.
Unser Weg führt uns weiter nach Würzburg in die größte Gemeinschaftsunterkunft in Bayern.
Stand 31. März 2014: ca. 450 Menschen aus 39 Ländern leben in einer ehemaligen Wehrmachtskaserne, die später zur Kaserne der Amerikaner umfunktioniert wurde. Unter anderem erinnert ein amerikanisches WC-Bild für Männer daran, sowie Nischen in den Gängen, die einst als Gewehrhalterungen dienten.
Der Leiter der Einrichtung empfängt uns freundlich.
Uns werden die Gebäude 301 und 306 gezeigt, in denen Familien bzw. (allein erziehende) Frauen untergebracht sind. Vor den einzelnen Türen, hinter denen sich unzählige Einzelschicksale verbergen, stehen Schuhe und andere persönliche Gegenstände. Manche Türen sind mit Vorhängen provisorisch verschönert.
Wir sehen Gemeinschaftsküchen und bekommen Geschichten zu hören von den Schwierigkeiten der unterschiedlichen Kochgewohnheiten der Menschen. Ein halal Rindfleisch kann nicht in derselben Pfanne wie Schweinefleisch zubereitet werden. Der Verschleiß der Haushaltsgeräte, die hier beinahe 24 Stunden durchlaufen, ist selbstverständlich höher als sonst.
Plakate die unseren heutigen Besuch ankündigen wurden bereits vor einem Monat an wichtigen Eckpunkten ausgehängt. Wir gehen daran vorbei und sind gespannt wie viele Menschen kommen werden. 15 Uhr ist Spielbeginn in der Kantine.
Dort wurden noch bis Ende Januar Essenspakete ausgeteilt. Seit Februar wird in Bayern Haushaltsgeld ausgezahlt, mit dem eigenverantwortlich eingekauft und hausgehaltet werden muss.
14:45 Uhr: Vor dem Kantine-Eingang sitzen zwei Kinder, die uns erklären, dass viele Kinder noch in der Schule oder im Kindergarten seien, bzw. Hausaufgaben machen müssen… weit und breit ist sonst niemand zu sehen.
Wir beschließen einen Walkact zu machen.
Georgia und Stefan schnappen sich ihre Instrumente und wir gehen hinaus auf das riesige vermutlich ehemalige Sportfeld, welches von Zäunen und den Gebäuden 301-306 umrahmt ist. Georgias Akkordeon und Stefans Saxophon sind nicht zu überhören. Wir improvisieren, und hoffen dadurch den ein oder anderen anzulocken. Zwar kommen zwei weitere Kinder und deren Mütter, etwas weiter stehen junge Männer und nehmen uns mit ihren Handys auf, aber der erwünschte Auflauf tritt nicht ein.
Was tun?
Georgia und Stefan gehen ins Familiengebäude 306, während Andreas und ich in Begleitung einer Caritas-Helferin und drei Kindern zu einem 10-minütigen Fußmarsch aufbrechen, um in einem nahe gelegenen Kindergarten eventuell noch Kinder der Flüchtlingseinrichtung und andere Kinder abzuholen bzw. einzuladen. Leider finden wir dort nur noch 5 Kinder vor…
Wir gehen zurück – zum Glück scheint zum ersten Mal seit Antritt der Reise die Sonne, so dass der Rückweg nicht ganz so deprimierend ist. Die Polizisten, denen wir begegnen grüßen freundlich zurück, als sei es normal Clowns und ein paar Kinder hier in der Gegend spazieren gehen zu sehn…
Währenddessen sind Georgia, Stefan und Claudia damit beschäftigt, die dann schon wartenden Kinder und Erwachsene zu vertrösten, da wir, Andi und ich, doch irgendwie länger als 10 Minuten unterwegs sind.
Kinder toben um den Vorhang herum und reißen ihn dabei herunter. Die beiden Clownskollegen ziehen sich erschöpft zurück und Claudia lenkt derweil mit frisch erlernten Klatschspielen die Kinder ab.
Andi und ich kommen zurück – ich muss erstmal aufs Klo, im Kostüm! Kinder folgen mir begeistert und rufen, während ich mich entspanne: „Niiiikoooooolaus!? Wooooo biiiist duuuu?“ Ob es an meinem rot-weißen Kostüm liegt? Ich weiß es nicht.
Letztlich kommen ca. 35 Kinder und 20 Erwachsene zu unsrer Show.
Es bleibt während des Spielens leider relativ unruhig und laut, obwohl unsre Show ja auch ein paar ruhigere Momente hätte. Aber zum Glück können wir ja alle gut improvisieren… Es war harte Arbeit.
Nach der Show sind wir sehr ausgezehrt und müde. Auch deswegen, weil zuvor so viele Informationen über die Einrichtung erzählt wurden.
Abends fühlen wir uns alle jung. Aber nicht, weil wir so fit sind, sondern weil wir in die Würzburger Jugendherberge einchecken.
Die Erschöpfung breitet sich immer weiter aus, so dass wir leider nicht mehr in der Lage sind, den Block fertig zu machen. Liegt aber auch daran, dass wir hier tatsächlich immer wieder Schwierigkeiten mit Internet und WLAN haben.
Währenddessen empfangen wir neidisch Nachricht von den Clowns-Kollegen aus Nepal.
An dieser Stelle wollen wir uns ganz offiziell und herzlich bei Claudia Engelhardt, unsrer Tourmanagerin bedanken! Ohne sie, wäre diese Reise nicht möglich. Sie nimmt uns wahnsinnig viel Koordinationswahnsinn, „Kinderbetreuung“ und Absprachen ab was uns Clowns extrem entlastet.
Danke Dir!
Und Danke, Manfred Lehner, nicht nur für das tolle Foto von ihr…
(Miriam, Georgia, Claudia)
30. April 2014: 3. Tag
Sonne tanken
Sitzen gerade in Jena in einer Studentenkneipe und lassen den Abend ausklingen – wir fühlen uns wieder jung. Ein kleiner Spaziergang von unserer zentral gelegenen Pension „Roter Hirsch“ hierher tut uns gut. Es ist „Tanz in den Mai“. Wir tanzen innerlich. Der Tag war herrlich.
Aber von vorn: In der Früh brechen wir von Würzburg (Bayern) nach Apolda (Thüringen) auf.
Auf der Fahrt werden bei bestem Autobahn-Netz Büroarbeiten erledigt und Kontakte für eine eventuelle Auftrittsmöglichkeit für Samstag eruiert.
Als wir die Gemeinschaftsunterkunft erreichen, sind wir erstmal nach dem verregneten Gestern erschlagen von der Sonne, die hier kräftig scheint und dem satten Grün, welches die Anlage umgibt.
Eine Sozialarbeiterin begrüßt uns herzlich und das familiäre Flair des Hauses ist sofort spürbar. Wir fühlen uns sehr wohl.
Nachdem die Sonne so herrlich scheint, beschließen wir zum ersten mal auf dieser Tour im Freien zu spielen. Von der Würzburger Einrichtung bekamen wir gestern 5 amerikanische khaki-farbene Decken geschenkt. Diese haben sofort wertvolle Dienste als Sitzgelegenheit für unser Publikum geleistet.
Die Sozialarbeiterin sowie der Wachmann („Das ist unsere gute Seele des Hauses!“) erinnerten vorab nochmals in den beiden Gebäudekomplexen die ca. 180 Bewohner (hauptsächlich Syrer, Afghanen, Iraner und Serben) an unsere bevorstehende Show um 15.00 Uhr. Zusätzlich sind sehr engagierte Studentinnen aus Jena da, die für 3 Tage den Kindern ein Ferienprogramm angeboten haben. Heute wird nach unserer Show der Abschluss mit einem Picknick, wozu wir eingeladen werden, gefeiert.
Das Publikum (ca.80 Personen, darunter einige Fensterzuschauer) ist aufmerksam und sehr aufgeweckt, die Stimmung heiter. Einige Kinder können sich nicht mehr auf dem Hosenboden halten und stehen während der Show immer wieder plötzlich auf der Wiesenbühne vor uns.
Heute geht es um 9.00 Uhr in Jena los, nach recht unruhigen Träumen in einer 505 Jahre alten Wirtschaft mit unglaublich schiefen Böden und in sich verwundenen Wänden.
Vor uns liegen zweieinhalb Stunden Fahrt nach Halberstadt in Sachsen-Anhalt. Etwas außerhalb der Stadt finden wir (nachdem uns das Navi zunächst vor ein gut bürgerliches Familienhaus lotste) nach kurzem Suchen die zentrale Erstaufnahmeeinrichtung, die 800 Flüchtlinge in den Räumen einer renovierten ehemaligen Grenzsoldatenkaserne aufnehmen kann.
Am Eingangstor begrüßt uns ein freundlicher Pförtner, der schon auf uns zu warten scheint. Wir fahren auf das Gelände, das von drei großen Blockbauten dominiert wird. Zwei sind bewohnt, der in der Mitte wird gerade renoviert.
Auf der Nordseite steht ein flacher Kantinenbau, in dem gerade voller Betrieb herrscht. Menschen aus aller Herrenländer holen sich ihr Essen mit unterschiedlichsten Gefäßen.
Hier die Kantine nach der Essensausgabe:
Vor der Kantine verteilen sich die Leute auf der weitläufigen Anlage. Ich habe den Eindruck in einem internationalen Dorf zu sein. Die Neuankömmlinge bewegen sich gemächlichen Schrittes, zwischen den Gebäuden spielen ein paar Kinder, langsam zieht am Horizont ein Gewitter auf.
Schließlich treffen unsere Ansprechpartner ein und zeigen uns den Auftrittsort, ein großer ehemaliger Kantinenraum mit einer Bühne, die genau auf unsere Show zugeschnitten ist. Marko aus dem sozialen Team ist guter Dinge. Er meint, die Kinder erwarten uns schon. Wir treffen unsere Vorbereitungen, bauen den Vorhang auf, installieren die Scheinwefer, bauen Stühle und Tische auf, legen unsere neuen bewährten Decken aus und installieren eine improvisierten Garderobe für uns vor den Toiletten im Seitengang.
Während wir uns umziehen hören wir wie sich der Saal füllt. Das fühlt sich gut an und wir freuen uns. Jeder Clown wird mit einem Applaus empfangen. Das Publikum (ca. 120 Personen, darunter erstaunlich viele Erwachsene) geht begeistert mit.
Nach unserem Abgang von der Bühne kommen wir noch einmal in den Saal und in Kontakt mit Groß und Klein. Wir malen unzählige rote Nasen mit Schminke und es entwickelt sich ein ausgiebiges Fotoshooting.
Abschliessend haben wir auch ein sehr offenes Gespräch mit den Mitarbeitern und der Leitung der Einrichtung. Wir bekommen ein sehr positives Feedback und werden mit dem Wunsch auf ein Wiedersehen verabschiedet.
Nach dem einchecken in die Pension haben wir gerade noch ein halbe Stunde Zeit das Kunstprojekt John-Cage-Orgel „as slow as possible“ zu besuchen. Dort finden wir folgenden Spruch: „Heimat ist nicht Raum, Heimat ist nicht Freundschaft, Heimat ist nicht Liebe – Heimat ist Friede“ (P. Keller)
Gute Nacht, Andreas und Alle
Vor der Show in der Stadthalle Eisenberg, einem ehemaligen Kaufhaus, will der Bürgermeister das Publikum begrüßen und ein paar Worte über die „Clowns ohne Grenzen“ und deren Arbeit sagen. Er erzählt mir, dass vorher lange darüber diskutiert wurde, in welche Sprachen übersetzt werden sollte, von welcher Nationalität gerade am meisten Menschen vertreten wären. Zwei Dolmetscherinnen übersetzen schließlich ins Arabische, Englische und Russische.
Auch die Ankündigung für die Show mit unserem Plakat, das in der Einrichtung hängt, wurde vorher von einzelnen Gruppen in gemeinsamer Arbeit in vier Sprachen übersetzt.
Die Show ist sensationell, die vielen afrikanischen Zuschauer machen vor allem bei den Musiknummern begeistert mit. Eine super Stimmung!
Ein vorab abgesprochener Besuch in der Erstaufnahmeeinrichtung nach der Veranstaltung, zu dem die Clowns noch in voller Kostümierung fahren, scheitert leider an der Security und endet an der Absperrung.
Wir fahren weiter durchs kalte Regenwetter zum Hotel, wo uns zunächst niemand öffnet. Wieder verschlossene Türen. Wir holen das Gepäck aus dem Bus und stellen es vor dem kleinen Hotel ab: Kostümkoffer und Taschen für sechs Personen. Vier Clowns und ein Stapel Gepäck im Regen vor einer historischen Herberge. Manfred macht ein Foto.
„Des is lustig.“ grüßt uns ein Passant mit Hund und „Schön seht ihr aus!“.
Endlich kommt der per Telefon herbeigerufene Zimmervermieter. Er verzieht keine Miene. „Sie haben sich ja ganz schön ausgebreitet!“ hören wir anstelle einer Begrüßung. Wir sind sprachlos. Mit der Bemerkung, ich sei die Betreuerin, versuche ich das Eis zu brechen, habe aber keine Chance. Auf so eine skurrile Situation einfach nicht zu reagieren, ist auch eine Kunst.
Wir tragen das Gepäck alleine hoch und freuen uns auf eine heiße Dusche.
Am geschmeidigsten entwickelen sich die Shows. Nachdem wir in einer feudalen Garderobe die Maske angelegt haben, spielen wir vor ungefähr 150 Leuten in der Stadthalle von Eisenberg. Die Zuschauer kommen vor allem aus Somalia, Eritrea und Syrien.
Das Publikum läßt sich auf uns ein: lachen, klatschen, singen und tönen mit.
Danach gibt es wieder ein ausgiebiges Fotoshooting:
Die meisten sind noch keine sechs Wochen in Deutschland. Innnerhalb von eineinhalb Monaten werden sie von der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenberg auf Gemeinschaftsunterkünfte in Thüringen verteilt.
Wir sind zwar seit Wochen angekündigt, doch es liegt keine schriftliche Genehmigung vor, so dass uns die Wache trotz aller Überzeugungsversuche nicht hinein lässt, obwohl wir gerade vorher noch vom Leiter der Einrichtung eingeladen wurden. Der war aber nicht mehr vor Ort.
Nach einer halben Stunde Warten in der Kälte bleibt uns nichts anders übrig als den Kindern, die am Zaun auf uns warten, ein Lächeln hindurch zu schicken, zu winken und wieder wegzufahren.
Wer mehr über die Bedeutung des Wappens und die Geschichte des Gebäudes der Erstaufnahmeeinrichtung wissen will, kann den Anhang aus Wikepedia noch lesen.
We like mohr!
Andreas
Das Stadtwappen ziert neben der Mauer, dem Tor und den drei Türmen, die für Stadtfreiheit, Gemeinsinn und Kraftbewusstsein stehen, auch ein Mohrenkopf. Dies geht zurück auf eine Sage aus dem Mittelalter (um das 16. Jh.), nach welcher ein von einem Herzog von Kreuzzügen mitgebrachter Mohr des Diebstahls einer Kette der Gemahlin des Herzogs bezichtigt wurde und enthauptet werden sollte. Kurz vor seiner Hinrichtung fand die Gräfin das vermeintliche Diebesgut in ihrer Bibel wieder und schickte noch rechtzeitig einen Boten zum Richtplatz, so dass der unschuldige Mohr verschont wurde. Zur Wiederherstellung seiner Ehre sollte von nun an sein Kopf mit den verbundenen Augen das Stadtwappen zieren. Im Jahr 1727 wurde zudem auf einem Brunnensockel eine Statue des Mohren, der als Wahrzeichen der Stadt gilt, hinter dem Rathaus errichtet.
Als wir mit der Vorstellung beginnen sitzen in etwa 20 Leute auf den Rängen. Wir spielen eine behutsame Version unserer Show. Nicht nur das Publikum, sondern auch einer der Hauptverantwortlichen ist berührt von unserem Spiel. Es habe nicht nur den Gästen, sondern auch ihm gut getan.
Nun sitzen wir alle im Wohnzimmer von Miriams Eltern und lassen uns extrem verwöhnen.
Der Hinterhof füllt sich immer mehr. Die Stimmung ist hervorragend. Die Kinder sind „lebhaft“ und aufgeregt. Am Ende kann ich es nicht glauben: ca. 250 Menschen sind gekommen.
Susie (2. Vorsitzende der Clowns ohne Grenzen Deutschland e.V.) hält eine kleine Willkommensrede, die in drei Sprachen übersetzt wird.
Jeder bekommt wieder einen Auftrittsapplaus. Schnell haben wir das Publikum bei uns und die Kinder irgendwann auch auf unsrer „Bühne“. Der Wunsch bzw. Impuls der Kinder mit uns auf der Bühne zu stehen ist riesig, dadurch wird es aber auch hin und wieder etwas chaotisch.
Susie ist auch unser Bühnenengel in dem sie uns hilft, hin und wieder Kinder auf ihre Plätze zurück zu bringen bzw. sie darum zu bitten sich zu setzen.
Wir sind beeindruckt und berührt, wie viele Menschen uns so herzlich und wohlwollend empfangen haben, wie viel Energie die einzelnen Leiter, das Personal und v.a. die Ehrenamtlichen bzw. bürgerschaftlich Engagierten aufbringen, um das Ankommen für Flüchtlinge und Asylbewerber hier in Deutschland so gut wie möglich zu gestalten.
Mögen sich Politiker und Verwaltungsapparate von diesem Engagement inspirieren und mitreißen lassen!
Miriam
Hier nochmal einen besonderen Dank an unseren Photografen Manfred Lehner, der geduldig um jeden Pixel kämpfte.